Nahsinne

Dem Begriff “ Nahsinne“ einerseits entspricht der Begriff „Fernsinne“ andererseits. Gemeint sind in beiden Fällen, die Sinnesleistungen, die bei Orientierungsvorgängen aufgebracht werden, je anchdem, ob es sich um eine sogenannte Kursorientierung oder um eine Zielorientierung handelt. Dies sei anhand einiger Beispiel erklärt.

Wenn unsere einheimischen Schwalben oder Störche im Herbst nach Süden ziehen, so halten die auf ihrem Zugweg zum Winterquartier einen genauen Kurs über Tausende von Kilometern ein. An welchen Bezugssystem sie sich dabei orientieren, welchen Kompass sie verwenden, ist noch völlig ungeklärt. In Frage kommen Sonne, Mond und Sterne sowie die Fedlinien des Erdmagnetfeldes. Als Reizquelle sind sie vom Empfänger entfernt. Ebenso kann man wohl das Seitenliniensystem bei Fischen und Amphibien als Fernsinn bezeichnen. Eine klare Abgrenzung zu den sogenannten Nahsinnen ist nicht in jedem Fall möglich. Die typische Form eines Nahsinnes sind der Tastsinn und der Geschmackssinn, weil dabei das sich am Ziel orientierende Tier in direktem Kontakt mit der Reizquelle befindet. Man spricht hier auch von Nahfeldorientierung.

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