Bongo Steckbrief – Aussehen, Verbreitung, Lebensraum,

Aussehen

Bongos haben einen massigen Körper mit hochgebogenem Rücken, ihre Schulterhöhe erreicht 130 cm, das Gewicht 225 kg. Die Farbe des Fells ist lebhaft rotbraun, bei älteren Männchen wird sie dunkler. Die Flanken sind mit 12 bis 14 sehr markanten, senkrechten weißen Streifen überzogen. Die Unterseite der Bongos ist schwarz. Der lange Schwanz trägt eine Endquaste. Die Weibchen und Jungtiere sind heller gefärbt. Beide Geschlechter tragen große Hörner mit einer Spiralwindung.

Systematische Stellung

Diese Arte wurde von manchen Forschern mit der Elenantilope zur Gattung Taurotragus gestellt. Der Bongo stimmt auch mit der nahe verwandten Elenantilope insofern überein, als bei ihnen beide Geschlechter Hörner besitzen. Die andere Gattung, zu der der Bongo schon gerechnet wurde, ist die der Waldböcke. Bei den Waldböcken haben allerdings nur die Männchen Hörner. Andererseits ließen sich aber ein Bongo und ein Waldbock (Sitatunga) kreuzen, ein Beweis für deren enge Verwandtschaft. In unserer Darstellung wird der Bongo nach wie vor zur Gattung Boocerus gestellt.

Verbreitung

Der Bongo kommt heute im west- und mittelafrikanischen Regenwaldgebiet und inselartig in den Bergwäldern am Mount Kenya und in den Aberdare-Bergen Kenias vor. Diese inselartige (disjunkte) Verbreitung erklärt sich aus der jüngsten geologischen Vergangenheit Afrikas. Gleichzeitig mit der Eiszeit in Europa herrschte vor 10 bis 20000 Jahren und älter in Afrika die Pulvialzeit (Regenzeitalter).
In wechselnden Feuchtperioden waren damaös die Regenwälder über ganz Ostafrika ausgedehnt. Dadurch erstreckte sich das Verbreitungsgebiet von Waldtieren, wie dem Waldschwein und dem Bongo, über das gesamte afrikanische Waldgebiet, Als das Klima trockener wurde, verwandelte sich die Landschaft Ostafrikas in eine Savanne. Die Waldtiere verschwanden. Nur in den Bergwäldern konnten einige von ihnen, darunter der Bongo, bis auf den heutigen tag überdauern.

Lebenraum

Der Bongo bewohnt dichten Regenwald oder Sekundärwald mit möglichst sumpfigen Untergrund. Er taucht auch manchmal überraschend am Rande von Siedlungen auf. In den Bergwäldern steigt er bis in die Bambusregion (3500m).

Lebensweise

Bongos leben in Familienverbänden von nicht mehr als 3 Tieren. Einzekgänger kommen unter den erwachsenen Böcken vor. Zeitweilig werden aber auch Gruppen mit bis zu 35 Tieren beobachtet. In ihren Revieren halten die Bongos feste Wechsel und bestimmte Kotabsatzstellen ein. Mit vorgestrecktem Kopf und an den Körper angelegten Hörnern schlüpfen Bongos schnell durch dichtes Unterholz. Diese Antilope ist vorwiegend nachts aktiv. Ihre blöckende Stimme lassen Bongos nur sehr selten hören.
Bongos fressen Blätter, Triebe, Rinde und verrottendes Holz, aber anscheinend keinen Bambus.

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