Walross Steckbrief – Aussehen, Lebensweise, Fortpflanzung

Aussehen

Der Familie der eigentlichen Ohrenrobben steht innerhalb der Ohrenrobbenartigen die Familie der Walrosse mit nur einer Art und 3 Unterarten gegenüber. Die plumpen, massigen Walrosse stellen die zweitgrößten Robbenverwandten nach dem See-Elefanten. Die Männchen erreichen eine Länge von 3,75 m bei einem Gewicht von bis 1500 kg und die Weibchen eine Länge von 3,40 m bei einem Gewicht bis 800 kg. Entsprechend der Muschelnahrung sind die Vorbacken- und Backenzähne zu stummelförmigen Gebilden umgestaltet, wogegen die oberen Eckzähne zu bis zu 75 cm langen, wurzellosen, dauerwachsenden Hauern herangebildet wurden.

Rassengliederung

Im einzelnen unterscheiden wir folgende 3 von der Ausrottung bedrohte Unterarten:
1. Polarmeer-Walross: Es ist von der Jenisseimündung über Spitzbergen, Grönöand bis zur Hudsonbai verbreitet. Bei ihm sitzen die Nasenlöcher an der Kopfvorderseite.
2. Laptewsee-Walross: von der Küste Nordsibiriens.
3. Pazifisches Walross: aus der Beringsee und von den Küsten Alaskas und Nordkanadas. Seine Nasenlöcher sitzen auf der Kopfoberseite. Es besitzt eine breitere Oberlippe und einen breiteren Bart als das Polarmeer-Walross.

Lebensweise

Walrosse sind vorwiegend Tagtiere, die wenig felsige, flache Küsten bewohnen und im Winter mit dem Rand des Eisdecke wandern. Im Gegensatz zu vielen Hundsrobben sind Walrosse nicht in der Lage, Atemlöcher in festen Eisdecken anzulegen. Walrosse leben in geselligen Haremfamilien, die aus einem Bullen mit 1 bis 4 Weibchen und deren Jungen bis zu 5 Jahren bestehen. Außerhalb der Paarungszeit finden sich auch noch größere Familienherden. Die überzähligen, zu jungen oder zu alten Bullen leben abseits der Haremsfamilien in Bullenherden, die sich oft auf Treibschollen niederlassen. Sehr alte Bullen werden auch häufig als Einzelgänger angetroffen.

Fortpflanzung

Von April bis Juni ist Fortpflanzungszeit. Die Paarung findet im Gegensatz zu anderen Robben im Wasser statt, während die Geburt sich an Land vollzieht. In dieser Zeit toben heftige Kämpfe unter den Männchen um den Haremsbesitz.
Nach einer Tragzeit von 12 Monaten bringen die Kühe ein dicht dunkelrotbraun bis gelbbraun behaartes Junges zur Welt, das 1,5 Jahre lang gesäugt wird. Walrosskühe scheinen nicht wieder tragend zu werden, solange sie ein Junges führen. Die Mütter verteidigen ihre Jungen aufs heftigste. Fällt eine Mutter durch Tod aus, adoptiert ein anderes nicht führendes Weibchen dessen Junges. Solange die Jungen noch nicht slebst ausdauernd schwimmen können, werden sie von der auf dem Rücken schwimmenden Mutter mit den Vorderflossen an die Brust gedrückt und festgehalten. Mit zunehmendem Alter wird die Behaarung der Jungen spärlicher, bis sie als Erwachsene nur noch über vereinzelnt auf der nackten Haut stehenden Haare verfügen. Dementsprechend besitzen Walrosse eine sehr derbe Haut.

Lebensraum und Feinde

Walrosse sind ausgezeichnete Schwimmer, die sich hauprsächlich durch den Schlag der Hinterflossen fortbewegen. Zum Schlafen kommen die Tiere an Land oder auf Eisschollen. Hier bewegen sie sich nach Art der Ohrenrobben in watschelndem Gang mit am Boden schleifendem Bauch vorwärts.
Außer dem Menshcen, der die ursprünglich riesigen Walrossbestände durch massenhaftes Abschlachten bis auf geringe Reste reduziert hat, haben die wehrhaften Robben keine Feinde zu fürchten. Selbst Eisbären sind sie im Wasser überlegen. Obwohl sie unter weitestgehenden Schutz gestellt sind, musste man doch den Eskimos eine kontrollierte Jagd auf Walrosse gestatten, wobei jedoch aufgrund ungeeigneter Jagdmethoden eine große Dunkelziffer von getöteten Tieren zu befürchten ist.

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