Dagebüll ist eine Gemeinde an der Westküste Schleswig-Holsteins im Kreis Nordfriesland, Deutschland. Das heutige Dagebüll entstand 1978 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Fahretoft, Juliane-Marien-Koog und Waygaard.
Dagebüll war früher eine Hallig, die ältesten Häuser wurden auf künstlich aufgeschütteten Hügeln errichtet, die teilweise noch heute zu sehen sind. Im Jahr 1704 wurde das Gebiet durch Seedeiche gesichert.
Stadtteile
Dagebüll Kirche
Der Ortsteil Kirche liegt im Zentrum des Dagebüller Polders und bildet den Kern der ehemaligen Hallig. Auf den Wohnhügeln sind noch viele alte Gehöfte zu finden.
Als die Kirche 1731 erbaut wurde, besaß sie noch keinen Glockenturm. Erst als 1905/1906 Gelder aufgebracht wurden, entschloss man sich zum Bau eines Turmes.
Dagebüll Hafen
Der Ortsteil Dagebüll Hafen liegt etwa 3 Kilometer westlich von Dagebüll Kirche, direkt an der Uferlinie. Ein wesentlicher Teil der Besucher der Inseln Föhr und Amrum verlässt das Festland über den Dagebüller Hafen.
Der Ort bietet viele touristische Einrichtungen und einen großen Parkplatz und ein Parkhaus für die Kunden der Fährlinien. Südlich des Fährhafens befindet sich der Dagebüller Leuchtturm, der nicht mehr genutzt wird.
Unweit des Leuchtturms befinden sich die Anlagen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, wo die Halligbahnstrecke Dagebüll-Oland-Langeneß auf einem 900 Millimeter schmalen Damm beginnt.
Fahretoft
Fahretoft liegt zwischen Dagebüll und Waygaard. Der 1965 gegründete Sportverein der Gemeinde, der TSV Fahretoft/Waygaard, hat dort seinen Sitz.
Einer der Polder in der Gegend, der Bottschlotter Koog, wurde bereits zwischen 1633 und 1638 angelegt, er wurde nach einem örtlichen Gezeitenbach benannt. Dieser Polder beherbergt 28 Einwohner, die hauptsächlich von der Landwirtschaft leben.
Geschichte
Das Gebiet von Dagebüll war früher eine winzige Hallig, im Jahr 1626 war sie etwa 450 Hektar groß. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden mehrere vergebliche Versuche unternommen, das Gebiet mit Deichen zu sichern.
Es war jedoch unmöglich, alle Flutbäche auf einmal abzusperren. Bei der Burchardi-Flut von 1634 erlitt Dagebüll einen großen Landverlust.
Im Jahr 1700 erhielten die Einwohner ein einträgliches Recht, das 1702/1703 den Bau eines regulären Deiches ermöglichte. Der neue Polder Dagebüll umfasste 502 Hektar und war im Vergleich zur alten Hallig erheblich nach Osten verschoben.
1704 wurde ein Damm gebaut, der den Dagebüller Polder mit dem alten Christian Albrechts Polder verband. Durch die Schaffung des Kleisee-Polders im Jahr 1727 wurde Dagebüll schließlich Teil des Festlandes.
Verkehr
Schifffahrt
Der Fährhafen bietet Verbindungen zu den Inseln Föhr und Amrum, auch kleinere Frachtschiffe, Muschelkutter und andere Schiffe frequentieren den Hafen.
Eisenbahn
Dagebüll verfügt über zwei kleine Bahnhöfe der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll (NEG) an der Strecke nach Niebüll: Dagebüll Mole (an der Fähranlegestelle) und Dagebüll Kirche.
Außerdem gibt es einen Hilfsbahnhof im Dagebüller Hafen selbst. Diese wird nur genutzt, wenn die Mole bei außergewöhnlichem Hochwasser und Sturm überflutet wird.
Seit 1929 verbindet eine kleine Dammschienenbahn Dagebüll mit den Halligen Oland und Langeneß über das nordfriesische Wattenmeer.
Die Bahn wird allerdings nur für den Güterverkehr und den Küstenschutz genutzt, nicht für den Personenverkehr. Anfangs hatten die Lokomotiven noch Segel und wurden so vom Wind angetrieben, später wurden Dieselmotoren eingeführt.
Straßen
Dagebüll ist mit dem Auto von Süden über Husum und Bredstedt und von Osten über Niebüll auf Bundesstraßen zu erreichen.
Politik
Ab 2003 hatten die SPD und der WDFW-Verband jeweils vier Sitze in der Gemeindevertretung, die CDU drei Sitze.
Gemeinde
Die Gemeinde Dagebüll besteht aus den beiden Ortsteilen Dagebüll und Fahretoft. Es gibt zwei Kirchen, St. Lorenz in Fahretoft, erbaut 1703 und St. Dionysus in Dagebüll.
Bildung
Die Hans Momsen Schule in Fahretoft ist eine Grundschule mit etwa 50 Schülern aus Fahretoft, Waygaard und Dagebüll selbst. Es gibt nur vier, manchmal fünf Lehrer.
Zu den Unterrichtsfächern gehören Deutsch, Mathematik, Heimatkunde, Sport, nordfriesische Sprache, Musik, Kunst und Religion. Die Schule verfügt über eine Turnhalle und einen Außensportplatz, auf dem die Fußballmannschaft des TSV Fahretoft/Waygaard ihre Heimspiele austrägt.
Die Hans-Momsen-Schule wurde 1963 gebaut, das alte Schulhaus befand sich auf dem Dagebüller Kirchenhügel neben dem Pastorat.
Quelle: Wiki