Bodensee Steckbrief & Bilder

Als Bodensee bezeichnet man drei Gewässer des Rheins am nördlichen Alpenrand:

  • den Obersee,
  • den Untersee und
  • den Seerhein, ein Verbindungsstück des Rheins.

Diese Gewässer liegen im Bodenseebecken, das Teil des Alpenvorlandes ist und vom Rhein durchflossen wird, im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Österreich.

Seine Ufer liegen in den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, in den Schweizer Kantonen St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen sowie im österreichischen Bundesland Vorarlberg.

Der Rhein mündet von Süden her in den See, wobei sein ursprünglicher Verlauf die österreichisch-schweizerische Grenze bildet, und hat seinen Abfluss am Untersee, wo er – mit Ausnahme von Schaffhausen – bis zur Stadt Basel die deutsch-schweizerische Grenze bildet.

Die bevölkerungsreichsten Städte am See sind Konstanz, Friedrichshafen, Radolfzell am Bodensee, Bregenz und Lindau.

Die größten Inseln sind Reichenau im Untersee sowie Lindau und Mainau im Obersee.

Beschreibung

Der Bodensee ist nach dem Genfer See und dem Plattensee der flächenmäßig drittgrößte europäische Süßwassersee in Mittel- und Westeuropa.

Er ist 63 km lang und an seiner breitesten Stelle fast 14 km breit. Er bedeckt etwa 536 km2 und liegt 395 m über dem Meeresspiegel. Seine größte Tiefe beträgt 252 m, genau in der Mitte des Oberen Sees.

Der See hat ein Volumen von ca. 48 km3 und besteht aus zwei Teilen:

  • dem östlichen Hauptteil,
  • dem Obersee mit einer Fläche von ca. 473 Quadratkilometern, einschließlich seines nordwestlichen Arms,
  • dem Überlinger See (61 km2), und
  • dem wesentlich kleineren westlichen Teil, dem Untersee mit einer Fläche von ca. 63 Quadratkilometern, der durch den Seerhein miteinander verbunden ist.

Der Untere Bodensee wird grob in drei Abschnitte um die Insel Reichenau unterteilt:
Die beiden deutschen Teile, der Gnadensee nördlich der Insel und nördlich der Halbinsel Mettnau (der Markelfinger Winkel) und der Zeller See, südlich von Radolfzell und nordwestlich der Insel Reichenau, und der überwiegend schweizerische Rheinsee.

Das Flusswasser des regulierten Alpenrheins fließt im Südosten bei Bregenz, Österreich, in den See, dann durch den Oberen Bodensee kaum zielgerichtet in den Überlinger See, bei Konstanz in den Seerhein, dann durch den Rheinsee fast ohne Speisung der beiden deutschen Teile des Untersees, und speist schließlich den Beginn des Hochrheins im schweizerischen Stein am Rhein.

Der See selbst ist eine wichtige Trinkwasserquelle für den Südwesten Deutschlands.

Der Kulminationspunkt des Einzugsgebietes des Sees ist der Schweizer Gipfel Piz Russein des Tödi-Massivs der Glarner Alpen auf 3.613 Metern über dem Meeresspiegel. Er beginnt mit dem Bach Aua da Russein (wörtlich: „Wasser des Russein“).

Autofähren verbinden Romanshorn in der Schweiz mit Friedrichshafen und Konstanz mit Meersburg in Deutschland.

Geschichte

Der Bodensee wurde während der Eiszeit durch den Rheingletscher gebildet und ist ein Zungenbeckensee.

Nach dem Ende der letzten Eiszeit, vor etwa 10.000 Jahren, bildeten Ober- und Untersee noch einen einzigen See. Durch die Abtragung des Hochrheins sank der Seespiegel allmählich ab und eine Schwelle, die Konstanzer Schwelle, entstand.

Der Rhein, die Bregenzer Ach und die Dornbirner Ach führen Sedimente aus den Alpen in den See, wodurch sich die Tiefe allmählich verringert und die Ausdehnung des Sees im Südosten reduziert.

In der Antike hatten die beiden Seen unterschiedliche Namen, später erhielten sie aus unbekannten Gründen denselben Namen.
Im 19. Jahrhundert gab es rund um den Bodensee fünf verschiedene lokale Zeitzonen. Konstanz, das zum Großherzogtum Baden gehörte, hielt sich an die Karlsruher Zeit, Friedrichshafen nutzte die Zeit des Herzogtums Württemberg, in Lindau galt die bayerische Münchener Zeit und Bregenz die Prager Zeit, während am Schweizer Ufer die Berner Zeit galt. Man hätte also nur 46 Kilometer zurücklegen müssen, um fünf Zeitzonen zu besuchen.

Angesichts des regen Handels- und Verkehrsaufkommens am Bodensee führte dies zu erheblichen Verwirrungen. Die öffentlichen Uhren in den Häfen benutzten drei verschiedene Zifferblätter, je nachdem, welche Ziele die Schifffahrtsgesellschaften anboten. 1892 verwendeten alle deutschen Territorien die MEZ, die österreichischen Bahnen hatten die MEZ bereits im Jahr zuvor eingeführt und die Schweiz folgte 1894. Da die Verkehrsfahrpläne noch nicht aktualisiert waren, wurde die MEZ 1895 zur allein gültigen Zeit am und auf dem Bodensee.

Quelle: Wiki

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