Lemuren Steckbrief – Lebensweise & Lebensraum, Nahrung

Lemuren sind in der römischen Mythologie die nächtlich umherschweifenden Seelen der Verstorbenen. Diese Bezeichnung wurde auch auf viele Halbaffen übertragen, deren nächtliche Schauergesänge auch einem aufgeklärten Mitteleuropäer Geisterglauben und Ahnenkultur verständlich machen könnten.

Die Bezeichnung Lemuren wurde bald für alle Halbaffen angewendet, und es herrschte eine ähnliche Sprachverwirrung wie bei der Bezeichnung Maki – ebenfalls ein Begriff, mit dem eine Vielzahl recht unterschiedlicher Halbaffen, ja auch der garnicht zur Ordnung der Primaten gehörende Flattermaki bezeichnet werden.

Die Familie der eigentlichen Lemuren besteht aus 14, teilweise recht unterschiedlichen Arten in 6 Gattungen, die in zahlreichen Unterarten über ganz Madagaskar verbreitet sind. Es ist erstaunlich in welcher Vielfalt sich die Lemuren in dem relativ beschränkten Lebensraum Madagaskars entwickelt haben.

Lebensweise & Nahrung

Viele Lemuren sind nachtaktiv wie der Katzenmaki, der Mausmaki oder der Wieselmaki. Andere wie der Mohrenmaki sind tagaktiv. Die meisten Primaten sind Allesfresser. Viele Lemuren aber nehmen nur pflanzliche Nahrung auf. Besondere Feinschmecker sind der Halbmaki, der hauptsächlich Pflanzenschößlinge aufnimmt und der Gabelkatzenmaki, der sich auf die Aufnahme von Pflanzensäften oder Blattlausausscheidungen spezialisiert hat. typische Allesfresser unter den Lemuren sind der Mausmaki und die Katzenmakis.

Lebensraum

Die meisten dieser Halbaffen sind Baumbewohner, und nur wenige halten sich längere Zeit auf dem Boden auf. Die verschiedenen Arten und Unterarten sind oft ganz bestimmten Lebensräumen angepasst. Der Gabelkatzenmaki kommt in verschiedenen Formen in den Trockenwäldern Westmadagaskars und in den Feuchtwäldern im Nordosten der Insel vor. Der Vari und der Rotbauchmaki hingegen sin reine Regenwaldbewohner und besiedeln nur den östlichen Teil der Insel.

Bestand

Die Vielfalt der Formen konnte sich nut in der Abgeschiedenheit Madagaskars entwickeln und bis heute bestehen. Nur einige Schleichkatzen und Greifvögel kommen als natürliche Feinde für die Lemuren in Frage. Zwischen ihnen hat sich ein ausgewogenes Gleichgewicht eingestellt. Auch die erst vor wenigen Jahrhunderten aus dem asiatischen Raum eingewanderten Bewohnder der Insel Madagaskars haben jahrhundertelang den Bestand der meisten Lemuren nicht gefährden können.

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