Die mit 5 Gattungen von Südosteuropa durch ganz Innenasien bis nach China verbreiteten Zwerghamster sind die kleinsten Vertreter der Hamster. Sie sind überwiegend Halbwüsten. und Trockensteppenbewohner, ähneln aber ansonsten ihren größeren Vettern in der Lebensweise sehr.
Arten
Der Mausartige Zwerghamster nimmt eine Sonderstellung ein, da er als einziger eurasischer Hamster keine Backentaschen besitzt. Auch äußerlich weicht er mit dem verhältnismäßig langen Schwanz (Länge 8 bis 10 cm) und den großen Ohren vom gewohnten Hamsterbild ab. Das als einziger Vertreter seiner Art von Turkmenien über Iran bis nach Afghanistan verbreitete Tier erinnert vielmehr sehr an unsere heimische Waldmaus. Das Fell des Mausartigen Zwerghamsters ist oberseits erdfarben und unterseits weiß gefärbt. Die Baue findet man nur im Gebirge bis in 5000 m Höhe. Wie alle Hamster ernährt sich auch sieser Zwerghamster von gemischter Kost.
Als einziger Zwerghamster kommt in Europa in Ostbulgarien, Ostrumänien und Griechenland der Graue Zwerghamster vor. Dieser Zwerghamster erreicht eine Körperlänge von 8,7 bis 11,7 cm und eine Schwanzlänge von 2,2 bis 2,8 cm. Er ist oberseits fahlgrau und unterseits weiß gefärbt und ähnelt auf den ersten Blick etwa einer Wühlmaus. Im Gegensatz zu den anderen europäischen Hamstern hält er keinen Winterschlaf. Sein verzweigter Bau, der bis 5 Eingänge aufweist, reicht bis in 1 m Tiefe.
Der Graue Zwerghamster besiedelt bewachsene Abhänge und Hügel in der Baumsteppe. Mitunter trifft man ihn auch auf Getreidefeldern, seltener dagegen in Gärten.
Inner- und ostasiatische Verwandte sind der Daurische Zwerghamster und der Langschwanz-Zwerghamster. Daneben gibt es in Asien noch 2 weitere Arten.
Der rattenartige Zwerghamster ist mit einer Körperlänge von 18 bis 25 cm und einer Schwanzlänge von 7,5 bis 10 cm die größte Zwerghamsterart. In der Mandschurei tritt er als Ernteschädling auf. Auch wird berichtet, dass der Rattenartige Zwerghamster angriffslustig und wild ist und andere Klinnager tötet und auffrisst. In seinen Bauen finden sich Vorräte von Sojabohnen und Hirse, die nicht selten ein Gewicht von 5 bis 10 kg erreichen.
Fortpflanzung
Die Tragzeit der Zwerghamster schwankt je nach Art zwischen 17 und 23 Tagen. Die Weibchen werfen einmal im Jahr durchschnittlich 5 bis 6 Jungen. Bei besonders günstigen Nahrungsverhältnissen gibt es aber auch Würfe von mehr als 10 Jungen, aber keine wiederholten Würfe.