Bartschwein Steckbrief – Aussehen, Lebensraum, Lebensweise

Aussehen

Das Bartschwein ist die größte Wildschweinart Südostasiens. Es erreicht eine Körperhöhe von 85 cm und ein Gewicht von 150 kg. Der Rumpf ist schmal und hochgewölbt, sodass die höchste Stelle in der Rückenmitte liegt. Außerdem fallen der langgestreckte Schädel mit dicht beieinander liegenden Augen und die hohen Beine auf. Der Schwanz trägt eine lange, zweizeilige Endquaste.
Seinen Namen erhielt die Art durch den ausgeprägten Backenbart. Die auf Sumatra vorkommende Rasse, das Krausbartschwein, besitzt zusätzlich ein dichtes Gewirr krauser Borsten auf dem Nasenrücken. Die beiden Paare von Gesichtwarzen werden durch den Bart teilweise verdeckt. Der Schädel der erwachsenen Schweine trägt Knochenleisten, die zu einem Kamm in der Scheitelmitte zusammenwachsen können.
Die Färbunf des schütteren Felles ist dunkelgrau. Die Haut schimmert grau oder rosa durch. Die Rüsselscheibe ist fleischfarben. Die Frischlinge tragen auf dunkelbraunen Untergrund sechs deutliche, helle Längsstreifen, ähnlich denen der Wildschweine.

Lebensraum

Ganz allgemein sind Regenwälder, nach Verlassen des Kulturlandes entstandene Sekundärwälder und die Mangrovenzone der Küste der Biotop dieser Schweine.

Lebensweise

Bartschweine bilden Rotten von manchmal mehr als 100 Tieren. Sie durchwandern ihr Wohngebiet und hinterlassen breite und teilweise hohlwegartige Wechsel. Unter Führung eines alten Keilers durchschwimmen sie Flüsse und werden dabei oft von den Eingeborenen Borneos überrascht und erbeutet. Unter den tierischen Feinden der Bartschweine sind Malaienbär, Leopard, Pythons und eventuell auch der Nebelparder zu nennen.

Fortpflanzung

Zum Werfen der Jungen baut sich die Bache ein Nest aus Laub, Zweigen, Schilf und dergleichen auf einer kleinen Anhöhe. Nach gut 4 Monaten werden bis zu 8 Ferkel gesetzt. Meist betragen die Würfe aber nicht mehr als 6 Junge.

Nahrung

Früchte, Wurzeln und Triebspitzen sind die Hauptnahrung der Bartschweine in den Regenwäldern. Sie nehmen als Allesfresser auch tierische Nahrung zu sich. So graben sie nach Würmern und Larven. Die in Teilen ihres Verbreitungsgebietes so ausgeprägten Wanderungen sind zum Teil durch das wechselnde Nahrungsangebot zu erklären. Auf Sumatra erscheinen Bartschweine zu gewissen Zeiten sogar an der Meeresküste, um sich in der Mangrovenzone von angeschwemmten Fischen und anderem Treibgut zu ernähren. Nach einiger Zeit kehren sie ins Landesinnere zurück. Dort sind inzwischen Früchte gereift, die ihnen nunmehr zur Nahrung dienen. Wo sie nicht bejagt werden, gehen Bartschweine gewöhnlich am Tage auf Nahrungssuche und sind nicht sehr scheu.

Gefangenschaft

Bartschweine gehören zu den Seltenheiten in Zoologischen Gärten. Wegen verschärfter Veterinärbestimmungen ist der Import aus tropischen Ländern unterbunden. Im Haustiergarten Halle wurden zwei Bartschweinebachen mit Wildschweinen gekreuzt. Die Jungen wurden allerdings entweder tot geboren oder starben kurz nach der Geburt.

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