Grabwespe Steckbrief – Lebensweise, Nahrung, Brutvorsorge

Die Grabwespen sind mit über 260 Arten in der heimischen Fauna vertreten, weltweit dürfte es über 5000 Arten geben. Die Tiere fallen durch ihren haarlosen, fast faltenwespenartigen Körper auf, aber bei ihnen sind die Flügel auch im Ruhezustand ungefaltet.

Lebensweise

Der Name der Grabwespen rührt daher, dass eine große Zahl der Arten Nester für die Aufzucht der Brut im Erdboden gräbt. Aber nicht alle Grabwespen tun dies. Viele benutzen hohle Pflanzenstengel und Zweige oder auch alte Fraßgänge wie Käferbohrlöcher im Holz.

Daneben gibt es aber auch Nestbauten aus Mörtel bei denen Mörtelgrabwespen der Gattung Sceliphron, die in zahlreichen Arten aus den warmen Gebieten aller Erdteile bekannt ist. Eine Gattung der Grabwespen davon wurde jedoch nur in Deutschland gefunden.

Im Allgemeinen wird die Familie der Grabwespen in 8 oder neun Untergruppen aufgeteilt. Verschiedentlich werden aber auch die Ampulicidae als eigene Familie betrachtet, die dann zusammen mit den Sphecidae die Überfamilie der Grabwespen bilden.

Nahrung

Die Grabwespen sind echte Sommertiere, die heißen Sonnenschein lieben. Man findet sie auf Blüten und Blättern, wo sie Nektar und Honigtau saugen, aber die Weibchen daneben auch die Brutnahrung suchen.

Sie jagen in der Hauptsache Insekten, einige auch Spinnen, die sie durch anstechen lähmen und als Larvenproviant verwenden. Die einzelnen Arten sind zum Teil hochspezialisiert, und man kann sie nicht nur am ihrem Aussehen, sondern auch an ihren Futtertieren unterscheiden.

Andererseits ist das Spektrum der gesamten Gruppe sehr groß und ihre Bedeutung zur Aufrechterhaltung eines biologischen Gleichgewichts daher beträchtlich.

Sandgrabwespe

Brutpflege

Die Art des Beuteeintragens, aber auch die Form der Brutvorsorge sind sehr verschieden. Bei Arten, die nur ein Beutetier je Larve eintragen, ist dieses recht groß und wird von der Grabwespe mit den Kiefern über den Boden gezerrt.

So jagt zum Beispiel die Kurzstiellandwespe eine große Raupe, lähmt sie durch Stiche, schleppt sie über den Boden, versteckt sie und beginnt dann mit dem Nestbau. Das Nest bleibt offen, bis die Raupe hineingezogen und das Ei abgelegt ist. Danach wird das Nest verschlossen, und die Wespe kümmert sich nicht mehr darum.

Bei den Sandwespen gibt es zwei äußerlich schwer zu unterscheidende Arten. Gemeinsam ist beiden, dass sie zunächst mit dem Nestbau im Sandboden beginnen. Dann aber versorgt die eine die fertiggestellte Zelle mit einer erjagten und gelähmten Raupe, legt ein Ei ab, verschließt die Zelle und beginnt mit dem Bau einer neuen. Nach ein paar Tagen kontrolliert sie die erste Zell und trägt ein bis zwei Raupen ein. Dann wendet sie sich wieder der zweiten Zelle zu, um sich am nächsten Tag wieder um die erste Zelle zu kümmern um diese dann endgütig zu verschließen.
Im Höchstfalle wurden neun Nester einer Sand-Grabwespe beobachtet.

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