Der Schluchsee ist ein Stausee im Schwarzwald.
Der Schluchsee liegt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, südöstlich des Titisees im Schwarzwald bei Freiburg im Breisgau, Deutschland.
Name
In den alemannischen Dialekten der Region lautet der Name des Sees Schluechs oder Schlue.
In historischen Quellen wird es auch mit einem Diphthong geschrieben: 983 lacus Sluochse, 1095 Schluochsee, 1125 predium Sluocse, 1312 der sê ze Sluoze.
Es kann also nicht behauptet werden, dass der Name, wie oft behauptet wird, aus dem mittelhochdeutschen slûch =“Rohr, Röhre“ stammt, da in diesem Fall im heutigen Dialekt und den historischen Quellen kein Diphthong vorhanden war. Albert Krieger verbindet den Namen mit dem mittelhochdeutschen sluocht „Schlucht“. Aber auch diese Bedeutung ist nicht korrekt.
Lage
Der Schluchsee ist mit einer Höhe von 930 Metern über dem Meeresspiegel der höchstgelegene Stausee Deutschlands und zugleich der größte See des Schwarzwaldes.
Das Hornbergbecken dagegen liegt 1.048 Meter über dem Meeresspiegel, ist aber kein Stausee, sondern das Oberbecken eines Pumpspeicherkraftwerks.
Das Wasser des Stausees ist aufgrund der hohen Lage auch im Sommer relativ kühl.
Die bekanntesten Siedlungen rund um den Schluchsee liegen an seinem Nordufer und umfassen die gleichnamige Stadt Schluchsee sowie die Weiler Seebrugg an der Staumauer und Aha. Die Drei-Seen-Bahn, eine Verlängerung der Höllentalbahn, führt vom Bahnhof Titisee am Nordufer entlang bis zur Endstation in Seebrugg.
Geschichte
Der Wasserspiegel des ursprünglichen, ungestauten Schluchsees, eines Gletschersees, lag rund 30 Meter tiefer als der des heutigen Stausees. Trotz der Staumauer wirkt der Schluchsee natürlich.
Der See ist 7,3 km lang und 1,4 km breit. Die 63,5 m hohe Staumauer wurde zwischen 1929 und 1932 gebaut und staut den Fluss Schwarza auf. Um diese Gewichtsstaumauer errichten zu können, musste der natürliche See zunächst um 13 m vertieft werden.
Das geschah 1930 durch das Heraussprengen eines Stollens im Fels. Danach konnte das Einlaufbauwerk der Staumauer gebaut werden. Heute hat der See eine maximale Tiefe von 61 m. Der Schluchsee ist Teil des vom Schluchseewerk betriebenen Wasserkraftwerkskomplexes Schluchsee, zu dem eine Reihe von Stauseen unterschiedlicher Höhe gehören, die durch Pumpwerke miteinander verbunden sind.
Dieser Komplex erstreckt sich von Häusern bis Waldshut. Der Schluchsee ist somit das Oberbecken des Pumpspeicherkraftwerks Häusern. Die durchschnittliche Leistung des Kraftwerks Häusern beträgt 100 Megawatt.
1982 wurde der Schluchsee deutschlandweit als „Schlucksee“ bekannt, weil die deutsche Fußballnationalmannschaft 1982 das Gelände als Trainingslager wählte und einige Spieler mit Erlaubnis von Teammanager Jupp Derwall davon ausgiebig Gebrauch machten.
Exzessiver Alkoholkonsum, Kartenspiele und andere Eskapaden warfen ein schlechtes Licht auf den späteren Vizeweltmeister. 1983 wurde fast das gesamte Wasser des Stausees zu Kontrollzwecken abgesaugt, was den normalen Bade-, Angel- und Segelbetrieb unmöglich machte. Dieses seltene Ereignis lockte dennoch viele Besucher an, denn erstmals waren die ertrunkenen Siedlungen wieder sichtbar.
In jüngster Zeit kam es mehrfach zu Konflikten zwischen dem Schluchseewerk und der Gemeinde Schluchsee über den Wasserstand des Sees im Sommer.
Während das Schluchseewerk an einer optimalen, wirtschaftlichen Nutzung des Wassers und damit an einer deutlichen Absenkung des Seespiegels interessiert ist, befürchtet die Gemeinde den Verlust von Touristen, wenn der See im Sommer für längere Zeit zu tief fällt und ein unansehnliches Ufer freilegt.
Tourismus
Aufgrund seiner Höhe über dem Meeresspiegel ist das Wasser des Schluchsees auch im Sommer relativ kühl. Trotzdem ist der See besonders bei Schwimmern und Seglern beliebt. Anders als der Titisee ist fast das gesamte Ufer des Schluchsees gut zugänglich.
Dadurch ist der Schluchsee im Sommer sehr belebt und ein beliebtes Naherholungsgebiet – auch gleich hinter der Schweizer Grenze. Das Baden auf der bewaldeten Seite des Sees sorgt allerdings gelegentlich für Unmut.
Im Bahnhofsgebäude von Seebrugg befindet sich eine Tauchbasis für das Tauchen im Schluchsee.
Der Schluchsee ist von zahlreichen Wanderwegen umgeben, der gesamte See kann auf einem 18 Kilometer langen, weitgehend ebenen und kinderwagentauglichen Weg zu Fuß umrundet werden. Von Mai bis Oktober können die Wanderungen mit Schifffahrten auf der MS Schluchsee kombiniert werden.
Auf dem Riesenbühl (1.097 m, nördlich des Ortes Schluchsee) wurde 2001 ein rund 30,45 Meter hoher Aussichtsturm, der Riesenbühlturm, errichtet, von dem aus man einen Großteil des Sees überblicken kann.
Quelle: Wiki