Schadspinner Steckbrief – Lebensweise, Schmetterling als Schädling

Von den etwa 3000 Arten sind 25 in Europa vertreten und von diesen 17 in Mitteleuropa. Die Familie hat ihren Schwerpunkt in den Tropen. Die Falter sind mittelgroß mit breiten Flügeln. Am Hinterleib der Männchen findet sich ein Afterbusch. Der plumpe Hinterleib der Weibchen trägt oft Afterwolle. Deshalb trägt die Familie auch den Namen Wollspinner.
Die Eier werden zuweilen, mit dieser Afterwolle bedeckt, in „Eispiegeln“, abgelegt.
Die meisten Arten fliegen bei Nacht. Hierher gehört eine Reihe unserer bedeutendsten Schädlinge, womit der Name Schadspinner erklärt wäre. Zuweilen findet man auch den Namen Trägspinner, der sich auf die plumpen, wenig fliegenden, bei einigen Arten ungeflügelten Weibchen bezieht.

Lebensweise

Bei Massenvermehrung kann die Nonne besonders Fichtenwälder völlig verwüsten. Der Schwammspinner richtet bei uns bei Massenvermehrung vor allem Schäden in Obstanlagen und in Laubholzbeständen an. In Nordamerika, wohin der Schwammspinner 1866 eingeschleppt wurde, spielt er als Forstschädling eine erhebliche Rolle. Die Eiablage erfolgt in Häufchen, die von den Weibchen mit braunen Haaren des Hinterleibs bedeckt werden und dadurch einem Schwamm ähnlich sehen.

Schmetterling als Schädling

Zu einer Stadtplage, so zum Beispiel in Berlin, hat sich in letzter Zeit der als Obstschädling bekannte Goldafter entwickelt. Der schneeweiße Falter, mit goldbrauner Afterwolle am Hinterleib, fliegt von Juni bis Anfang August. Die Eier werden in länglichen Paketen zu 200 bis 300 Stück auf der Blattunterseite von Laubbäumen, besonders die Eichen und Obstbäumen abgelegt. Die im Juli und August schlüpfenden Raupen besitzen „Brennhaar“, die eine Raupendermatitis in Form juckender Bläschen und manchmal auch einer Bindehautentzündung hervorrufen. Ähnliche Brennhaare sind auch von den Raupen der Prozessionsspinner bekannt. Vermutlich handelt es sich nicht nur um eine mechanische Reizung, sondern auch um eine Giftwirkung.

Verpuppung

Die Raupen überwintern in einem faustgroßen Winternest aus zusammen gesponnenen Blättern, die im Winter an den entlaubten Bäumen hängen und sehr auffällig sind. Nach der Überwinterung fressen die Raupen bis zur Verpuppung im Juni und überziehen alle befressenen Teile mit seidigem Gespinsten. Die Verpuppung erfolgt in einem Gespinst zwischen Blättern oder am Boden. Auch dieser Schädling wurde nach Nordamerika eingeschleppt.

Scroll to Top