Wasserläufer Steckbrief – Fortbewegung und verschiedene Arten

Schlittschuhläufer oder Wasserschneider nennt sie der Volksmund, jene langbeinigen, schlanken Insekten, die auf der Wasseroberfläche vieler Gewässer herumlaufen und auf kleine Beutetiere Jagd machen. Wie man sich bei genauerem Hinsehen überzeugen kann, handelt es sich um Wanzen, die diesen besonderen Lebensraum für sich erobert haben. Während sie auf dem Lande recht hilflos wirken, vermögen die Tiere auf dem Wasser blitzschnell umherzulaufen, einige Arten sogar auf der Oberfläche schnellfließender Bäche. Als Einmaligkeit im Insektenreich findet sich unter diesen Wanzen sogar eine Gruppe echter Hochseetiere: Die Angehörigen der Gattung Halobates leben ständig auf dem freien Meer.

Fortbewegung

Die Wasserläufer nutzen die Oberflächenspannung des Wassers aus. Auf weit gespreizten Beinen wird das Körpergewicht verteilt. Die Beine werden auf recht mühsame Weise mit Körpersekret eingefettet. Und schließlich sind die Klauen an den Füßen so aufgestellt, dass sie das Oberflächenhäutchen des Wassers nicht durchstoßen. Als eigentliche Landwanzen können diese Tiere, zum Beispiel wenn bei alten Individuen das Einfetten nicht mehr funktioniert, durchaus ertrinken.
Grundsätzlich können auch die Wasserläufer fliegen. Es kommen allerdings vielfach Flügelverkürzungen vor, also kurzflügellige oder ungeflügelte Tiere, die dann natürlich nicht fliegen können.

Verschiedene Arten

Die ganze Gesellschaft ist bei uns mit nur 19 Arten vertreten, die sich auf 5 Familien verteilen. Zwei davon, mit drei Arten, bestehen aus winzig kleinen Tieren. Die übrigen drei Familien enthalten die typischen Vertreter der einheimischen Wasserläufer. Die häufigsten und artenreichste Gruppe sind die schmalen, aber robusten Wasserläufer im engeren Sinne. Unter ihnen gibt es Spezialisten für die verschiedenen Typen stehender oder langsam fließender Gewässer. Seltener und unauffälliger sind die zierlichen Teichläufer, weniger lebhafte Bewohner der Ufer stehender Gewässer. Schnellfließende Bäche bewohnt die dritte Gruppe: die Bachläufer. Sie sehen keineswegs zerbrechlich aus, sind eher kurz und gedrungen und haben auch massivere Beine als die Vertreter der anderen Familien.

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