Hummel Steckbrief – Verbreitung, Arten & Artenanzahl, Hummelstaat

Die großen, pelzigen, häufig bunten Hummeln dürfen neben den Honigbienen wohl die bekanntesten Hautflügler sein. Sie gehören wie diese zur Familie der Bienen.

Artenzahl

Die Angaben über die Gesamtzahl der Hummelarten schwankt zwischen 200 und 400. Davon kommen 30-36 in Mitteleuropa vor. Möglicherweise lassen sich die unterschiedlichen Angaben dadurch erklären, dass viele Arten einen ausgeprägten Farbenpolymorphismus zeigen und Unterarten oder auch Farbvarianten als Arten angesehen wurden.

So sind zum Beispiel von der Steinhummen mit tiefroter Behaarung, neun verschiedene Farbvarianten bekannt, die als Unterarten bezeichnet wurden. Außerdem zeigen die Hummeln noch einen Größenpolymorphismus, der im Zusammenhang mit ihrer solchen Lebensweise steht.

Verbreitung

Der Verbreitungsschwerpunkt der Hummeln liegt in der gemäßigten Zone. Es leben aber einige Arten auch noch nördlich des Polarkreises und andere in den Tropen Südamerikas. Hingegen fehlen sie in Afrika südlich der Sahara und auch in ganz Australien.

Eine Hummel im Anflug auf eine Blüte

Arten

Die Hummeln gehören alle einer Gattung an, der Gattung Bombus. Die Bombusarten zeigen fast alle soziale Züge. Bisher ist nur eine mit Sicherheit ein Sozialparasit, ähnlich den Schmarotzerhummeln. Bei dieser sozialparasitischen Art handelt es sich um die arktische Bombus hyperboreus, die Nestparasit bei der Hummel Bombus polaris ist.

Unsere einheimischen Hummelarten, wie etwa die häufige Feldhummel, Hinterleib schwarz mit gelbroter Behaarung, die Gartenhummel oder auch die Waldhummel, mit blaßrötlichem Hinterleibsende, bilden alle einsommrige Völker.

Hummelstaat

Die Völker bestehen aus einer Königin und einer von der Art abhängigen Anzahl von Arbeiterinnen. Bei der Feldhummel sind es etwa 50 bis 100, bei der Erdhummel können es bis zu 500 Arbeiterinnen sein.

Der Zeitpunkt, zu dem die Geschlechtstiere, Königinnen und Drohnen (das sind Männchen), in den Nestern auftreten, sowohl vor der Witterung wie auch von der Art abhängig. Die Geschlechtstiere verlassen die Nester und die Männchen legen Duftstraßen an, die die jungen Königinnen anlocken. Hier, aber zuweilen auch im Nest, werden die Königinnen begattet.

Nur sie überdauern den Winter in einem Schlupfwinkel und schreiten im nächsten Jahr ohne Hilfe von Abeiterinnen zur Nestgründung.

Erdhummel

Hat die Königin einen geeigneten Nistplatz gefunden, etwa eine Mauseloch, so baut sie auch noch vorhandenem Nistmaterial eine Höhle. Außerdem baut sie zur Speicherung, des eingetragenen Nektars einen Honigtopf.

Gleichzeitig sammelt sie auch Pollen, den sie mit einer Wachshülle umgibt. In dieses Wachs baut sie einen kleinen Becher hinein, in den sie ihre ersten Eier ablegt. Die schlüpfenden Larven fressen vom Pollenvorrat und werden auch von der Königin gefüttert.

Die ersten Arbeiterinnen, die so von der Königin allein herangezogen wurden, sind recht klein. Mit zunehmender Unterstützung bei der Brutpflege durch die Arbeiterinnen entstehen größere Arbeiterinnen und schließlich auch Königinnen. Der Unterschied zeischen den beiden Weibchenformen ist nicht erheblich bedingt: Weibchen entstehen – wie bei allen Bienenverwandten aus befruchteten, Männchen aus unbefruchteten Eiern.

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