Bremse Steckbrief – Lebensweise, Krankheitsüberträger

Die Familie der orthorrhaphen Fliegen mit mehr als 2500 Arten umfasst kräftige, bis zu 3 cm lange Tiere und damit die größten Vertreter dieser Gruppe. Alle Bremsen haben große, im Leben prächtig bunt gefärbte Augen, bei denen die Männchen in der Kopfmitte zusammenstoßen und daher vom Laien häufig nicht als Augen erkannt werden.

Dadurch kommt es zu der irrigen Bezeichnung „Blindbremsen“ oder „Blindfliegen“.

Lebensweise

Die männliche Bremse ist Blutsauger. Die weibliche Bremse muss jedoch einmal in ihrem Leben bis zur Sättigung Blut aufnehmen, damit sich ihre Eier entwickelt können.
Ihre Mundwerkzeuge sind ähnlich wie die der Stechmücken gebaut, jodoch breiter, messerartiger und ihr Stich ist für Mensch un Tier schmerzhaft und gefürchtet.

Da sich die Bremsen lautlos nähern können, macht erst der Stichschmerz auf ihre Anwesenheit aufmerksam. Wohl jeder hat dies schon beim Baden an schwülen Tagen erlebt, wenn die Regenbremse besonders aktiv ist. Sie lässt sich im Gegensatz zu anderen Bremsen auch durch den bedeckten Himmel und Nieselregen nicht stören.

Die meisten übrigen Arten fligen nur bei Sonnenschein und suchen vor allem optisch nach dunklen, größeren, sich schnell bewegenden Opfern. Deshalb fliegen sie nicht selten irrtümlich auch Autos an.

Krankheitsüberträger

Bei ihrem Stich geben die Bremden Sekrete in die Wunde ab, wodurch sie längere Zeit nachblutet. Sie können beim Stich Bakterien, Trypanosomen und Fadenwürmer übertragen. Die Rinderbremse, die Regenbremse und die Goldaugenbremse kömnnen alle den Milzbrand, die infektiöse Pferdeanämie übertragen.

Eiablage & Larvenleben

Die weibliche Bremse legt ihre spingelförmigen, dunklen Eier in der Nähe von Gewässern in Paketen zu mehreren hundert Stück ab.
Die Larven der Bremse leben in feuchten, sich zersetzenden Material. Verrottene Pflanzen werden wohl auch gefressen, doch sind viele Larven mit krätigen, von einem Giftkanal durchbohrten Kiefer ausgerüstet, während der übrige Kopf weitgehend rückgebildet ist.

Mit Hilfe dieser Kiefer werden lebende Kleintiere der verschiedensten Art rasch abgetötet. Auch Kannibalismus konnte schon beobachtet werden. Ob dem Abtöten auch ein Einspritzen von Verdauungssätfen folgt, um die Beute aufzulösen ist unklar. Viele Larven leben bis zu 10 cm tief im Boden, andere auch für eine längere Zeit unter Wasser. In wüstenartigen Gegenden fehlt die Bremse vollkommen.

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