Das bellende, an das Gekläff kleiner Hunde erinnernden Laute haben den nordamerikanischen Präriehunden zu ihrem Namen verholfen. Diese Erdhörnchen nehmen mit ihrem verkümmerten Backentaschen eine Mittelstellung zwischen den verwandten Zieseln und den ebenfalls nahe verwandten, aber backentaschenlosen Murmeltieren ein.
Gestalt & Arten
Auch die Gestalt eines Präriehundes läßt sich etwa in der Mitte zwischen den schlanken Zieseln und den plumper gebauten Murmeltieren einordnen. Wir unterscheiden zwei sehr ähnliche Arten:
den Schwarzschwanz-Präriehund und den etwas kurzschwänzigeren, durch die weiße Schwanzspitze gekennzeichneten Weißschwanz-Präriehund. Beide werden etwa 30 cm lang und erreichen somit nur die Hälfte der Körperlänge unseres heimischen Murmeltieres. Der gut behaarte, fast buschige Schwanz ist mit 3 bis höchstens 10 cm recht kurz. Ein langer Schwanz wäre einem unterirdisch tätigen Hörnchen auch hinderlich. Das Gewicht beträgt zwischen 800 und 1400 g. Wie es bei solch eifrigen Scharrern und Wühlern zu erwarten ist, sind an den Fingern, besonders an den Daumen, leistungsfähige Krallen ausgebildet.
Die Färbung ist unauffällig. Die gelb- bis rötlichbraune, mit schwachem schwarzem Schwanz und Grau durchmischte Decke bietet den Tieren inmitten der losgewühlten Erde gute Tarnung. Unterseits ist das Fell etwas heller gefärbt.
Lebensweise
Präriehunde leben gesellig in großen Kolonien, den Dörfern oder Präriehundstädten. Die einzelnen Baue liegen dicht beieinander und sind von außen leicht an den die Einschlupflöcher umgebenen Ringwällen zu erkennen. Diese, aus der ausgeworfenen Erde mit großer Sorgfalt hergestellten und mit dem Kopf festgedrückten, flachen Rundburgen sind ihren Bewohnern in zweiwerlei Hinsicht nützlich: Zum einen verhindern sie das Eindringen von Regenwasser in den Bau und zum Anderen gewähren sie als Ausguck einen guten Rundblick. Etwaige Pflanzen, die die Sicht behindern, werden abgebissen.
Ernährung
Die Nahrung besteht aus Kräutern und Gräsern der Prärie. Früher, als die Tiere ihre Heimat noch in großen Massen bevölkerten, wurden sie auch auf Viehweiden schädlich und von Farmern mit Gewehr, Gas und Gift stark verfolgt.
Gefährdung
Als der weiße Mann in Nordamerika immer weiter nach Westen vordrang und schließlich die großen Eisenbahnstrecken quer durch die Prärie baute, gab es noch riesige Präriehundstädte mit Millionen von Einwohnern. Mitunter führten die Eisenbahn mitten durch eine „Stadt“ hindurch. Heute sind die Bestände durch die starke Verfolgung und Vernichtung großer Teile der Prärie so sehr zurückgegangen, dass die Schwarzschwanz Präriehunde sogar vor der Ausrottung bedroht sind.