Giftnattern Steckbrief – Arten, Giftapparat und Wirkungen

Allgemein

Giftnattern sind Schlangen, die mit den Nattern nahe verwandt sind. Sie leben jedoch nur in wärmeren Regionen der Erde, in Südeuropa fehlen sie völlig, in Madagaskar ebenfalls.
Die meisten Arten leben am Boden, einige, wie die Korallenschlange wühlen in lockerer Erde, und nur wenige leben auf Bäumen, wie die Mambas oder im Wasser, wie die Wasserkobra.

Mamba

Giftapparat

Die Giftzähne aller Giftnattern befinden sich vorn im Oberkieferknochen. Während sie bei manchen Arten von einer langen Längsfurche, der Giftrinne, durchgezogen werden, schließen sich z.B. bei den Kobras die Ränder dieser Furche, sodass eine Röhre entsteht. Der lange Ausführungsgang, der hinter dem Auge liegenden Giftdrüse zieht bis zu der Schleimhauthülle, die die Basis der Gift- oder Fangzähne umgibt, an deren Vorderseite die Eintrittsöffnung liegt.
Von hier aus verläuft, deutlich sichtbar, eine Naht bis in die Nähe der Zahnspitze, wo sich die Austrittsöffnung befindet.
Die Giftzähne der Nattern sind, im Gegensatz zu den von den Vipern, sehr kurz. So hat die Gabunviper etwa dreimal längere Giftzähnem als eine gleichgroße Kobra.
Während die Zähne der Vipern beim Schließen des Mauls aufgrund von Knochenverlagerungen nach hinten umgeklappt werden, erübrigt sich dieses bei den Giftnattern. Bei ihren besteht keine Gefahr der Selbstverletzung.
Manche Kobraarten sind fähig das Gift üner 1-2 Meter weit aus den Zähnen heraus zu spritzen, wobei sie auf die Augen des Gegners zielen sollen. Die Austrittsöffnungen für das Gift liegen bei diesen Arten genau nach vorne gerichtet, während sie bei den nicht speienden Arten stärker abwärts weisen.
Entzündungen der Augenbindehaut verbunden mit starken Schmerzen können dann Folge eines derartigen Angriffes sein. Ratten sterben an dem aufgenommenen Gift innerhalb einer halben Stunde.

Giftwirkungen

Folgen der Bisse vieler Giftnattern, so der Kobras, Mambas und Taipans machen sich die Form von Erschlaffung der Muskulatur, sowie Verringerung der Atem- und Herztätigkeit bemerkbar.
Dies beruht auf der Wirkung bestimmter Proteine im Gift, den Neurotoxinen, die das Nervensystem des Opfers schädigen. Ein Aussetzen der Atemtätigkeit kann dann zum Tode führen.

Arten

Die bekanntesten Giftnattern dürfen die Kobras sein, wie zum Beispiel die Indische Kobra oder die Brillenschlange. Ebenfalls bekannte und berüchtigte Giftnattern sind die sehr lebhaften afrikanischen Mambas: die Schwarze Mamba, die Grüne Mamba oder die Schmalkopfmamba.
Zu der gefährlichsten Arten der Familie zählen die Taipane und die Todesotter, die in Australien vorkommen.
Menschen, die von diesen Schlangen gebissen werden, können innerhalb weniger Minuten tot sein. Tiger- und Todesottern tragen einen irreführenden deutschen Namen. Es handelt sich bei IHnen nicht eigentlich um Otter, die in Australien überhaupt nicht vertreten sind. Dennoch öhnelt die Todesotter den echten Ottern stark, zumal auch ihr großer, dreieckiger Kopf deutlich vom schmalen Hals abgegrenzt ist. Der Körper ist plump, abgeflacht und besitzt einen kurzen Schwanz.

Eine sehr artenreiche Gruppe sind die amerikanischen Korallenottern oder Korallenschlangen, die ebenfalls keine Ottern, sondern Giftnattern sind. Es sind überwiegend ziemlich kleine Tiere mit rundlichem Körper, der oft durch lebhaft gefärbte Querbänder geringelt ist. Diesen giftigen „echten“ Korallenschlangen ähneln die harmlosen „unechten“ aus der Familie der Nattern bis ins Detail. Ein Beispiel hierfür die die Mimikry.

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