Honigdachs Steckbrief – Aussehen, Verteidigung, Lebensweise

In der zweiten der insgesamt fünf Unterfamilien der Marder finden wir die Honigdachse mit nur einer Art, dem Honigdachs oder Ratel.

Aussehen

Er ist ein außerordentlich kräftiges und breitrückiges Tier mit kleinen Augen und Ohren und kurzen, kräftigen Beinen. Die Warnfärbung der Honigdachse entspricht durchaus ihrem mutigen Wesen und den sehr gut ausgebildeten Analdrüsen, aus denen sie ein übelriechendes Sekret in Richtung auf einen Gegner schießen.
Ihr Rücken ist grau oder weiß gefärbt, die Beine und die Bauchseite sind schwarz. Afrikanische Honigdachse besitzen außerdem eine weiße Trennlinie zwischen dem hellen Rücken und der dunklen Bauchseite. Erwachsene Männchen können eine beachtliche Länge von 80 cm und ein Gewicht von über 15 kg erreichen. Von den Dachsen unterscheiden sich die Honigdachse unter anderen auch durch die Zähne.

Verbreitung

Das Vorkommen des Honigdachses erstreckt sich auf die offenen Steppen und feuchten Regenwälder Südostasien und über nahezu ganz Afrika.

Honigdachs und Honiganzeiger

Ihren sehr kräftigen Grabklauen verdanken die Honigdachse eine besondere Symbiose mit zwei 10-20 cm großen Spechtvögeln, dem großen Honiganzeiger und dem Schuppen-Honiganzeiger aus Afrika. Diese Vögel besitzen die Fähigkeit, die Nester wilder Bienen, Wespen und anderer Hautflügler aufzufinden, an deren Inhalt sie aber nicht herankommen. Durch andauerndes Rufen führen diese Vögel nun einen Honigdachs an das Bienennest heran, der dank seiner Grabklauen in der Lage ist, den Hautflüglerbau aufzubrechen. Der Honigdachs hält sich nun schadlos an dem Honig, während die Honiganzeiger sich über die Bienenlarven und das Wachs hermachen.

Verteidigung

Eine weitere Art, sich zu verteidigen, wird hier beschrieben: Die Honigdachse verfügen über die Fähigkeit, sich blitzschnell mit alen vieren einzugraben, sie versinken förmlich im Boden. Dieses passive Verteidigungsmittel weicht aber einem als jähzornig zu bezeichnenen Angriff unter wütendem Knurren und mit weitaufgerissenem Maul, wenn sich das Tier in die Enge getrieben fühlt. Feinde hat der Honigdachs kaum zu fürchten, besitzt er doch eine derbe, eigenartige Haut. Diese umgibt eine Fettschicht, die derart lose auf der darunter liegenden Muskulatur gelagert ist, dass die haut wie eine lockere Hülle aus Gummi am Körper sitzt. Das Tier kann sich gewissermaßen im eigenen Balg umdrehen und der Angreifer findet keinen Halt.

Lebensweise

Honigdachse leben nächtlich, sind aber bisweilen auch am Tag aktiv. Sie trotten langsam in ihrem Wohngebiet umher und werden dabei oft von einem Geschlechtspartner begleitet. Sie schalfen in einfachen selbstgegrabenen Erdhöhlen, nehmen aber auch mit jeder sich anbietenden vorhandenen Höhlung vorlieb. Sie sind wie viele Marder Allesfresser, die sich von Beeren, Eidechsen, Schlangen oder Vögeln und deren Eiern ernähren. Seine besondere Vorliebe gilt jedoch dem Honig, dem er ja auch seinen Namen verdankt.

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