Großer Plöner See Steckbrief

Der Große Plöner See oder Plöner See ist der größte See (30 km²) in Schleswig-Holstein, Deutschland.

Er befindet sich in der Nähe der Stadt Plön. Sein Hauptzufluss und gleichzeitig sein Hauptabfluss ist die Schwentine.

Geographie

Allgemeines

Der Große Plöner See ist mit einer Fläche von etwa 30 km² und einer Tiefe von bis zu 58 m der größte und tiefste See in Schleswig-Holstein.

Er liegt zur Gänze im Naturpark Holsteinische Schweiz.
An seinem Nordufer liegt die Kreisstadt Plön, deren Wappen den See unterhalb des auf einer Anhöhe gelegenen Plöner Schlosses zeigt.

Weitere Ortschaften am Ufer des Großen Plöner Sees sind Bosau, Dersau und Ascheberg.

Herkunft

Der Große Plöner See ist als Folge der Vergletscherung Schleswig-Holsteins nach der letzten Eiszeit entstanden. Er ist ein typischer weichselzeitlicher Gletschersee, ein sogenanntes Zungenbecken, dessen Form besonders gut am Südufer zwischen Bosau und Nehmten zu sehen ist.

Zwei Gletscher waren maßgeblich für die Bildung des 58 m tiefen Plöner Beckens im Osten und des flacheren 30 m tiefen Ascherberger Beckens im Westen verantwortlich.

Die nördliche Begrenzung des Sees besteht aus einer Landbrücke zwischen Großem und Kleinem Plöner See, die bei einem späteren Vorstoß des Inlandeises als Endmoräne entstanden ist.

Inseln

Der östliche und der westliche Teil des Sees sind durch einen Flachwasserbereich verbunden, der 1992 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.

In diesem Bereich befindet sich die größte der Inseln, die ein geschütztes und ruhiges Brut- und Mausergebiet für Vogelarten wie Seeadler, Schellente, Gänsesäger und Graugans darstellt.

Die Prinzeninsel, die im 19. Jahrhundert durch die künstliche Absenkung des Wasserspiegels zu einer Halbinsel wurde, erstreckt sich von hier aus 2 km nach Norden und ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen.

Ein weiteres Naturschutzgebiet, das seit 1955 besteht, befindet sich im westlichen Teil des Sees rund um den Ascheberger Warder. Insgesamt gibt es mehr als 20 Inseln, die rund um den Großen Plöner See verstreut sind.

Geschichte

Siedlung

Das Seeufer wurde während der Mittelsteinzeit (ca. 10000-4300 v. Chr.) von Jägern, Sammlern und Fischern genutzt. Von der Jungsteinzeit (ca. 4300-2300 v. Chr.) über die Bronzezeit (ca. 2300-550 v. Chr.) bis in die Eisenzeit (ca. 550 v. Chr.-400 n. Chr.) wurde es mehr oder weniger kontinuierlich von Bauern besiedelt.

Vom 8. bis zum 12. Jahrhundert wurde die Region um den Plöner See von Slawen besiedelt. Davon zeugt noch heute die Olsborg, eine Insel südlich von Plön, die stark befestigt war.

Die Slawen nannten sie Plune, was „eisfreies Wasser“ bedeutete. 1139 zerstörte der holsteinische Graf Adolf II. von Schauenburg die Festung und beendete die slawische Herrschaft über den Plöner Raum.

Wirtschaftliche Nutzung

Die Seefläche ist unter mehreren privaten Eigentümern sowie dem Land Schleswig-Holstein aufgeteilt. Etwa 900 ha des Sees sind bis 2020 verpachtet.

Der See wird von mehreren Berufsfischern beangelt. Zu den Fischarten gehören Aal, Barsch, Brasse, Hecht, Schleie, Karpfen, Wittling und Felchen.

Tourismus und Freizeiteinrichtungen

Der See und seine Umgebung sind ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Bewohner der Ballungsräume Kiel, Lübeck und Hamburg sowie ein touristisches Zentrum innerhalb der Holsteinischen Schweiz.
Insgesamt gibt es 15 Badestellen.

Einige Campingplätze (u.a. Bosau und Ruhleben) befinden sich direkt am Seeufer. Es gibt ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten wie Bootfahren, Segeln, Tauchen und Angeln.

In den Sommermonaten verkehren Ausflugsschiffe auf dem See.

Quelle: Wiki

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