Lachmöwe Steckbrief – Verbreitung, Nahrung, Fortpflanzung, Verhalten

Die 35-40 cm großen Lachmöwen sind wohl die häufigsten und sicherlich auch im Binnenland am besten bekannten Möwen Europas.
Ursprünglich waren die nur im Brutkleid am Kopf dunkelbraun gefärbten Möwen als Brutvögel überwiegend an Binnengewässern heimisch, in letzter Zeit besiedeln sie aber auch zunehmend die Meeresküste.

Verbreitung

Als Brutvögel sind Lachmöwen über weite Gebiete Eurasiens verbreitet (von Island, den Britischen Inseln und Frankreich im Westen ostwärts bis nach Ostsibirien und in die Mandschurei), im Winter ziehen manche Populationen ans Mittelmeer, andere in die Schweiz oder zur Donau und wieder andere ans Schwarze Meer.

Auf den Britischen Inseln brütende Lachmöwen sind Standvögel, während viele Lachmöwen der Nord- und Ostseeküsten oft weit im kontinentalen Binnenland überwintern. Dort bieten sie auch für Großstadtbewohner ein vertrautes Bild, wenn die an Flüssen, Kanälen, Seen und Weihern darauf warten, gefüttert zu werden.

Im Ruhekleid (Winterkleid) bleibt vom braunen Kopfgefieder nur ein kleiner heller brauner Fleck auf jeder Körperseite übrig.

Nahrung

Wie auch in der Besiedlung menschlicher Ballungszentren sind Lachmöwen ihren Ernährungsgewohnheiten sehr anpassungsfähig. Sie suchen am und im Wasser, auf Wiesen und Äckern sowie selbst in Waldgebieten nach Insekten, die sie geschickt vom Boden aufnehmen oder in der Luft fangen; auch allerlei Abfälle von Müllkippen und anderen großstädtlichen Anlagen bereichern den winterlichen Speisezettel.

Fortpflanzung

Lachmöwen brüten gesellig in Kolonien, wobei hautsächlich die männlichen Vögel richtige Nester aus Pflanzenmaterial an offenen Standorten errichten. Die Brutperiode beginnt im April bis Mai. Meist besteht das Gelege aus 3 olivgrün bis braun gefärbten Eiern, deren Fleckung jedoch recht variabel ist. Beide Altvögel brüten 22-24 Tage lang und versorgen auch gemeinsan die durch ein dichtes braunes Dunenkleid vor Kälte geschützten Nestlinge. Bei Gefahr können die Küken schon kurz nach dem Schlüpfen fortlaufen, meist bleiben sie aber als Platzhocker in Nestnähe, bis die im Alter von 5-6 Wochen flügge werden.

Verhalten

Gegenüber den größeren Möwenarten zeigen Lachmöwen nd viele eihrer nahen Verwandten deutliche Unterschiede im Sozialverhalten, auch sind ihre Rufe recht verschieden von den typischen langgezogenen Möwenrufen. Ob nun die „kichernden“ und bisweilen an menschliches Lachen erinnernden Rufe diesen Möwen zu ihrem Namen verholfen haben oder ob die lachenartigen Binnengewässer als bevorzugte Nistplätze für die Namensgebung Pate gestanden haben, ist wohl nicht mehr eindeutig zu klären.

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