Seeotter Steckbrief – Fortbewegung, Ernährung, Lebensweise

Der Seeotter ist mit seiner Kopf-Rumpf-Länge von 120 bis 130 cm sowie einer Schwanzlänge von rund 30 cm der zweitgrößte Vertreter der Marder, obwohl das hier Gesagte ebenfalls für den Riesenotter gilt. Durch seinen plumperen Körperbau mit dem kurzen, leicht kellenartig abgeflachten Schwanz, der kurzen Hand und den robbenartigen nach hinten versetzten Hinterbeinen mit Schwimmhäuten verbundenen Zehen ähnelt der Kalan äußerlich sehr den Ohrenrobben. Diesen Eindruck verstärken die kleinen Augen und die winzigen Ohrmuscheln und nicht zuletzt der am Lande schwerfällige Gang.

Fortbewegung

Um so behender ist jedoch die Fortbewegung im Wasser. An der Oberfläche ragen beim Schwimmen Kopf und Schultern aus dem Wasser. und das Tier treibt sich mit kräftigen Stößen seiner Hinterbeine schnell vorwärts. Beim Tauchen ist seine Bewegungsweise der der Robben und des Riesenotters ähnlich. Mit angelegten Beinen gleitet er unter Schlängelbewegungen des ganzen Körpers vorwärts. Die liebste Betätigung des Seeotters ist jedoch das regungslose Sichtreibenlassen auf der Wasseroberfläche. Nicht selten sieht man diese Wassermarder in großen Gruppen mit dem Bauch nach oben in flachen oder dicht, mit Flügeltang bewachsenem Wasser, sich nur der Sonne hingeben.

Ernährung

Einen großen Teil ihrer Nahrungnehmen die Seeotter in der Rückenlage zu sich. Sie sind nämlich die einzigen Säugetiere, die sich hauptsächlich von Stachelhäutern, und zwar von Seeigeln, ernähren. Seeotter tauchen 50 bis 60 m tief, um sich mitunter bis zu einem Dutzend Seeigel auf einmal an die Wasseroberfläche zu holen. Da ihr rötlichbraunes bis tiefschwarzes Fell sehr locker am Körper hängt, bildet es in der Rückenlage seitlich Hautfalten, in denen der Seeotter die mitgebrachten Seeigel an der Wasseroberfläche lagern kann, ohne dass sie ihm wieder in die Tiefe fallen. Nach und nach verzehrt der Otter seine Beute.

Lebensweise

Seeotter leben gesellig, wahrscheinlich in polygamen Familiengruppen. Den Tag verbringen sie bei nicht zu stürmischem Wetter meist auf dem Wasser. Nachts und bei rauher Seehalten sie sich an Land im Schutze einer festgetretenen Grube auf, die unweit vom Wasser im Schatten eines großen Steines oder ähnlichem angelegt und durch Kot markiert wird. In sehr ruhigen Sommernächten halten sie sich auch gerne in den oftmals nicht sehr dicht am Ufer gelegenen Blattangfeldern auf. Hier sind sie durch den starken Pflanzenbewuchs vor ihren einzigen Feinden, den Eishaien und Schwertwalen, sicher. Entgenen früherer Meinungen lebt der Seeotter mit Ohrenrobben und Eisfüchsen friedlich zusammen, ja oft findet man gemischte Ruheplätze der drei Tierarten.

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