Libelle Steckbrief – Merkmale, Fortpflanzung

Libellen sind allgemein bekannte Tiere, und sie können eigentlich nur mit den Ameisenjungfern verwechselt werden. Doch haben die keine kräftigen, am Kopfe verragenden Fühler mit kleinen Endknöpchen, sondern nur feine, verborgene Borsten, die man auf den ersten Blick nicht sehen kann.

Die Libellen sind oft bunt und auffällig gezeichnete, mittelgroße Tiere. Der Körper der größten Art wird bis zu 15 cm lang, und ihre Flügel eine Spannweite von 18 cm. Vom Karbon bis Trias lebten aber in der verwandten Gruppe der Tiere, deren Flügel sogar 66 cm überspannten.

Die etwa 3700 bekannten Arten werden auf die Unterordnungen der Großlibellen, der Schlankjungfern und der Anissygoptera verteilt.

Merkmale

Die heute lebenden Arten sind alle mehr oder weniger gute Flieger, deren Beine dicht an den Kopf gerückt sind und damit gut als „Greifkorb“ zum Packen der Beute im Fluge und auch zum Anklammern an Halme, Stengel etc. geeigente sind, nicht aber zum Laufen.

Bis auf die Prachtlibellen unter den Schlankjungfern können alle Libellen beide Flügelpaare unterschiedlich von einander bewegen. Im Gegensatz zu den übrigen geflügelten Insekten mit indirekter Flügelmuskulatur besitzen sie eine direkt Flügelmuskulatur, die recht wirkungsvoll ist.

Zwar bewegen sie ihre Flügel relativ langsam, können aber Geschwindigkeiten bis zu 15 m in der Sekunde erreichen und fliegen äußerst geschickt.

Orientierung

Beim Flug orientieren sich die Libellen vor allem mit den Augen, die besonders bei den Großlibellen den wesentlichen Teil des Kopfes einnehmen. Sie sind Tagtiere. doch gibt es bei ihnen auch in der Dämmerung noch einen Jagdflug. Und die tropische Gattung Gynacatha ist nachtaktiv.

Fortpflanzung

Nach einer Reifungszeit von Tagen oder Wochen in der sich die Libellen vielfach entfernt vom Wasser aufhalten, weich und noch nicht ausgefärbt sind und von den Gewässern, an denen die geschlüpft sind, abwandern kommt es zur Paarung. Sie kann mehrfach hintereinander an einem Tag wiederholt werden.

Die Libellenlarven fehlen in kaum einem Gewässertyp. Viele leben an Pflanzen angeklammert, manche als Gräber im Boden oder angepreßt an nackte Steine in reißendem Gewässer. Die Zahl der Häutungen die eine Libelle durchmacht und ihre Entwicklungsdauer ist vom Nahrungsangebot und der Wassertemperatur abhängig. An die 10-15 Häutungen in 6-18 Monaten sind am häufigsten. Einige Arten brauchen aber auch mehrere Jahre zur Entwicklung.

Alle Libellenlarven sind wie die erwachsenen Tiere Räuber. Ihre Unterlipe ist stark verlängert und zu einer Greifzange umgebildet, die vorgeschleudert werden kann, um die Beute zu ergreifen. Wie zum Beispiel Würmer, Insekten, Kaulquappen oder kleine Fische.

Das Schlüpfen der Libellen passiert meist im Morgengrauen, und mit dem Höhersteigen der Sonne fliegen die Tiere dann ab.

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