Davidshirsch Steckbrief – Lebensraum, Entdeckung und Erhaltung

Aussehen

Die Widerristhöhe des Davidshirsches beträgt rund 115 cm, sein Gewicht 200 kg. Die Gestalt des Milu erinnert an die des Rothirsches. Der langgestreckte Kopf weist eine große Voraugendrüse auf. Der Hals ist kurz, der Schwanz reicht fast bis zur Ferse und erinnert an den eines Esels. Die Schalenhufe sind weit gespreizt, die Afterklauen berühren den Boden. Beim Laufen entsteht ein knisterndes Geräusch, ähnlich dem der Rentiere. Die Fellfärbung ist im Winter fahlbraun und im Sommer hell rötlichbraun.
Das Geweih hat nach hinten gerichtete Verzweigungen. Die erste Verzweigung ist fast so groß wie die Hauptstange, sie bildet ihrerseits nach hinten weisende Sprossen. Das Geweih wirkt „verkehrt“.

Lebensraum

In der freien Wildbahn seiner ursprünglichen Heimat wurden Davidshirsche von keinem Weißen gesehen. Es ist ein Hirsch der Sumpfgebiete im mittleren und nördlichen China und wahrscheinlich auch der Mandschurei.

Lebensweise

Außerhalb der Brunftzeit bildet der Milu große Herden. In der Brunft beherrscht ein Platzhirsch ein Rudel von mehreren weiblichen Tieren. Der Davidshirsch ist am Tage aktiv. Feindesind in erster Linie Wölfe, Tiger und Leoparden.
Die Nahrung des Milu besteht aus Gras, Laub und krautigen Pflanzen. In Dem ausgedehnten Gehege von Woburn Abbey gehen Davidshirsche gerne ins Wasser und fressen dort die Wasserpflanzen.

Fortpflanzung

Die Brunft findet im Juni und Juli statt. Die Tragzeit dauert runf 270 Tage. Im April werden ein oder zwei Kälber gesetzt.

Entdeckung und Erhaltung

Der Franzose Armand David entdeckte 1865 den anch ihm benannten Hirsch im Jagdpark Nan Hai-tsu des chinesischen Kaisers spdlich von Peking. David musste die Parkwache bestechen, um einen Blick über die Mauer werfen zu können. Er hielt den Hirsch für eine Art Rentier.
Als Geschenk des Kaisers von China gelangten in den folgenden Jahren Davidshirsche nach Frankreich, England und Deutschland.

1895 wurde durch eine Überschwemmung des nahe gelegenen Flusses ein Teil der Parkmauer zerstört. Die Hirsche entkamen und wurden von der Bevölkerung erlegt oder sie ertranken in den Fluten. Nur 20 bis 30 Tiere blieben im Park.

In England bemühte sich der Herzog von Bedfort, eine für die Weiterzucht des Davidshirsches ausreichend große Herden zusammenzubringen. Andere Züchter stellten ihm ihre Tiere zur Verfügung. Auf seinem Besitz Woburn Abbey brachte er bald eine durch Zucht vermehrte, stattliche Herde zusammen. Auf diese Herde gehen alle heute noch vorhandenen Bestände des Davidhirsches zurück. Zahlreiche Zoologische Gärten und Wildparks erhielten Zuchttiere und vermehrten die Art weiter. Inzwischen sind Davidshirsche auch wieder in China im Zoo von Peking zu sehen.
So ist der Bestand dieser merkwürdigen Hirschart dank der Bemühungen von Tierhaltern vorläufig gesichert.

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