Blumeninsel Mainau Steckbrief & Bilder

Mainau, auch als Mav(e)no(w), Maienowe (1242), Maienowe (1357), Maienau, Mainowe (1394) und Mainaw (1580) bezeichnet, ist eine Insel im Bodensee (am Südufer des Überlinger Sees nahe der Stadt Konstanz, Baden-Württemberg, Deutschland). Sie wird als Garteninsel und Vorbild für hervorragende Umweltpraktiken gepflegt. Verwaltungstechnisch gehört die Insel seit dem 1. Dezember 1971 zu Konstanz, als die Gemeinde Litzelstetten, zu der die Mainau gehörte, in Konstanz eingemeindet wurde. Die Mainau ist immer noch Teil von Litzelstetten, heute einer von 15 Bezirken (administrativen Unterbezirken) von Konstanz.
Die Insel gehört der Lennart Bernadotte-Stiftung, einer Einrichtung, die von Prinz Lennart Bernadotte, Graf von Wisborg, ursprünglich Prinz von Schweden und Herzog von Småland, gegründet wurde. Sie ist eine der touristischen Hauptattraktionen des Bodensees. Neben Blumen gibt es eine Parklandschaft mit Blick auf den See. Es gibt auch ein Gewächshaus mit tropischem Klima und tausenden von Schmetterlingen.
Die Mainau-Bucht ist der Standort des Segelclubs ihrer Universität.

Geographie

Position

Die Insel liegt im Durchschnitt in einer Höhe zwischen 395 (entspricht ungefähr dem durchschnittlichen mittleren Wasserstand des Sees) und 425 Metern über dem Meeresspiegel. Ihre höchste Erhebung befindet sich auf der Großherzog-Friedrich-Terrasse (historischer Wasserspeicher). Die Insel Mainau ist von Nord nach Süd 610 Meter lang und von West nach Ost 1050 Meter breit. Der Umfang der Insel beträgt etwa drei Kilometer. Die kürzeste Entfernung zwischen der abtauchenden Molassescheibe und dem Seeufer beträgt etwa 130 Meter.

Bevölkerung

Auf der Insel Mainau leben nur wenige Menschen. Wegen ihrer geringen Einwohnerzahl gilt sie als Weiler. In Meyers Lexikonausgabe von 1888 wurde erklärt, dass auf der Insel Mainau 28 Menschen leben. Bei der Volkszählung von 1961 wurde eine Einwohnerzahl von 123 nachgewiesen.
Graf Björn Bernadotte wohnt im Schloss auf der Insel Mainau.

Parks und Gärten

Die Insel Mainau ist eine „blühende Insel“, die für ihre Parks und Gärten bekannt ist. Friedrich I., Großherzog von Baden, schuf das Arboretum der Insel, das heute 500 Arten von Laub- und Nadelbäumen enthält, viele exotische und wertvolle Exemplare, darunter feine Exemplare von Sequoiadendron giganteum (1864) und Metasequoia glyptostroboides (1952). Die Insel beherbergt auch etwa 200 Rhododendron- und Azaleenarten.
Aufgrund des vorteilhaften Klimas am See können auf der tropfenförmigen Insel Palmen und andere mediterrane Pflanzen wachsen. Wegen ihrer reichen subtropischen und teilweise sogar tropischen Vegetation wird die Insel Mainau auch als „blühende Insel im Bodensee“ bezeichnet. Graf Lennart Bernadotte, der 2004 verstorben ist, nannte seine Insel gerne „Blumenschiff“ (engl. flower ship). Er beschrieb das berühmte Reiseziel auch wie folgt: „Blumenschiff“: „Sie ist eine kokette kleine Dame, Insel Mainau, die ständig viel Aufmerksamkeit, noch mehr Liebe und immer wieder neue Kleider verlangt“. – Lennart Bernadotte. Mit „neue Kleider“ meinte er wahrscheinlich die Blüten, Pflanzen und Blumenbeete, die von den Gärtnern ständig erneuert werden.
Neben den historischen Gebäuden ist das Herzstück der Insel Mainau das 1856 von Großherzog Friedrich I. geschaffene Arboretum mit 500 verschiedenen Arten seltener und wertvoller Laub- und Nadelbäume. Darunter befindet sich einer der „ältesten“ Mammutbäume Deutschlands (Metasequoia glyptostroboides). Der aus China stammende Baum wurde 1952 mit einer Höhe von nur 70 Zentimetern auf der Insel gepflanzt. Besonders mächtig sind einige Exemplare des Riesenmammutbaums (Sequoiadendron giganteum). Ihre Samen kamen 1853 aus Kalifornien und wurden 1864 auf der Insel gepflanzt, womit sie zu den ältesten ihrer Art in Europa gehören. Sie finden auf der Insel die oben erwähnten Riesenmammutbäume sowie Zedern, Dämmerungsmammutbäume und Tulpenpappeln. Das Arboretum dehnt sich zum Nordwesten der Insel hin aus.
Im Frühling beginnt das „Blumenjahr“ mit einer Ausstellung von Orchideen. Von März bis Mai können Sie verschiedene Blumenarten in voller Blüte sehen, wie Tulpen, Narzissen, Primeln, Vergissmeinnicht und Hyazinthen. Um die volle Schönheit all dieser Blumen zu zeigen, wurde die sogenannte „Frühlingsallee“ eröffnet, ein Weg über die Insel, der von Beeten dieser Pflanzen umgeben ist. Von Mai bis Juni stehen über 200 Rhododendron- und Azaleenarten in voller Blüte. Westlich des „Comturey-Kellers“ befindet sich ein von Friedrich I. in Auftrag gegebener italienischer Rosengarten. Dieser Rosengarten ist streng geometrisch angelegt und besteht aus Pergolen, Skulpturen und Springbrunnen. Generell sind auf der Insel über 1200 Rosensorten zu finden.
Die „Frühlingsallee“ führt zu den „Mediterran-Terrassen“, wo im Sommer exotische Pflanzen wie Palmenfamilien, Agaven, Kakteen und Bougainvillea in Eimern präsentiert werden. Von hier aus bietet sich ein Panoramablick auf den Bodensee und seine Umgebung sowie auf die Alpen. Im Juli blühen auf der Insel Mainau Brugmansia und Hibiskus und im August die Blüten der Passionsblumen.
Am südlichen Ende befindet sich der „Südgarten“, wo im Herbst von September bis Oktober Dahlienfelder mit rund 20’000 Dahlienbüschen und 250 Sorten leuchten. Frühlings- und Sommerblumen wie z.B. verschiedene Fuchsienarten wachsen im angegliederten Ufergarten an der Ostseite des Südgartens.
Ein sehr beliebtes Fotomotiv ist das „Bodenseerelief“ (dt. Relief des Bodensees). Es handelt sich um ein Relief mit der Abbildung einer Blume, die sich je nach Jahreszeit verändert. An der Nordseite der Insel Mainau befindet sich ein kleiner Hafen mit einem Anlegeplatz. Hier legen Ausflugsschiffe an und eine weitere Einfahrt zur „Frühlingsallee“ befindet sich hier.

