Schauinsland – Steckbrief & Bilder

Der Schauinsland (wörtlich „Blick ins Land“; bei Freiburg im Breisgau) ist ein Berg im Schwarzwald mit einer Höhe von 1.284 m über NN.

Er ist ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge. Wegen des starken Silberbergbaus war er früher als „Erzkasten“ bekannt; der Name „Schouwesland“ taucht erstmals 1347 auf.

Der Berg liegt etwa zehn Kilometer südöstlich des Freiburger Stadtzentrums.

Geographie

Der Gipfel des Schauinsland befindet sich im Stadtgebiet von Freiburg. Der Berg ist umgeben von Orten wie Oberried, Munstertal, Bollschweil und Horben (im Uhrzeigersinn).

Das dem Gipfel am nächsten gelegene Dorf ist Hofsgrund. Vor allem im Herbst, während einer Temperaturinversion, hat man vom Gipfel des Schauinsland eine klare Sicht auf die Vogesen. Bei entsprechender Witterung ist ein großer Teil der Schweizer Alpen zu sehen.

Auf der Holzschlägermatte auf dem Schauinsland stehen seit 2003 einige sehr umstrittene Windkraftanlagen. Aus Gründen des Naturschutzes (der Gipfel des Schauinsland ist Teil eines Naturschutzgebietes) wurden sie nicht auf dem Gipfel, sondern auf einer Höhe von rund 1.000 Metern über dem Meeresspiegel errichtet.

Daher ist die Sicht auf und vom Gipfel nur wenig eingeschränkt. Der Freiburger Künstler Richard Schindler hat während des Prozesses gegen die Betreibergesellschaft ein Gutachten verfasst, das als erstes seiner Art gilt.

Geschichte

Bergbau

Über 700 Jahre lang wurden auf dem Schauinsland Silber, Blei und Zink abgebaut. Im Mittelalter war der Bergbau so ergiebig, dass sich im 14. Jahrhundert einige Unternehmer der Grube Dieselmuot leisten konnten, Glasfenster für das Freiburger Münster zu stiften.

Die Bergleute lebten in unmittelbarer Nähe der Gruben auf dem Schauinsland in zwei Siedlungen, die im 16. Jahrhundert aufgegeben wurden. Das gewonnene Silber wurde gehandelt und für die Prägung von Münzen verwendet. Die Stollen erstrecken sich über 22 Sohlen und haben eine Gesamtlänge von etwa 100 Kilometern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren in den Schauinsland-Bergwerken etwa 250 Bergleute beschäftigt.

Die Förderung wurde 1954 eingestellt, da das Bergwerk nicht mehr wirtschaftlich genug war.

Kapplerstollen

Es gibt einen Stollen, den sogenannten Kapplerstollen, der die Orte Kappel und Hofsgrund verbindet. Er wird auch als „Hebammenstollen“ bezeichnet, da er gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Hebammen, aber auch von den Kappeler Kindern als Abkürzung nach Hofsgrund benutzt wurde.
Der Stollen existiert noch, seine Eingänge sind jedoch nicht mehr zugänglich.

Seit 1975 wird der Barbarastollen, ein rekonstruierter Teil des Bergwerks, vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe als Lager für das Archivgut der Bundesrepublik Deutschland genutzt. Der Stollen ist das größte Langzeitarchiv Europas.

Bergbaumuseum

Das 1976 gegründete Forschungsteam Steiber hat mehrere alte Teile des Bergwerks geräumt und vermessen. Ein Teil des alten Erzbergwerks wurde in ein Museum umgewandelt, das seit 1997 für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Bei Führungen wird den Besuchern eine Vielzahl von mittelalterlichen Stollen und Schächten aus der Endphase des Bergwerksbetriebs gezeigt.

Schauinsland-Rennen

Zwischen 1923 und 1984 fand auf der Schauinslandstraße ein legendäres Bergrennen, das „ADAC Schauinsland-Rennen“, statt.

Die 12 km lange Strecke schlängelt sich auf öffentlichen Straßen von Horben über die Holzschlägermatte bis zur Bergstation der Seilbahn. Seit dem Jahr 2000 findet die traditionelle Motorsportveranstaltung auf einer verkürzten Strecke bis zur Holzschlägermatte statt, allerdings nur als Oldtimerparade.

Seit 1984 ist die Schauinslandstraße zwischen dem 1. April und dem 1. November sowie an Wochenenden und Feiertagen für Motorradfahrer gesperrt.

Schauinslandkönig

Seit 2007 gibt es ein Bergrennen auf der L-124-„Rennstrecke“ von Horben bis zur Sesselliftstation. Sie lockt jährlich über 1.000 Teilnehmer an, darunter Rennradfahrer, aber auch Kinderfahrräder, Tandems, Einradfahrer, Behinderte, Inlineskater und Rollerskifahrer.

Sie erklimmen den so genannten Schauinslandkönig, eine Strecke von 11,5 km mit einem 770 Meter hohen Anstieg.

Berghaus (Berghaus)

Im Jahr 1936 wurde auf dem Berg ein Hotel mit 26 Zimmern und 74 Betten gebaut. Es wurde von Kriegsende bis 1952 von der französischen Kommandantur genutzt. Ab 1958 wurde es als Kindererholungsheim und später als Wohnheim der Stadt Pforzheim genutzt.

Ab 1989 wurde es von der Stadt Freiburg als Flüchtlingsheim genutzt, bis es 1992 als Studentenwohnheim genutzt wurde. Danach versuchte ein Arzt des Groddeck-Krankenhauses, das Gebäude in ein Rehabilitationszentrum mit 48 Betten umzuwandeln, was jedoch aufgrund von Änderungen in der Gesundheitsgesetzgebung und fehlenden Krediten scheiterte. Dies führte Ende 2000 zum Konkurs.

Ab 2001 stand das Gebäude leer und die neuen Türen und Fenster wurden mutwillig zerstört. 2011 wurde das Berghaus von drei Freiburger Ehepaaren erworben, die das Gebäude im Frühjahr 2015 zu einem Tagungszentrum und Ferienhaus umbauen wollten.

Unterstützt wurden sie dabei von Mitgliedern des Service Civil International. Das Projekt fand jedoch nicht genügend Unterstützung und das Haus soll nun wieder verkauft werden.

Quelle: Wiki

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