Sachsen Steckbrief & Bilder

Sachsen ist ein Binnenland Deutschlands und grenzt an die Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern sowie an die Länder Polen und Tschechien.

Seine Hauptstadt ist Dresden, die größte Stadt ist Leipzig. Sachsen ist mit einer Fläche von 18.413 Quadratkilometern das zehntgrößte und mit mehr als 4 Millionen Einwohnern das sechstbevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands.

Die Geschichte Sachsens umspannt mehr als ein Jahrtausend. Es war ein mittelalterliches Herzogtum, ein Kurfürstentum des Heiligen Römischen Reiches, ein Königreich und zweimal eine Republik.

Der erste Freistaat Sachsen wurde 1918 als Gliedstaat der Weimarer Republik gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Teil der Deutschen Demokratischen Republik und wurde 1952 von der kommunistischen Regierung aufgelöst.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde der Freistaat Sachsen 1990 mit leicht veränderten Grenzen neu konstituiert und wurde eines der fünf neuen Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland.

Das Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen ist nicht zu verwechseln mit Altsachsen, dem von Sachsen bewohnten Gebiet.

Altsachsen entspricht in etwa den heutigen Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und dem westfälischen Teil Nordrhein-Westfalens.

Geschichte

Sachsen hat eine lange Geschichte als Herzogtum, Kurfürstentum des Heiligen Römischen Reiches (Kurfürstentum Sachsen) und schließlich als Königreich (Königreich Sachsen).

Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg wurde 1918 die Monarchie gestürzt und eine republikanische Regierungsform unter dem heutigen Namen eingeführt.

Während der kommunistischen Herrschaft (1949-1989) wurde der Staat in kleinere Einheiten aufgeteilt, aber am 3. Oktober 1990 mit der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland wiederhergestellt.

Vorgeschichte

In prähistorischer Zeit befanden sich auf dem Gebiet des heutigen Sachsens einige der größten antiken Monumentaltempel Mitteleuropas, die aus dem fünften Jahrhundert v. Chr. stammen.

Bemerkenswerte archäologische Stätten wurden in Dresden und in den Dörfern Eythra und Zwenkau bei Leipzig entdeckt. Man nimmt an, dass die germanische Präsenz auf dem Gebiet des heutigen Sachsens im ersten Jahrhundert v. Chr. begonnen hat.

Teile Sachsens standen während der Römerzeit möglicherweise unter der Kontrolle des Germanenkönigs Marobod. In der spätrömischen Zeit bildeten sich mehrere Stämme, die als Sachsen bekannt sind und von denen die späteren Bundesländer ihren Namen ableiten.

Herzogtum Sachsen

Das erste mittelalterliche Herzogtum Sachsen war ein spätfrühmittelalterliches „karolingisches Stammesherzogtum“, das um den Beginn des 8. Jahrhunderts n. Chr. entstand und den größten Teil Norddeutschlands umfasste, die heutigen Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt.

In dieser Zeit konvertierten die Sachsen zum Christentum. Diese geografische Region hat nichts mit dem heutigen Sachsen zu tun, sondern der Name wanderte aufgrund bestimmter historischer Ereignisse (siehe unten) nach Süden.

Das Gebiet des Freistaates Sachsen, genannt Weißes Serbien, war seit dem 6. Jahrhundert von Slawen besiedelt, bevor es von Deutschen, z.B. Sachsen und Thüringern, erobert wurde. Es war nicht Teil des alten sächsischen Stammesherzogtums.

Ein Erbe aus dieser Zeit ist die sorbische Bevölkerung in Sachsen. Östliche Teile des heutigen Sachsens wurden zwischen 1002 und 1032 von Polen und seit 1293 von Böhmen beherrscht.

Heiliges Römisches Reich

Das Territorium des Freistaates Sachsen wurde im 10. Jahrhundert Teil des Heiligen Römischen Reiches, als die Herzöge von Sachsen auch Könige (oder Kaiser) des Heiligen Römischen Reiches waren und die Ottonen- oder Sachsendynastie bildeten.

Um diese Zeit erhielten die Billungen, ein sächsisches Adelsgeschlecht, ausgedehnte Felder in Sachsen. Der Kaiser verlieh ihnen schließlich den Titel eines Herzogs von Sachsen.

Nach dem Tod von Herzog Magnus im Jahre 1106 und dem damit verbundenen Aussterben der männlichen Linie der Billungs ging die Herrschaft über das Herzogtum an Lothar von Supplinburg über, der für kurze Zeit auch Kaiser wurde.

Die Markgrafschaft Meißen wurde 985 als Grenzmark gegründet, die sich bald im Osten bis zum Fluss Kwisa (Queis) und bis zum Erzgebirge ausdehnte. Im Zuge der Ostsiedlung wurde die Ansiedlung von deutschen Bauern in dem dünn besiedelten Gebiet gefördert.

1137 ging die Herrschaft über Sachsen an die Welfen über, Nachkommen von Wulfhild Billung, älteste Tochter des letzten Billunger Herzogs, und der Tochter Lothars von Supplinburg.

Im Jahre 1180 wurden große Teile westlich der Weser an die Bischöfe von Köln abgetreten, während einige zentrale Teile zwischen Weser und Elbe bei den Welfen verblieben und später zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg wurden.

Die restlichen östlichen Ländereien gingen zusammen mit dem Titel eines Herzogs von Sachsen an ein askanisches Geschlecht (das von Eilika Billung, Wulfhilds jüngerer Schwester, abstammte) und wurden 1260 in die beiden Kleinstaaten Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg aufgeteilt.

Ersteres Land wurde auch Niedersachsen genannt, letzteres Obersachsen, daher die späteren Namen der beiden Reichskreise Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg.

Beide beanspruchten das sächsische Kurfürstenprivileg für sich, doch die Goldene Bulle von 1356 erkannte nur den Anspruch Wittenbergs an, während Lauenburg seinen Anspruch weiterhin aufrecht erhielt. Als 1422 die sächsische Kurfürstenlinie der Askanier ausstarb, versuchte der Askanier Eric V. von Sachsen-Lauenburg, die sächsischen Herzogtümer wieder zu vereinen.

Der römische König Sigismund hatte jedoch bereits dem Markgrafen Friedrich IV. dem Kriegerischen von Meißen (Haus Wettin) eine Anwartschaft auf das sächsische Kurfürstentum eingeräumt, um seine militärische Unterstützung zu entlohnen.

Am 1. August 1425 belehnte Sigismund den Wettiner Friedrich als Kurfürsten von Sachsen, trotz der Proteste Erics V. So blieben die sächsischen Territorien dauerhaft getrennt.

Das Kurfürstentum Sachsen wurde daraufhin mit der viel größeren wettinischen Markgrafschaft Meißen verschmolzen, verwendete aber den höherrangigen Namen Kurfürstentum Sachsen und sogar das askanische Wappen für die gesamte Monarchie.

So kam es, dass Sachsen Dresden und Meißen umfasste. Das Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen teilt also aus historischen und dynastischen Gründen zwar den Namen mit dem alten sächsischen Stammesherzogtum, aber ohne nennenswerte ethnische Verwandtschaft, weder durch Abstammung, Sprache noch durch Kultur.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Sachsen-Lauenburg umgangssprachlich als Herzogtum Lauenburg bezeichnet, das 1876 mit Preußen zum Kreis Herzogtum Lauenburg fusionierte.

Quelle: Wiki

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