Schmetterlingshaus

Das „Schmetterlingshaus“ auf der Insel Mainau ist ganzjährig geöffnet. Mit rund 1.000 Quadratmetern ist es das zweitgrößte seiner Art in Deutschland. Bei einer Temperatur von 26 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 Prozent können die Besucher durch eine tropische Umgebung mit rauschenden Wasserfällen und exotischen Pflanzen und Blumen spazieren. In der tropischen Landschaft fliegen je nach Jahreszeit etwa 700 bis 1.000 farbenprächtige Schmetterlinge in 80 verschiedenen Arten, vor allem südamerikanischer Herkunft, unter den Besuchern. Ungefähr ein Drittel dieser Schmetterlinge vermehren sich auf natürliche Weise.
Doch die Zahl der Nachkommen ist äußerst unterschiedlich. Deshalb erhält das Schmetterlingshaus jede Woche 400 Schmetterlingskokons, die von Züchtern aus Costa Rica, England und den Niederlanden geliefert werden. Für neue Schmetterlingsraupen wird jedes Jahr ein Budget von etwa 20.000 Euro bereitgestellt. Die Gärten, die das Schmetterlingshaus umgeben, dienen als Lebensraum für die einheimischen Arten. Dem Schmetterlingshaus angegliedert ist ein Duftgarten mit mehr als 150 Arten von Duftpflanzen.

Wasserwelt

Speziell für Kinder wurde ein Spielplatz mit dem Namen „Wasserwelt“ gebaut, der sich über eine Fläche von 1.100 Quadratmetern erstreckt. Bei der Wasserwelt handelt es sich um ein 60 Zentimeter tiefes Becken, das von 130 Tonnen Findlingen begrenzt wird. Das Becken ist mit 170 Kubikmetern Wasser gefüllt und hat in seiner Mitte eine Insel. Die Kinder können mit Flößen oder einer Holzfähre um den See treiben oder ihn überqueren. Der See ist von kleinen Holzhäuschen umgeben, die als Klettergerüste und als Erinnerung an die Pfahlbauten dienen. Die Häuser sind durch Hängebrücken und Ständer miteinander verbunden. Außerdem gibt es Wasserkanäle und Schlammtische. Matthias Wagner und Markus Zeiler, die beiden Gestalter der Insel Mainau, haben sich auf den Fall vorbereitet, dass ein Kind zu tief in die Wasserwelt eingetaucht ist:
Sie stellten einen Tumbler in einen Kiosk auf dem Spielplatz, damit die Eltern nasse Kleidung leicht trocknen können. Der Spielplatz wird, wie alle anderen Spielplätze auch, regelmäßig vom TÜV SÜD geprüft und abgenommen.

Quelle: Wiki

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