Ringelrobben Steckbrief – Aussehen, Lebensweise, Fortpflanzung

Mit den Ringelroben stellen sich uns mit einer Länge von 1,40 m die kleinsten Vertreter der Robbenverwandten vor. Zoologisch interressant sind die Ringelrobben aber besonders deshalb, weil sie eine Reihe von Formen entwickelt haben, die in Binnengewässern vorkommen, unter ihnen auch eine reine Süßwasserart.

Aussehen

In Ihrer Färbung sind die Ringelrobben sehr variabel von Braunschwatz bis Olivsilbergrau, meist jedoch mit hellen Flecken auf dem Rücken, die einen dunklen Kern enthalten. Als bekannteste und häufigste Art sei hier die Eismeer-Ringelrobbe beschrieben, von der etliche Unterarten ebenfalls in Binnengewässer eingewandert sind, welche aber nicht den Status einer eigenen Art erreichen, wie die Baikalrobbe und die Kaspirobbe.

Lebensweise

Die Eismeer-Ringelrobbe bewohnt standorttreu die nahen Küstengewässer des nördlichen Eismeers und muss deshalb als Lungenatmer Atemlöcher in der Eisdecke freihalten. Eines dieser Löcher wird bevorzugt benutzt und ist deshalb auch größer und zum Durchsteigen geeignet. An seinem Rand errichtet sich die Robbe eine Schneehöhle. Im fortschreitendem Winter bedecken die Schneemassen schließlich Höhle und Atemloch, sodass von der Anwesenheit von Ringelrobben überhaupt nichts mehr wahrzunehmen ist.

Fortpflanzung

Im März oder April gräbt das Weibchen von seinem Schlafkessel einen langen Gang in den Schnee, an dessen Ende sie ihr Junges zur Welt bringt. Dort, weitab vom Atemloch ist es vor Feinden sicher, und nur Eisbären vermögen es von außen durch die Schneedecke zu wittern. Unmittelbar nach der Geburt paart sich das Weibchen erneut und säugt sein Junges während vier Wochen nur einmal am Tag mit der sehr fettreichen Milch. Nach vier Wochen verliert das Junge sein wolliges Säuglingskleid und wird selbstständig. Im Frühjahr, wenn der Schnee schmilzt, sieht man es jedoch noch oft neben der Mutter auf dem Eis ruhen, während diese ihren Haarwechsel durchmacht.
Nach dieser Zeit begibt sich die Mutter wieder in ihr Wasserrevier, wo sie Fische, Krebse, Tintenfische und andere wirbellose erbeutet. Die Jungen machen während der nächsten drei Jahre ausgedehnte Wanderungen, dei jedoch nie auf die offene See führen, um schließlich im vierten Jahr in ihre HEimatgewässer zurück zu kehren und für immer dort zu bleiben.

Bestand

Da Ringelrobben einzelgängerisch leben und ihre Jungen sehr gut verstecken, ist ihr Bestand bis heute gesichert, obwohl sie seit jeher die Nahrungsgrundlage der arktischen Bevölkerung bildeten.

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