Eckernförder Bucht Steckbrief & Bilder

Die Eckernförder Bucht ist eine Förde und ein Seitenarm der Kieler Bucht zwischen der dänischen Halbinsel Wahld im Süden und der Halbinsel Schwansen im Norden in der Ostsee vor Schleswig-Holstein.

Die Bucht reicht etwa 17 km tief in das Land hinein und ist an ihrem Eingang, wo Booknis-Eck (Gemeinde Waabs) und Dänisch-Nienhof (Gemeinde Schwedeneck) die Endpunkte markieren, 10 km breit.

Die Bucht ist bis zu 28 m tief. Die Grenze zur Kieler Förde liegt am Leuchtturm Bülk. Die einst bewaldete dänische Halbinsel Wahld zwischen Kieler Förde und Eckernförder Bucht bildete bis zum Mittelalter das Grenzland zwischen Sachsen und Dänen.

Am inneren Ende der Bucht liegt die Stadt Eckernförde.

Geografie

Die Bucht entstand während der letzten Eiszeit vor 120.000 bis 10.000 Jahren durch einen Gletscher.

Nach Ansicht einiger Geologen hatte sich die Tiefenlinie der Eckernförder Bucht bereits vor der Eiszeit gebildet und trug dazu bei, dass der Eckernförder Gletscher in zwei Teile geteilt wurde, das nördliche Windebyer-Noor und den südlichen Wittensee-Goossee.

Das ursprüngliche nacheiszeitliche Ende der Eckernförder Bucht, das heutige Windebyer Noor, ist heute durch eine Landzunge, auf der die Stadt Eckernförde errichtet wurde, von der Ostsee getrennt.

Im Jahr 1929 trennten künstliche Dämme das Noor weiter ab. Es gibt Pläne, einen Kanal zwischen der Bucht und dem Windebyer Noor anzulegen.

Die Ufer der Bucht werden von den Gezeiten und der Brandung geprägt, da sich bei starkem Wind aus Nordost und Südwest eine schwere See aufbauen kann.

Wenn der Wasserstand 0,75 m höher als gewöhnlich ist, wird Sand und Kies von der Steilküste abgetragen. An einigen Stellen zieht sich die Küstenlinie jedes Jahr 15 bis 20 cm zurück.

Dadurch sind die Hügel der Endmoränen, die sich während der letzten Eiszeit im Südosten gebildet hatten, ausgehöhlt und es hat sich ein 30 m hohes und 3,6 km langes Kliff vor Altenhof gebildet.

Das stetig erodierte Material ist teilweise weiter westlich abgelagert und hat den Goossee von der Eckernförder Bucht getrennt. Mehrere Sandbänke verlaufen parallel zum Strand. Die Ufer sind überwiegend mit Laubbäumen bewaldet.

Geschichte

Da seit etwa 700 n. Chr. dänische Stämme in Schwansen siedelten und um 1260 deutsche Siedler nach Dänisch-Wahld kamen, wurde die Eckernförder Bucht zur Sprachgrenze zwischen Niederdeutsch im Süden und Dänisch im Norden.

Die Trennung ist noch in den dänisch-nordischen Toponymen in Schwansen spürbar, wo sich in der Folgezeit Deutsch als Lingua franca durchsetzte.

Aber auch das Dänische blieb bis ins 19. Jahrhundert hinein in Schwansen weit verbreitet. Sowohl Schwansen als auch das dänische Wahld behielten ihren feudalen Charakter bis in die Frühe Neuzeit.

Während der Schlacht bei Eckernförde 1849 wurden das dänische Linienschiff Christian VIII. und die dänische Fregatte Gefion von schleswig-holsteinischen Strandbatterien beschossen. Christian VIII. explodierte schließlich, die Besatzung der Fregatte ergab sich und das Schiff wurde von der schleswig-holsteinischen Armee übernommen.

1872 richtete die Ostseeflut schwere Schäden in den Küstenorten der Eckernförder Bucht an. Vor allem die Stadt Eckernförde litt am meisten.

Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr

Die Eckernförder Bucht ist ein beliebtes Urlaubsziel. Das Seebad Eckernförde verzeichnet rund 135.000 Übernachtungen im Jahr. Es gibt elf Campingplätze, die über die Bucht verstreut sind.

Die Gewässer der Bucht sind auch Ausgangspunkt für die traditionsreiche Aalregatta während der Kieler Woche.

Die Bundeswehr betreibt an der Eckernförder Bucht mehrere Stützpunkte und Einrichtungen, wie die WTD 71, eine Einrichtung für Meerestechnik und -forschung, ein militärisches Sperrgebiet, das für Zivilisten nicht zugänglich ist.

Seit dem 15. Jahrhundert bestand zwischen Goossee und Eckernförder Bucht eine Straße auf dem Strandwall (nahe der heutigen Bundesstraße 76), die später zu einem Damm ausgebaut wurde. Beim Ostseehochwasser 1872 wurde der Damm stark beschädigt, da die im 17. Jahrhundert gebaute Straße nicht mehr funktionstüchtig war.

Die Straße wurde wieder aufgebaut und der Damm erhöht. Die moderne Straße wurde 1965 gebaut.
Parallel zur Straße verläuft die Kiel-Flensburger Eisenbahn (gebaut von der Kiel-Eckernförde-Flensburger Eisenbahn-Gesellschaft – KEFE), die von der Schleswig-Holsteinischen Landesbahn betrieben wird.

Zahlreiche Radwege, wie der Ostseeradweg, durchziehen das Gebiet der Eckernförder Bucht. Der Ostseeradweg umrundet als Teil des europäischen EuroVelo-Netzes die Ostsee. So ist die Region mit Kiel, Lübeck und Kopenhagen verbunden.

Quelle: Wiki

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