Mundwerkzeuge

Als Mundwerkzeug, das bei der Nahrungsaufnahme und Zerkleinerung hilft, kann einmal das Gebiss der Wirbeltiere bezeichnet werden. Die hier verwendeten Begriffe des Oder- und Unterkiefers sowie der Oberlippe weden ebenfalls bei der Beschreibung der Mundwerkzeuge von Gliederfüßern benutzt. Diese sind allerdingd meist stark abgewandelte Gließmaßen der Kopfsegmente. Noch recht ursprünglich sind die Mundwerkzeuge der Krebstiere. Zusätzlich zu dem paarigen Oberkiefer und den beiden ebenfalls paaringen Unterkiefern beteiligen sich bei den höheren Krebsen auch die ersten drei Beinbrustpaare an der Nahrungsaufnahme.

Bei den Insekten unterscheidet man je nach der Art der Nahrung und Nahrungsaufnahme verschiedene, entsprechend ausgebildete Typen von Mundwerkzeugen.

Beissend-kauender Typ

Die beissend-kauenden Mundwerkzeuge sind der ursprünglichste Typ. Die mundgliedmaßen werden überdeckt von der unpaaren Oberlippe. Unter ihr liegt ein Paar meist sehr kräftiger Oberkiefer, die zum Greifen und Beißen dienen. Darauf folgt ein Paar recht kompliziert gebauter Unterkiefer, die reich mit Sinnesborsten besetzt sind und die nähere Inspektion der Nahrung vornehmen. Nach hinten werden die Mundwerkzeuge von der Oberlippe begrenzt.

Leckend-saugender Typ

Bienen als Nektarsammler besitzen leckend-saugende Mundwerkzeuge: Die unpaare Zunge bildet zusammen mit dem enganliegenden Lippentastern und Unterkiefern einen Saugrüssel- Der in Ruhestellung aufgerollte Saugrüssel der Schmetterlinge besteht aus stark verlängerten Unterkiefern.

Stechend-saugender Typ

Hier finden wir eine Anzahl funktionsbedingter Formen vor mit stark vergrößerter Oberlippe und zu einer Steckborste umgewandelten Ober- und Unterkiefer- umgeben von der röhrenförmigen Unterlippe.

Mundwerkzeuge der Spinnen

Recht einfach gebaut erscheinen die Mundwerkzeuge der Spinnen. Das erste Paar, bestehend aus einem paarigen Grundglied und je einer einschlagbaren Klaue, an deren Spitze die Giftdrüse ausmündet. Das zweite Paar ist bei den ursprünglichen Spinnen noch beinartig, bei den höheren Spinnen nur tasterartig entwickelt. Bei den Männchen dienen sie als komplizierter Begattungsapparat.

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