Mummelsee im Schwarzwald – Steckbrief & Bilder

Der Mummelsee ist ein 17 Meter tiefer See am westlichen Berghang der Hornisgrinde im Nordschwarzwald in Deutschland.

Er ist bei Touristen, die auf der Schwarzwaldhochstraße unterwegs sind, sehr beliebt.

Mit einem Umfang von 800 Metern ist der Mummelsee der größte der sieben Karseen im Schwarzwald, mit 17 m Tiefe der tiefste und mit 1036 m der höchste.

Geographie

Der Mummelsee hat einen Umfang von etwa 800 m und ist an seiner Nord-, West- und Ostseite von steilen und bewaldeten Berghängen umgeben.

Das westliche Seeufer erhebt sich zum Katzenkopf (1.123 m ü.d.M.) und das nördliche Seeufer zur Hornisgrinde.

Die Hornisgrinde ist mit 1.163 m ü. NN der höchste Berg im Nordschwarzwald. Lediglich das südliche Seeufer ist (fast) flach.

Hier befinden sich auch das Alpenhotel Mummelsee und die nahe gelegene St. Michaelskapelle.

Tourismus

Durch die Trasse der Schwarzwaldhochstraße begünstigt, wurde der See zu einem touristischen Ziel. Ein größeres Gebäude mit dem Hotel, zwei Restaurants, einem Lebensmittel- und Souvenirladen sowie einem Tretbootverleih befindet sich direkt am Besucherparkplatz.

Am 5. Mai 2008 brannte ein großer Teil des Hotelgebäudes ab. Vermutlich handelte es sich bei dem Brand um Brandstiftung. Nach dem Vorfall wurde das Hotel im Schwarzwaldstil mit einer Vergrößerung der Nutzfläche von 2.385 m2 auf 3.690 m2 wiederaufgebaut und am 26. März 2010 wiedereröffnet.

Die Kapelle St. Michael wurde 1937 eingeweiht. Sie war dem Erzengel Michael gewidmet, eine eindrucksvolle Erinnerung in einer Zeit, in der die Nationalsozialisten an Macht gewannen.

Von außen fällt das niedrige Dach der Kapelle auf. Es ist einem Schwarzwaldhaus nachempfunden. Der schlanke Turm stilisiert eine Schwarzwaldtanne.

Wanderwege

Früher war der natürlich vorhandene Weg um den See in seinem ursprünglichen Zustand mit einigen engen Passagen und hinderlichen Baumwurzeln erhalten.

1999 wurde entlang des Rundweges der Kunstpfad am Mummelsee, ein Skulpturenpfad von internationalen Künstlern, eingerichtet. Er zeigt 18 Installationen von Künstlern, die die Verbindung von Natur, Landschaft und Kunst visualisieren.

2014 wurde der Weg barrierefrei umgebaut.

Der Fernwanderweg mit der roten Raute (Westweg von Pforzheim nach Basel) führt hier ebenso vorbei wie die anderen regionalen Routen (blaue und gelbe Raute) und Rundwanderwege. Zur Hornisgrinde (1,5 km und 120 Höhenmeter) ist es nur ein kurzer Abstecher, weitere Wege sind:

  • der Mummelsee-Hornisgrindepfad (Rundweg, Länge: 3,9 km, für Hunde geeignet), und
  • der Hochmoorsee-Mummelsee (Rundwanderweg, Länge: 5,6 km): Seibelseckle – Hochmoorweg – Bismarckturm – Hornisgrinde – Kapelle St. Michael am Mummelsee.

Verkehrsmittel

Besucherparkplätze befinden sich am südlichen Seeufer. Täglich fahren Busse für Wanderer nach Baden-Baden, Achern und Freudenstadt.

An den Wochenenden gibt es direkte Busverbindungen nach Oppenau und jeweils einmal am Samstag und Sonntag nach Offenburg. Auf all diesen Strecken gelten das Baden-Württemberg-Ticket, das Schönes-Wochenende-Ticket und das Konus-Ticket, die von der Deutschen Bahn und den örtlichen Busunternehmen verkauft werden.

Der Mummelsee in der Literatur

Einst in völliger Abgeschiedenheit und ohne jede Straßenanbindung gelegen, ranken sich um den See eine ganze Reihe von Mythen. Einer Sage nach lebte eine Wassernixe im See und beschenkte die Menschen mit ihrer Führung, tanzte, sang und spielte nachts mit ihnen.

Diese Sagen inspirierten Eduard Mörike zu dem Gedicht Die Geister am Mummelsee. Grimmelhausen nutzte in seinem Abenteuerroman Simplicissmus den See und seine Bewohner, um vom Tauchgang zum Mittelpunkt der Erde zu erzählen. Die Beschreibung des Systems der Unterwasserwege von der Oberfläche zum Erdmittelpunkt könnte von Platons Dialogen (Phaedo) inspiriert worden sein.

August Schnezler, Herausgeber und Sammler von Sagen, schrieb drei Gedichte (Der Mummelsee, Die Lilien und Mummelsees Rache) über mythische Begebenheiten am See.

Quelle: Wiki

Scroll to Top