Helgoland Steckbrief & Bilder

Helgoland ist eine kleine Inselgruppe in der Nordsee.

Seit 1890 ein Teil des deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein, waren die Inseln historisch gesehen Besitz Dänemarks, wurden dann von 1807 bis 1890 Besitz des Vereinigten Königreichs und wurden kurzzeitig von 1945 bis 1952 als Kriegsbeute verwaltet.

Die Inseln liegen in der Helgoländer Bucht (Teil der Deutschen Bucht) in der südöstlichen Ecke der Nordsee.

Sie hatten Ende 2016 eine Einwohnerzahl von 1.127.

Sie sind die einzigen deutschen Inseln, die nicht in der Nähe des Festlandes liegen. Sie liegen etwa 69 Seekilometer von Cuxhaven entfernt an der Elbmündung.

Während eines Besuchs auf den Inseln schrieb August Heinrich Hoffmann von Fallersleben den Text des Deutschlandliedes, das zur deutschen Nationalhymne wurde.

Neben der deutschen Sprache sprechen die Einheimischen, die Friesen sind, den helgoländischen Dialekt der nordfriesischen Sprache namens Halunder. Helgoland wurde früher Heyligeland oder „heiliges Land“ genannt, möglicherweise aufgrund der langen Verbindung der Insel mit dem Gott Forseti.

Geografie

Helgoland liegt 46 Kilometer vor der deutschen Küste und besteht aus zwei Inseln: der besiedelten dreieckigen, 1 km2 großen Hauptinsel im Westen und der Düne („Düne“, helgoländisch: de Halem) im Osten.

Die Bezeichnung „Helgoland“ bezieht sich im Allgemeinen auf die erstgenannte Insel. Düne ist mit 0,7 km2 etwas kleiner, niedriger und von Sandstränden umgeben. Sie ist nicht dauerhaft bewohnt, beherbergt aber heute den Flughafen von Helgoland.

Die Hauptinsel wird gemeinhin unterteilt in das Unterland auf Meereshöhe, das Oberland, das aus dem auf den Fotos sichtbaren Plateau besteht, und das dazwischen liegende Mittelland auf einer Seite der Insel.

Das Mittelland entstand 1947 durch Explosionen, die von der britischen Royal Navy gezündet wurden (der sogenannte „Big Bang“; siehe unten).
Die Hauptinsel hat auch kleine Strände im Norden und Süden und fällt im Norden, Westen und Südwesten 50 Meter hoch zum Meer ab.

In letzterem fällt der Boden weiter ab bis zu einer Tiefe von 56 Metern unter dem Meeresspiegel.

Das bekannteste Wahrzeichen Helgolands ist die Lange Anna, eine 47 Meter hohe, freistehende Felssäule im Nordwesten der Insel.

Die beiden Inseln waren bis 1720 miteinander verbunden, als die natürliche Verbindung durch eine Sturmflut zerstört wurde. Der höchste Punkt liegt auf der Hauptinsel und erreicht 61 Meter über dem Meeresspiegel.

Obwohl kulturell und geografisch näher an Nordfriesland gelegen, gehören die beiden Inseln zum Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein. Die Hauptinsel hat einen guten Hafen und wird vor allem von Segelyachten frequentiert.

Geschichte

Es ist bekannt, dass die Deutsche Bucht und das Gebiet um die Insel seit prähistorischer Zeit besiedelt waren. Vom Meeresboden um Helgoland wurden Feuersteinwerkzeuge geborgen.

Auf dem Oberland waren bis ins späte 19. Jahrhundert prähistorische Grabhügel sichtbar, und Ausgrabungen zeigten Skelette und Artefakte. Außerdem wurden unter Wasser in der Nähe der Insel prähistorische Kupferteller gefunden, die mit ziemlicher Sicherheit auf dem Oberland hergestellt wurden.

697 zog sich Radbod, der letzte Friesenkönig, nach seiner Niederlage gegen die Franken auf die damals einzige Insel zurück – so steht es im Leben des Willebrord von Alkuin geschrieben. Um 1231 wurde die Insel als Besitz des dänischen Königs Valdemar II. aufgeführt.

Archäologische Funde aus dem 12. bis 14. Jahrhundert lassen vermuten, dass auf der Insel Kupfererz verarbeitet wurde, wobei der Name „Helgoland“ nach allgemeiner Auffassung „Heiliges Land“ bedeutet (vgl. modernes Niederländisch und Deutsch heilig). Im Laufe der Jahrhunderte wurden mehrere alternative Theorien vorgeschlagen, um den Namen zu erklären, von einem dänischen König Heligo bis zu einem friesischen Wort, hallig, das „Salzwieseninsel“ bedeutet. Die Encyclopædia Britannica von 1911 schlägt Hallaglun oder Halligland vor, d.h. „Land der Ufer, die bedecken und freilegen“.Traditionelle wirtschaftliche Aktivitäten umfassten Fischfang, Vogel- und Robbenjagd, Wrackbau und – sehr wichtig für viele überseeische Mächte – das Einlaufen von überseeischen Schiffen in die Häfen der Hansestädte wie Bremen und Hamburg.

Helgoland war zeitweise ein hervorragender Stützpunkt für große Heringsfänge. Bis 1714 wechselte der Besitz mehrmals zwischen Dänemark und dem Herzogtum Schleswig, mit einer Periode der Kontrolle durch Hamburg. Im August 1714 wurde sie von Dänemark erobert und blieb bis 1807 dänisch.

Quelle: Wiki

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