Die Widerristhöhe der Gemse beträgt rund 75 cm, ihr Gewicht etwa 50 kg. Gemsen sind hinten etwas überbaut. Der Rumpf erscheint dadurch kräftig. Auf der Stirn tragen beide Geschlechter steil aufragende, an der Spitze zurückgebogene Hörner, die sogenannten Krickeln. Das Sommerfell ist glatt und kurz. Es hat eine gelblichbraune Farbe. Ein Aalstrich vom Nacken bis zum Schwanz und die Beine sind schwarz. Das helle Gesicht ziert ein dunkler Streifen vom Ohr durch das Auge bis zum Mundwinkel. Im langen, dichten Winterfell erscheinen Gemsen schwarz, bis auf den weißen Bauch und das helle Gesicht. Das Rückenhaar ist zu einem Kamm verlängert. Diese Haare sind als Gamsbart Schmuck und Trophäe an manchem Jägerhut.
Die Klauensolhen der Gemsen sind weich und anpassungsfähig, während der vorstehende Tragrand eine besonders harte Kante bildet. Die Fußgelenke und die Afterklauen sind sehr beweglich, sodass sich die Gemse beim Klettern vielfätig auf dem Untergrund Halt suchen kann.
Hinter den Ohren haben Gemsen ein paar Duftdrüsen, die Brunftfeigen, die beim Bock in der Paarungszeit anschwellen.
Lebensraum
Gemsen leben im Hochgebirge im Sommer oberhalb der Baumgrenze zwischen der Knieholzregion und den Schneefeldern. Im Winter ziehen die sich in die tiefen Lagen des Nadelwaldgürtels zurück.
Lebensweise
Gemsen lebn in Rudeln aus Geißen und Jungtieren. Leittier ist ein erwachsenes Weibchen. Die Böcke bilden außerhalb der Brunftzeit eigene Rudel oder sind Einzelgänger. Gemsen sind tagsüber aktiv und bleiben innerhalb weiter Grenzen in einem Revier. Je nach Wind- und Schneeverhältnissen such sie verschiedene Hänge auf. In sommerlicher Hitze ruhen die Gemsen auf Schneefeldern, um sich zu kühlen und um lästigen Insekten zu entgehen.
Gemsen äsen Jungtriebe von Nadelhölzern, Laub und Knospen. Außerdem weiden sie Gräser und Kräuter.
Fortpflanzung
Die Brunft der Gams dauert von Oktober bis Dezember. Die Böcke schließen sich dann den Rudeln an, und bilden einen Harem und verteidigen ihn gegen Rivalen. Mit dem Sekret der Brunftfeigen markieren sie an Zweigen und Halmen das von ihnen besetzte Territorium. Wenn Böcke einem Weibchen folgen blädern sie, das heißt, sie lassen einen Grunzlaut hören.
Die Tragzeit dauert 160 – 190 Tage. Meist setzt die Gams ein Junges, seltener sind es zwei. Die Kitze werden oft im Latschengestrüpp geboren.
Die Mutter vertreibt ihr vorjähriges Kitz, wenn sie kurz vor dem Werfen steht. Im dritten oder vierten Lebensjahr werden die Jungtiere geschlechtsreif.