Fehmarn ist eine Insel in der Ostsee, sie liegt an der Ostküste Schleswig-Holsteins.
Fehmarn liegt ca. 18 Kilometer südlich der dänischen Insel Lolland. Sie gehört zum Kreis Ostholstein, Deutschland.
Geschichte
Frühere Namen der Insel sind Femera, Fimbria, Cimbria parva und Imbra. Als Teil von Wagrien wurde sie im Frühmittelalter vom slawischen Lechitenstamm der Wagri besiedelt; der Name leitet sich von altslawisch fe more (im Meer), modern v more, ab.
Nach ihrer Eroberung und Christianisierung wurden sie nach und nach germanisiert. Vom Mittelalter bis 1864 war Fehmarn Teil des dänischen Herzogtums Schleswig.
Als das Herzogtum 1544 geteilt wurde, war es Teil des Herzogtums von Johann dem Älteren. Als dieser 1580 ohne Erben starb, wurde Fehmarn Teil des Herzogtums Schleswig-Holstein-Gottorp.
Nach dem Großen Nordischen Krieg wurde Fehmarn zusammen mit dem übrigen Schleswig mit der dänischen Krone vereinigt. 1864 fiel Schleswig als Folge des Zweiten Schleswigschen Krieges an Preußen.
Am 26. Juli 1932 sank das Segelschulschiff Niobe der Bundesmarine bei einer plötzlichen Sturmböe vor der Insel, wobei 69 Menschen ums Leben kamen.
In Gammendorfer Strand auf Fehmarn, in Sichtweite der Versenkungsstelle, wurde das Niobe-Denkmal errichtet. Seit 1963 ist Fehmarn durch eine Straßen- und Eisenbahnbrücke über die Fehmarnsundbrücke mit dem deutschen Festland verbunden. Sie ist 963,40 m lang und 69 m hoch.
Geografie
Die Fläche beträgt 185 km² und die Küstenlinie ist 78 km lang. Die höchsten Erhebungen sind der „Hinrichsberg“ (27,2 m) und der „Wulfener Berg“ (26,5 m).
Die größte Gemeinde auf Fehmarn ist Burg (wörtlich „die Stadt Fehmarn“) mit 6.000 Einwohnern. Daneben gibt es viele kleine Dörfer, darunter Vadersdorf.
Verkehr
Der Fehmarnbelt, eine Meerenge, die Fehmarn von Lolland trennt, befindet sich auf der Deutschland gegenüberliegenden Seite. Er kann mit Fähren überquert werden, die zwischen den Seehäfen Puttgarden in Deutschland und Rødbyhavn in Dänemark verkehren. Die Überfahrt dauert etwa 45 Minuten.
Am 29. Juni 2007 gaben die dänischen und deutschen Behörden grünes Licht für das Projekt Feste Fehmarnbeltquerung, dessen Fertigstellung für 2028 geplant ist.
Die bereits erwähnte 963 Meter lange Fehmarnsundbrücke verbindet die deutsche Insel Fehmarn mit dem deutschen Festland bei Großenbrode.
Natur
Die Küsten dienen als Rastplatz für Zugvögel und sind daher ein beliebter Ort für Ornithologen. Die Vogelschutzgebiete der Insel werden von der NABU-Naturschutzstation im Wasservogelreservat Wallnau betreut. In Burg gibt es ein großes Aquarium mit 40 Fischbecken.
Fehmarn ist bekannt für seine Natur- und Erholungsgebiete, vor allem in den Sommermonaten (Juli-September) auch für seine Wind- und Kitesurfspots. Derzeit sind mehr als zehn Surfspots auf der Insel bekannt.
Kultur
Scharwenzel ist ein Kartenspiel für zwei Mannschaften mit zwei bis vier Spielern in jeder Mannschaft. Das Spiel ist mindestens drei Jahrhunderte alt und wird heute nur noch auf Fehmarn gespielt.
Auf Fehmarn fand am 6. September 1970 das letzte Konzert von Jimi Hendrix im Rahmen des Open Air Love & Peace Festivals statt. Das Konzert fand am Flügge-Strand im Südwesten statt.
Dort befindet sich ein Gedenkstein und von 1995 bis 2010 wurde jährlich im September das Jimi-Hendrix-Revival-Festival gefeiert.
In der St.-Nikolaus-Kirche befindet sich ein Taufstein aus dem Jahr 1391.
Nennenswerte Einwohner
Jürgen Blin, Boxer Mitte des 20. Jahrhunderts, wurde auf der Insel geboren.
Lina Heydrich und ihr Mann Reinhard Heydrich hatten hier ein Sommerhaus, das Lina nach dem Krieg mit ihrem zweiten Mann Mauno Manninen als Restaurant und Gasthaus betrieb, bis es im Februar 1969 abbrannte.
Der deutsche expressionistische Maler Ernst Ludwig Kirchner lebte und malte während vier Sommern (1908 und 1912-1914) auf der Insel.
Quelle: Wiki