Die Robbenverwandten bilden mit ihren 3 Familien, den Ohrenrobben, Walrossen und den Hundsrobben eine artenreiche Unterordnung der Raubtiere. Wie die Bären haben sich diese hochspezialisierten Wassersäuger zu Beginn des Tertiärs aus der in Wasser lebenden Raubtiergruppe der Urbären entwickelt.
Bereits im Mitteltertiär waren alle Hundsrobben und die Ohrenrobben eigenständige Entwicklungslinien. Die drei Familien sind unterschiedlich gut an das Leben im Wasser angepasst. Am besten gelang dies den Hundsrobben und am schlechtesten den Ohrenrobben. Die Walrosse nehmen den Mittelplatz ein.
Aussehen
Die Gestalt der Robben ist, dem Leben im Wasser entsprechend spindelförmig, die Weibchen sind meist kleiner als die Männchen. An einem (auser bei dem Walross) spitzen Kopf sitzen entweder stark reduzierte äußere Ohren, oder sie fehlen komplett. Die schlitzartigen Nasenlöcher der Robben werden durch ihre elastischen Wände geschlossen gehalten und können beim Ein- und Ausatmen durch Muskeln geöffnet werden. Die mit kegelförmigen, spitzen Kronen versehenden Vorbacken- und Backenzähnen des ansonten raubtierartigen Gebisses dienen hier weniger zum Zerkleinern als dem Festhalten der Beute. Die Robben ernähren sich in der Hauptsache von Fischen, Tintenfischen und anderen Wassertieren wie Krebsen und Krabbaen, die in der Regel als Ganzes hinutergeschluckt werden.
Hinter dem Kopf der Robben folgt auf einen kurzen nicht abgesetzen Hals und einen walzenförmigen Rumpf ein sehr muskolöses Hinterende. An ihm sitzen die für die die Fortbewegung im Wasser hauptsächlich gebrauchten Hinterextremitäten. Die Gliedmaßen haben sich zu flossenähnlichen Gebilden umgewandelt, deren Knochenbau den Extremitäten der Landraubtiere sehr ähnlich ist. Da aber die oberen, stark verkürzten Teile der Gliedmaßen im Rumpf eingeschlossen sind, ist bei den Wasserraubtieren fast nur die Hand als freie Extremität zu sehen, deren Finger vom ersten bis zum fünften an Größe abnehmen. Die gerade nach hinten ausgestreckten Hintergliedmaßen bilden zusammen eine Art Schwanzflosse. Finger und Zehen sind durch derbe Schwimmhäute miteinander verbunden. Die Vordergliedmaßen werden beim Schwimmen meist an den Körper angelgt und dienen höchstens als Steuerorgane.
Die Körperoberfläche ist von einem kurzen, sehr dicht anliegenden Fell unterschiedichster Färbungen bedeckt. Des Fells wegen und wegen der mächtigen Unterhautfettschichten, die mitunter bis zu einem Viertel des Körpergewichtes ausmachen können, wurden etliche Robbenverwandte bis an der Rand der Ausrottung bejagt.
Lebensweise
Durch ihre typisch amphibische Lebensweise unterscheiden sich die Robben von den Walen und Seekühen. Während diese ihr Leben ganz im Wasser verbringen, müssen je weingstens zum Fellwechsel und zur Fortpflanzung das Land aufsuchen. Je nach Familie der Robben ist die Fortbewegung auf dem Land mehr oder weniger schwerfällig, im Wasser erweisen sich alle als wahre Schwimmkünstler. Sie bewohnen vorwiegend die kühlen Meere der Erde, kommen aber vereinzelt auch in tropischen Meeren sowie in Binnengewässern vor.
Die größte Art stellen die See-Elefanten mit über 3 Tonnen Gewicht und einer Körperlänge bis nahezu 7 Metern. Der kleinste Vertreter der rezenten Robben ist die Ringelrobbe, die nur eine Länge von 70 bis 75 cm erreicht.