Bockkäfer Steckbrief – Aussehen, Lebensweise, Artenzahl

Aussehen

Bockkäfer, oft wegen ihrer langen Fühler kurz Böcke genannt, sind meist stattliche, überwiegend längliche Käfer mit langgestreckten Beinen. Sie sind selten kleiner als 1 cm. Zu ihnen gehört, mit 16 cm Körperlänge, der längste Käfer überhaupt, Titanus giganteus aus Brasilien. An den Füßen erkennt man 4 Glieder. Nur einige urtürmliche Arten, wie der Waldbock haben noch deutlich fünfgliedrige Füße.

Viele der Tiere können durch Aneinanderreiben von Teilen der Cuticula Töne hervorbringen, sie stridulieren. Es gibt metallisch glänzende, leuchtendrote, wespenartig schwarz-gelbe, sehr bunte, aber auch eine große Zahl unscheinbar graue und braune, der Umgebung gut angepasste Bockkäfer.

Wegen der Vielfalt der Formen, der Größe der Tiere und der besonders hübschen Zeichnungen finden sich leider auch viele Liebhaber, die sie sammeln. Die langen Fühler, beim graubraunen Zimmermannsbock sogar von mehrfacher Körperlänge, der deutlich abgesetzte Halsschild und die länglichen, oft verjüngten Flügeldecken lassen, bei aller Mannigfaltigkeit der Formen, meist ein gutes Erkennen zu, auch für den zoologisch Unkundigen.

Lebensweise

Die meisten Böcke sind gewandte Flieger. So leben einige in den Wipfelregionen der Bäume, und andere sind eifrige Blütenbesucher. Viele Arten werden auf abgestorbenen Bäumen oder geschlagenem Holz gefunden, wo ihre Larven leben. Die weißen, meist beinlosen Jugendstadien fressen mit ihren kräftigen Kiefern ovale Gänge von oft beträchtlicher Größe durch die Rinde, das Kambium und auch das Holz der Bäume.

Solange sie nur in der toten Rinde fressen, sind sie wirtschaftlich bedeutungslos. Einige von ihnen zerstören aber das Splintholz, wie zum Beispiel die Halsgrubenböcke das von Nadelbäumen und die Widder- oder Wespenböcke das von Laubbäumen, innen so stark, dass es nicht mehr nutzbar ist.

Besonders gefährlich sind die Fichten- oder Splintböcke, da sie noch lebende, meist kränkelnde Bäume befallen und so zu ihrem Absterben wesentlich beitragen.

Blütenbesucher

Viele Bockkäfer fliegen erst gegen Abend. Den ganzen Tag über findet man jedoch auf Blüten die zahlreichen Arten der Schmalböcke und Halsböcke wie auch die Wespenböcke. Ob es sich bei ihrer wespenartigen Färbung wirklich um Mimikry handelt, ist noch unklar. Streng geschützt ist der besonders schöne, hellblau und samtschwarz gezeichnete, seltene Alpenbock.

Artenzahl

Die Familie der Bockkäfer hat etwa 25000 meist in den Tropen lebende Arten, von denen bei uns nur etwa 200 vorkommen. Sie weisen viele Ähnlichkeiten mit den Blattkäfern auf.

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