Das Humboldt Forum ist ein Museum für außereuropäische Kunst auf der Museumsinsel in der historischen Mitte Berlins.
Benannt zu Ehren der preußischen Gelehrten Wilhelm und Alexander von Humboldt, verbindet es die wiederaufgebauten Barockfassaden des ehemaligen Königlichen Schlosses mit einem modernen, von Franco Stella gestalteten Innenraum.
Als „deutsches Pendant“ zum British Museum wird das Humboldt Forum vor allem die außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin.
Das Museum beherbergt Wechselausstellungen und öffentliche Veranstaltungen.
Es wurde am 16. Dezember 2020 wegen der Pandemie COVID-19 digital eröffnet.
Geschichte
Das Humboldt Forum vereint zwei ehemalige Museen, das Ethnologische Museum zu Berlin und das Museum für Asiatische Kunst.
Beide haben ihre Wurzeln in der Altpreußischen Kunstkammer. Die Altpreußische Kunstkammer wurde ursprünglich Mitte des 16. Jahrhunderts von Joachim II. Hektor, Kurfürst von Brandenburg, gegründet, aber im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) fast zerstört.
Die Kunstkammer wurde von Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, als prachtvolle Sammlung wieder aufgebaut und Anfang des 18. Jahrhunderts von Friedrich I. von Preußen in das neu erweiterte Berliner Schloss verlegt.
Das Ethnologische Museum wurde 1886 als Nachfolger der Altpreußischen Kunstkammer eröffnet; das Museum für Asiatische Kunst entstand 1904 als Indische Abteilung des Ethnologischen Museums. Wilhelm von Bode, der Generaldirektor der Königlichen Museen zu Berlin, gründete 1906 das Museum für Ostasiatische Kunst als eigene Sammlung.
Im Jahr 2006 wurden das Museum für Indische Kunst und das Museum für Ostasiatische Kunst zum Museum für Asiatische Kunst zusammengelegt.
Ab 2020 sind das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst Teil des Humboldt Forums im Berliner Schloss. Die Gesamtkosten für das Forum beliefen sich bis 2019 auf 700 Millionen Dollar; es galt damals als das teuerste Kulturprojekt Europas.
Die Eröffnung war zunächst für Herbst 2019 geplant, verzögerte sich dann aber aufgrund technischer Probleme, unter anderem mit der Klimaanlage, auf 2020.
Lieferverzögerungen und die Nichtverfügbarkeit von Arbeitskräften während einer Sperrung aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland verschoben die Eröffnung um einige Monate weiter nach hinten. Im April 2020 explodierten zwei Teerkocher auf der Baustelle und verletzten einen Arbeiter.
Gebäude
Das Humboldt Forum hat seinen Sitz im wiederaufgebauten Berliner Schloss. Der Grundstein wurde am 12. Juni 2013 von Bundespräsident Joachim Gauck feierlich gelegt.
Museum
Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2020 beherbergt das Stadtschloss das Ethnologische Museum Berlin und das Museum für Asiatische Kunst sowie zwei Restaurants, ein Theater, einen Kinosaal und ein Auditorium.
Geleitet wird das Projekt von einem dreiköpfigen Managementkomitee unter dem Vorsitz von Gründungsdirektor Neil MacGregor, dem auch die Co-Direktoren, der Archäologe Hermann Parzinger und der Kunsthistoriker Horst Bredekamp angehören.
Für den Aufbau des Museums wurde die Stiftung Humboldt-Forum im Berliner Schloss gegründet.
MacGregor hat vorgeschlagen, das Museum nach dem Vorbild des British Museum eintrittsfrei zu gestalten.
Kontroverse
Das Museum ist in eine Kontroverse über seinen Besitz von Raubkunst und anderen Artefakten verwickelt, die aus dem deutschen Kolonialreich in Afrika und Asien stammen.
Im Jahr 2018 stand es im Zentrum einer Debatte über die Rechtmäßigkeit der Rückführung in Deutschland und zog Proteste von Aktivisten auf sich, die dem Museum vorwarfen, nicht genug getan zu haben, um die Herkunft der Objekte in seiner Sammlung zu erforschen.
Galerie
Bilder der Highlights, die im Humboldt Forum gezeigt werden. Das Schiff von Luf ist bereits im Gebäude.
Quelle: Wiki