Bernhardiner Steckbrief – Aussehen, Haltung und Verhalten

Der Bernhardiner oder St. Bernhardshund wurde bis 1865 Alpenhund, Kloster- oder Hospizhund, auch „heiliger Hund“ genannt. Anfang des 19. Jahrhunderts trug er den Namen „Barryhund“ nach dem in aller Welt berühmten Bernhardiner Barry, der zwölf Jahre lang den Mönch vom Hospiz am Großen St. Bernhard ein treuer Helfer war und ungefähr 40 Menschen das Leben gerettet haben soll. Ihm wurde auf dem St. Bernhard ein Denkmal gesetzt. Die Bernhardiner wurden also von den Mönchen sehr erfolgreich als Begleit-, Such- und Rettungshunde verwendet.
Ob nun der Molosser oder die Tibetdogge zu seinen Urahnen gehören, hat bis heute nicht eindeutig geklärt werden können.
Ursprünglich war der Bernhardiner stockhaarig und dieses Haar bot einen sehr guten Schutz gegen den Schnee. 1856 wurde vom Hospitz die Einkreuzung des Neufundländers vermerkt. Es entstand der langhaarige Bernhardiner, der wegen seiner imposanten Erscheinungsform noch weit mehr Liebhaber fand. Die Mönche vom Hospiz haben jedoch sehr bald erkannt, dass die langhaarigen Hunde sich nichit für den Bergdienst eigneten und verschenkten oder verkauften sie an hochgestellt Persönlichkeiten.

Größe

Schulterhöhe mindestens 70 cm.

Kopf

Sehr kräftig, Oberkopf stark, breit, etwas gewölbt. Hinterhauptbein mäßig entwickelt, markanter Stop; kurzer Fang, der tiefer als lang sein muss. Scherengebiß, Zangengebiß und leichter Vorbiß, wenn sich Schneidezähne noch berühren. Behang mittelgroß, ziemlich hoch angesetzt mit kräftig entwickelter Muschel. Auge mehr nach vorne gerichtet, mittelgroß, dunkelbraun.

Körper

Sehr kräftiger Hals, deutliche Furche am Übergang vom Kopf zum Nacken. Zu starke Kehl- und Halswamme nicht erwünscht. Brustkorb sehr gut gewölbt, mäßig tief. Rücken sehr breit, bis zur Lende gerade, zur Kuppe sanft abfallend. Rute lang, sehr schwer.

Fell

Kurzhaariger Bernhardiner: Sehr dicht, stockhaarig, glatt anliegend, derb, jedoch nicht rau.
Langhaariger Bernhardiner: Wie kurzhaariger mit Ausnahme des Haares, das mittellang, schlicht bis leicht gewellt ist, jedoch nie gerollt, gekräuselt oder langzottig sein darf. Rute buschig stark.

Farbe

Weiß mit rot oder rot mit weiß (rot in den verschiedensten Nuancen), gestromte Platten mit weißen Abzeichen. Die Farben Rot und Braungelb sind völlig gleichwertig. Erforderliche Abzeichen sind eine weiße Brust, Läufe und Rutenspitze, Nasenband, Stirnband und Genickfleck; Halskrause ist erwünscht, jedoch nie einfarbig oder ohne weiß. Maske und dunkle Behänge erwünscht.

Haltung und Verhalten

Der Bernhardiner ist sehr sensibel, sanftmütig und ein anhänglicher Begleiter. Für Familien mit Kindern ist er deshalb sehr geeignet. Sein Temperament ist sehr freundlich und ruhig, jedoch kann er auch sehr lebhaft sein und ein fast schelmisches Verhalten zeigen. Wenn er als richtiges Familienmitglied anerkannt wurde, lässt er sich Spiele und Streiche gefallen und begegnet diesen mit seiner Ruhe und Gelassenheit.
Trotz seines ruhigen, fast zurückhaltendes Verhalten eignet er sich gut als wachsamer Beschützer.
Durch seine Geschichte weiß man schon, dass sich der Bernhardiner sehr gut als Suchhund eignet. Er hat einen ausgesprochen außergewöhnlichen Geruchsinn und kann schon von sehr großen Entfernungen Menschen riechen. Sein selbstloses, opferbereites Verhalten stellt er auch heute noch spielerisch beim Umgang mit Kindern unter Beweis.

Scroll to Top