Maulwurf Steckbrief – Aussehen, Lebensweise, Feinde, Fortpflanzung

Obwohl der Maulwurf so verborgen lebt, ist er jedermann bekannt. Die Maulwurfshügel lassen uns ahnen, wo er lebt.

Aussehen

Bekommt man ihn dann einmal zu Gesicht, so sind die riesigen Grabschaufeln sicher das Auffälligste an seinem 15 cm langen Körper. Die Finger dieser Vorderextremitäten sind miteinander verwachsen und enden in schaufelförmigen Krallen. Die Hände sind rosig, und der ganze übrige Körper ist mit einem dichten, samtweichen Fell bedeckt. Neben der bekannten schwarzen Form findet mal seltener weiße, gelbe, graue oder gescheckte Sippen.
Der Kopf des Maulwurfs ist langgestreckt und vorne zu einem richtigen Rüssel ausgezogen, mit dem er sich durch seine dunkle Welt tastet und schnuppert.
Das Gehör ist besonders gut ausgebildet, obwohl keine äußeren Ohrmuscheln bei ihm zu finden sind. Dagegen sind die Augen sehr klein und schwach entwickelt.
Das Gebiss des Maulwurfs zeigt uns, dass wir es mit einem sehr ursprünglichen Insektenfresser zu tun haben. Mit jeweils 6 Schneidezähnen, 2 Eckzähnen und 14 Backenzähnen in Ober- und Unterkiefer ergibt sich eine Gesamtzahl von 44. Damit wird der Maulwurf innerhalb der placetalen Säugetiere nur noch von den Zahnwalen und dem Löffelhund übertroffen.

Lebensweise

Unter der Erde lebt der Maulwurf in einem weitverzweigten Gangsystem. Die Nestkammer liegt im trockenen Gelände, etwa einen halben Meter unter der Erdoberfläche. Auf feuchten Wiesen findet man allerdings auch sogenannte „Sumpfburgen“. Das sind über einen halben Meter hohe Erdhaufen, in deren Innern das mit Laub und Gras ausgepolsterte Nest liegt.
Sandige Gegenden, in denen die Gänge immer wieder zugeschüttet würden, sowie felsige und allzu steinigen Boden meidet der Maulwurf ganz. Von der Nestkammer gehen sternförmig verschiedene Lüftungsgänge ab. Es liegt dort, wo man Maulwurfshügel in größerer Zahl findet.

Feinde

Obschon der Maulwurf so verborgen lebt, und anderseits wegen seines Moschusgeruchs von den meisten Räubern verschmäht wird, hat er doch einige Feinde. Wildschwein und Dachs graben ihn aus seinen unterirdischen Gängen heraus, während der Bussard ihn beim Aufwerfen der Erdhügel schlägt. Dort, wo der Storch jedoch noch vorkommt, is er des Maulwurfs größter Feind. Der lange Schnabel fährt bei der geringsten Bewegung wie ein Speer in den Erdhügel, holt den zappelnden Maulwurf heraus und verschlingt ihn sofort noch bei lebendigen Leibe.

Fortpflanzung

In seinem unterirdischen Jagdrevier lebt der Maulwurf stets als Einzelgänger. Nur im Frühjahr und Frühsommer treffen sich die Geschlechter zur Paarung. Die Tragzeit ist nicht genau bekannt. Nach etwa 2-3 Wochen kommen meist 4 oder 5 nackte Junge zur Welt. Die Mutter säugt die Jungen etwa 4-6 Wochen. Nach etwa 3 Wochen haben die Kleinen ihre Augen geöffnet. Die sonst ungesellige Maulswurfsmutter umsorgt während der ganzen Zeit ihre Kinder sehr intensiv. Bei Gefahr werden die rosigen, für uns äußerst hässlichen Maulwurfskinder von ihr in eine andere Nestkammer getragen.

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