Amrum Steckbrief & Bilder

Amrum Aussprache ist eine der nordfriesischen Inseln an der deutschen Nordseeküste, südlich von Sylt und westlich von Föhr.

Sie gehört zum Kreis Nordfriesland im Bundesland Schleswig-Holstein und hat etwa 2.300 Einwohner.

Die Insel besteht aus einem sandigen Geestkern und besitzt an der gesamten Westküste einen ausgedehnten Strand, der der offenen Nordsee zugewandt ist.

Die Ostküste hingegen grenzt an Watten und Prielen des Wattenmeeres. Sanddünen prägen das Landschaftsbild Amrums, was zu einer Vegetation führt, die überwiegend aus Heide und Sträuchern besteht.

Der einzige Wald auf der Insel wurde 1948 gepflanzt. Amrum ist ein Refugium für viele Vogelarten und eine Reihe von Meeressäugern wie Kegelrobben oder Schweinswale.

Siedlungen auf Amrum lassen sich bis ins Neolithikum zurückverfolgen, als das Gebiet noch zum Festland der Halbinsel Jütland gehörte. Im Mittelalter kamen friesische Siedler nach Amrum und beschäftigten sich mit Salzgewinnung und Seefahrt. Ein Teil der heutigen Bevölkerung spricht noch Öömrang, einen Dialekt der nordfriesischen Sprache, und friesische Traditionen werden lebendig gehalten.

Da die Insel viele gefährdete Pflanzen- und Tierarten beherbergt, ihr Boden für die Landwirtschaft weitgehend ungünstig ist und sie generell ein beliebtes Seebad ist, lebt die Bevölkerung Amrums heute fast ausschließlich vom Tourismus.

Windmühle von Amrum

Geografie

Amrum ist mit einer Fläche von 20,4 km2 die zehntgrößte Insel Deutschlands (ohne Usedom, das teilweise polnisches Gebiet ist).

Zählt man den großen Kniepsandstrand am Westufer zur Fläche hinzu, ergibt sich eine Gesamtfläche von ca. 30 km2. Die Fläche Amrums ist jedoch durch Landverluste und -gewinne durch das Meer einem ständigen Wandel unterworfen.

Im 19. Jahrhundert ging ein 20. Teil der zu Beginn des Jahrhunderts verzeichneten Fläche verloren, aber 1913 wurde am Kniepsand wieder ein Nettogewinn verzeichnet.

Amrum ist eine von drei Inseln mit einem Geestkern in Nordfriesland. Dieser Sandkern besteht aus eiszeitlichen Ablagerungen aus der Saaleeiszeit. Im Osten grenzt sie an das Wattenmeer der Nordsee. Auf der Ostseite befinden sich auch die alten Ortschaften der Insel: Norddorf, Nebel, Süddorf und Steenodde.

Auf dem Geestkern findet man ausgedehnte Heide- und Waldgebiete, die einen Streifen bilden, der in Nord-Süd-Richtung auf der Achse verläuft. Westlich dieses Waldstreifens ist ein Gebiet von 838 Hektar mit Dünen bedeckt, die sich über eine Länge von etwa 12 km über die gesamte Insel erstrecken. Die maximale Breite dieses Gebietes beträgt mehr als einen Kilometer. Die höchste Düne Amrums bei Norddorf wird als Siatler (Setzdüne) bezeichnet; sie erreicht 32 m Höhe.

Nach Norden erstreckt sich das Dünengebiet bis zur kleinen Halbinsel Odde. Im Süden von Amrum befindet sich die jüngste Siedlung Wittdün. Westlich der Dünen wird das gesamte Amrumer Ufer vom Kniepsand gebildet; er zählt zu den größten Sandstränden Nordeuropas.

Nördlich von Norddorf gibt es etwas Marschland, ein weiteres kleines Marschgebiet findet sich zwischen Süddorf und Steenodde. Beide sind durch Deiche vor dem Meer geschützt.

Bei Ebbe ist es möglich, die Nachbarinsel Föhr per Wattwanderung zu erreichen.

Die Einwohnerzahl Amrums beträgt etwa 2.300, die Insel ist in drei Gemeinden aufgeteilt: Norddorf, Nebel und Wittdün.
Sie gehören dem Amt Föhr-Amrum an.

Dörfer & Sehenswürdigkeiten

Die nördlichste Siedlung ist das Seebad Norddorf mit einem Köderteich und einem Sektorenfeuer. Amrums größtes Dorf, Nebel, liegt nahe der Ostküste.

