Javaneraffe Steckbrief – Aussehen, Ernährung, Kreuzungen, Fortpflanzung

Die deutsche Bezeichnung für den Javaneraffen ist insofern irreführend, als dieser Makak in zahlreichen, nach Färbungen unterschiedenen Rassen vom Golf von Bengalen aus über einen weiten Bereich der indomalayischen Inselwelt verbreitet, also nicht auf Java beschränkt ist.

Aussehen

Es handelt sich um langschwänzige, mittelgroße Affen mit Körperlängen bis allenfalls 60 cm und olivfarbenem Fell, das auf dem Scheitel kennzeichnende kahle Flecken freilässt. Von diesen Kahlstellen ziehen sich dichte Haare zu Augenbrauen, Ohren und Hals. Bei manchen Rassen finden dich Haarwirbel oder kleine Schopfbildungen auf dem Vorderkopf, sodass die etwa 20 Unterarten von Insel zu Insel recht verschieden aussehen können.

Ernährung

In seiner Diät im Freiland nimmt der Javaneraffe neben den Pflanzenfrüchten, Blättern und Sprossen auch die bei fast allen übliche, tierische Breikost aus Kleinsäugern, Jungvögeln, Eidechsen, Fröschen und Insekten zu sich. Wegen seiner Vorliebe für Wasser und seiner ausgeprägten Schwimm- und Tauchkünste – er taucht mit offenen Augen- sind Krabben bei ihm eine beliebte Speise. Sein englischer Name Crabeater (Krabbenesser) betont zu Recht diese Eigentümlichkeit, die den Javaneraffen oft in die Mangrovenwälder des Strandes und der großen Flussmündungen treibt.
In Gefangenschaft sind die Javaneraffen leicht zu halten und erweisen sich sogar als sehr genügsame Kostgänger, die oft mit trockenem Brot zufrieden zustellen sind.

Kreuzungen

Wegen dieser Eigenschaft und seiner guten Zähmbarkeit ist der Javaneraffe schon seit alter Zeit von den reisefreudigen Menschen dieser Inselwelt von Ort zu Ort mitgeführt worden, sodass heute die an sich gut unterschiedenen Rassen oft sekundär wieder miteinander vermischt worden sind. Sogar Kreuzungen echter Arten sind bekannt geworden wie etwa Nachkommen einer Ehe zwischen Javaneraffe und Schweinsaffe. Die Möglichkeit solcher Verbindungen zeigt, dass die betreffenden Arten stammesgeschichtlich noch nicht sehr weit voneinander entfernt sind.

Fortpflanzung

Die tragzeit währt etwa 165 Tage, um die monatliche Regelblutung der Weibchen erfolgt alle 28 tage mit den bei allen Primaten üblichen kleinen Schwankungen um diesen Mittelwert. Die Gesäßschwellung in der Genitalgegend nimmt in diesem Rythmus zu und ab und ist für den stärsten Mann in der Gruppe das Aufforderungssignal zur Kopulation. Sobald ein Weibchen sich dem Ende seiner periodischen Schwellung nähert, wird es durch ein anderes ersetzt, das seinen diesbezüglichen Höhepunkt noch vor sich hat und so vom Männchen begattet werden kann. Solche Weibchen erlangen während dieser Tage einen hohen Rang in der Nähe des ranghohen Männchens und werden mehrere Male täglich begattet. Weibchen können noch mit 17 Jahren Kinder gebären und noch mit 19 Jahren ihre Periode erleben. Die jungen Javaneraffen werden mit 3 -5 Jahren fortpflanzungsfähig.

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