Hamster Steckbrief – Entstehung, Mermale, Verbreitung

Die Hamster werden mit den eigentlichen Wühlern zur Unterfamilie Cricetinae zusammengefasst.

Entstehung

Hamster sind, wie die ganze Wühlersippe, ein sehr altes Geschlecht. Sie traten bereits während des Altertertiärs vor über 40 Millionen Jahren auf, die modernen Langschwanzmäuse haben sich erst viel später im Jungtertiär entwickelt.
Neben vielen Fossilfunden wird die Ursprünglichkeit der Hamster auch durch anatomische Merkmale, wie beispielsweise die Fünfzehigkeit aller vier Füße belegt.

Merkmale

Charakteristisch für die Hamster ist die Anordnung der sechs Höcker auf den Backenzähnen, sie sind immer in Längsreihen angeordnet. Alle Hamster betreiben Vorrratswirtschaft. Die meisten von ihnen besitzen auch Backentaschen, die das Sammlen und Füllen der Vorratskammern natürlich sehr erleichtern.

Der Leib dieser kurzschwänzigen Wühler wirkt mit den kurzen Beinen etwas plump und gedrungen. Dennoch entwickeln die Hamster eine Beweglichkeit, die man ihnen gar nicht zutraut; sie können durchweg schnell rennen, graben und auch klettern. Einige Arten sind äußerst fruchtbar.

Verbreitung der Gattungen

Die Hamster sind auf der Nordhalbkugel entstanden. Auch heute noch erstreckt sich die Verbreitung der Hamster von Europa ostwärts bis nach Sibirien und China, eine Ausnahme macht die Hamstergattung Mystromys aus Südafrika. Vermutlich wurden die Hamster in Afrika von den neuzeiterlichen Langschwanzmäusen nach Süden abgedrängt, sodass sie das isolierte Vorkommen der Hamstergattung erklären lässt. Die südafrikaischen Hamster ähneln in ihrer Lebensweise ganz ihren nördlichen Vettern, allerdings fehlen ihnen die Backentaschen.

Die ebenfalls in Afrika aus frühzeitlichen Wühlern entstandenen Mähnenratten Ostafrikas und die madegassischen Madagaskarratten werden als eigene Unterfamilien aufgefasst. Die Madagaskarratten haben seit der Isolierung Madagaskars vom afrikanischem Festland eine unabhängige und ungestörte Entwicklung hinter sich.

Die euro-asiatischen eigentlichen Hamster lassen sich, ihrer Größe entsprechend, treffend als Groß-, Mittel- und Zwerhamster einteilen:

  • Der allbekannter Groß- oder Feldhamster ist ein Charaktertier der westasiatischen Steppenebenen. Er ist westwärts bis nach Europa vorgedrungen, in Mitteleuropa hat er sein westliches Vorkomen.
  • Die Mittelhamster sind uns in Gestalt des Goldhamsters sehr vertraut. Ihre Verbreitung erstreckt sich auf die umgebung des Schwarzen Meeres und den Vorderen Orient bis nach Persien.
  • In den Steppen und Gebirgen Innerasiens leben die kleinen, possierlichen Zwerghamster mit fünf Gattungen. Eine der gattungen aus Persien besitzt ebenfalls keine Backentaschen.

Sehr stark an die unterirdische Lebensweise sind die Blindmulle angepasst. Vor allem das Gebiss und die Zehen haben große Veränderungen durch ihre grabende Lebensweise erfahren.

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