Erzwespen Steckbrief

Die Erzwespen verdanken ihren Namen einer häufig metallisch grünen oder blauen Färbung. Sie sind aber auch unter dem Namen der Zehrwespen bekannt, der auf ihre meist parasitische, zuweilen auch hyperparasitische Labensweise hinweist. Die Überfamilie ist sehr artenreich. Man rechnet weltweit mit etwa 25 000 Arten, von denen in Mitteleuropa über 2000 vorkommen. Aber diese Zahl dürfte sich nach weiteren Forschungensicher noch erhöhen. Charakteristisch für diese Gruppe sind die geknieten Fühler und die fast völlig fehlenden Vorderflügeladerungen. Die Tiere sind winzig – ihre Länge liegt meist unter 3 mm. Das macht ihre Unterscheidung sehr schwierig, ebenso die Trennung der rund 20 Familien, die hier nicht alle aufgeführt werden sollen.

Einteilung

Die namengebende Familie der Chalcidiae, die ebenfalls den deutschen Namen „Erzwespen“ trägt, umfasst für diese Gruppe verhältnismäßig große Formen, wie etwa die bei Waffenfliegen parasitierenden Chalcis-Arten 86-8 mm), die auch wegen ihrer auffälligen Schenkelbildung als Schenkelwespen bezeichnet werden.
Eine sehr interessante Lebensweise zeiegen die hierher gehörenden Feigenwespen, die sich in Feigen entwickeln.


Die Eurytomiden sind kleine, häufig schwarze Erzwespen, deren Larven als Parasiten von Schmetterlingen leben. Die Larven anderer Arten leben als Pflanzenfresser, wie etwa die Kleesamenwespe, die mittlerweile weltweit verbreitet ist. Die auch bei uns in Gewächshäusern schädliche Orchideenwespe stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika.
Auch die Familie der Torymidae lebt nicht rein entomophag, sondern es finden sich auch phytophage Formen. Als Beispiel für einen entomophagen Torymiden sei Torymus bedeguaris, den man als Parasiten in den Schlafäpfeln von Rosen finden kann und der die Larven der Gemeinen Rosengallwespe parasitiert, genannt. Viele Larven der Megastigmus-Arten sind phytiphag.

Von diesen kommen einige in Nadelholzsamen vor, sie erlangen wirtschafliche Bedeutung, weil die befallenen Samen nicht mehr keinfähig sind. Die Weibchen der Fichtensamenwespe leben ihre Eier in befruchtete Blüten oder in junge Fichtenzapfen. In jedem Samen frisst eine Larve und verzehrt in bis zum Herbst. Die Larve überwintert in der häutigen Samenschale, die in der äußeren harten Samenschale steckt. Die Verpuppung erfolgt im nächten oder übernächsten Frühjahr. Das Schlupfloch der Wespe ist kreisrund.

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