Sehenswert sind dort die St. Clemens-Kirche mit ihren „sprechenden Grabsteinen“, das Öömrang Hüs – ein Heimatmuseum, eine Windmühle und der Obdachlosenfriedhof.

Süddorf, heute ein Ortsteil von Nebel, ist der älteste Weiler der Insel. Dort befindet sich der Amrumer Leuchtturm. Steenodde, ebenfalls ein Ortsteil von Nebel, war lange Zeit Amrums einziger Hafen, bis das 1890 gegründete Wittdün die Rolle des wichtigsten Fähranlegers der Insel übernahm. Von den drei Gemeinden ist Wittdün am deutlichsten vom Tourismus geprägt.

Geschichte

Die ältesten Siedlungsspuren in der Gegend stammen aus der Jungsteinzeit, darunter eine Reihe von Dolmen. Auch viele Grabstätten aus der Bronze- und Eisenzeit sind erhalten geblieben. In den Dünen westlich des Köderteichs wurden die Überreste eines eisenzeitlichen Weilers gefunden.

Es ist nicht bekannt, ob die Ambronen, die zusammen mit den Kimbern und Teutonen um 100 v. Chr. Rom bedrohten, von dieser Insel stammten, die damals noch durch eine Landbrücke mit dem Festland verbunden war. Im Frühmittelalter wurde die Insel von den Friesen besiedelt.

Die älteste bekannte Erwähnung der Insel Amrum findet sich im dänischen Volkszählungsbuch des Königs Valdemar II. von Dänemark aus dem Jahr 1231. Neben Salzgewinnung, Landwirtschaft, Fischerei und Walfang war die Handelsschifffahrt lange Zeit eine der Haupteinnahmequellen. Hark Olufs, ein Matrose aus Süddorf, der 1724 von Algeriern versklavt worden war, avancierte zum General, bis er 1736 auf seine Heimatinsel zurückkehren durfte.

Im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich der Tourismus auf Amrum zu einem aufstrebenden Wirtschaftszweig und veränderte die wirtschaftlichen Strukturen der Insel nachhaltig.

Im Mittelalter gehörte Amrum, wie auch ganz Nordfriesland selbst, zu den sogenannten Uthlanden, die erst nach und nach Teil des dänischen Reiches bzw. des Herzogtums Schleswig wurden. Nach den Auseinandersetzungen zwischen den dänischen Königen und den Grafen von Schauenburg um die Herrschaft über Schleswig wurde Amrum und das westliche Föhr zu einer Enklave Dänemarks und gehörte im Gegensatz zu den benachbarten Gebieten nicht mehr zum Herzogtum Schleswig.

Dieser Zustand dauerte bis 1864, als Dänemark nach dem Zweiten Schleswigschen Krieg Schleswig an Preußen verlor. Nach diesem Krieg wurde Amrum für kurze Zeit gemeinsam von Preußen und Österreich regiert, doch 1867 kam die Insel unter preußische Herrschaft und wurde Teil der Provinz Schleswig-Holstein. Zunächst bildete Amrum eine Gemeinde innerhalb des Kreises Tondern. Im Jahr 1920 ergab die Schleswigsche Volksabstimmung eine klare Mehrheit für den Verbleib Amrums bei Deutschland, während Tondern an Dänemark zurückfiel. Bis 1972 gehörte Amrum zum Kreis Südtondern, der dann im neu geschaffenen Kreis Nordfriesland aufging.

Im 19. Jahrhundert hatte Amrum noch eine deutlich geringere Einwohnerzahl als heute. Die Kirchenbücher von 1821 bis 1833 weisen eine durchschnittliche Einwohnerzahl von 587 aus, eine Volkszählung im Jahr 1860 verzeichnete 642 Einwohner, 1871 war die Einwohnerzahl auf 571 gesunken.

Der Rückgang war unter anderem der Tatsache geschuldet, dass große Teile der Amrumer Bevölkerung ausgewandert waren – hauptsächlich in die Vereinigten Staaten. Heute leben mehr Menschen mit Amrumer Vorfahren in den Vereinigten Staaten als auf Amrum selbst, und die Verbindungen zwischen Amrum und den USA werden weiterhin gepflegt.
Erst mit der Errichtung eines Seebades in Wittdün im Jahr 1890 begann der Tourismus auf der Insel zu florieren, was auch zu einem raschen Anstieg der Einwohnerzahl führte.

Am 29. Oktober 1998 lief das Frachtschiff Pallas vor Amrum auf Grund und verursachte eine schwere Ölpest in der Region.

Quelle: Wiki

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