Asiatischer Elefant Steckbrief – Aussehen, Lebensweise, Fortpflanzung

Den Asiatischen Elefanten bezeichnen wir oft fälschlicherweise als „Indischen Elefanten“, der aber tatsächlich nur eine der vier lebenden Unterarten des Asiatischen Elefanten ist. Vier weitere Unterarten starben bereits in der Antike aus. Im Einzelnen finden wir heute noch folgende Unterarten:

  1. Indischer Elefant aus Indien, Bangladesh und Südchina.
  2. Malaiischer Elefant, der stärker behaart als die übrigen Unterarten ist. Er ist in Malaya und Borneo beheimatet.
  3. Samutra Elefant, er bewohnt nur noch Borneo.
  4. Ceylon-Elefant, ihn finden wir auf Ceylon, die Männchen besitzen nur sehr selten Stoßzähne. Die zahnlosen Bullen werden als „Mukna“ bezeichnet.

Bis auf den Indichen Elefanten sind die Unterarten des Asiatischen Elefanten in freier Wildbahn sehr bedroht. Teilweise sind sie nur noch in Schutzgebieten vorhanden. In Zoologischen Gärten werden neben dem Indischen nur noch, wenn auch sehr selten, Ceylon-Elefanten gezeigt.

Aussehen

Asiatische Elefanten erreichen eine Körperhöhe bis zu 3,10 m und wiegen bis zu 5 Tonnen. Die Stirn ist steil und durch zwei große wulstartige und schwammige Knochenauftreibungen über den Augen buckelförmig. Die Ohren sind wesentlich kleiner als die bei den Afrikanischen Elefanten und sehen aus wie ein, auf die Spitze gestelltes Dreieck. aus. Der Rüssel trägt am Ende einen Fortsatz, den sogenannten Rüsselfinger, der sich am oberen Rand des Rüsselendes befindet. Die Weibchen haben nur sehr kleine, oder gar keine Stoßzähne. Auch die Männchen besitzen, im Vergleich zu den Afrikanischen Elefanten, ebenfalls sehr kleine Stoßzähne.

Der Rumpf des Tieres ist massig. Die Rückenlinie ist gerade oder leicht nach oben gewölbt. In der Regel findet man vorne 5 und hinten 4 Zehen. Abweichungen von diesen Zahlen sind möglich, aber als Unglücksboten ungerne gesehen. Lediglich das Auftreten von 5 Zehen an Vorder- und Hinterfüßen lässt den Wert eines Tieres in Indien steigen.

Lebensweise

Asiatische Elefanten sind Tag- und Dämmerungstiere. Da sie aber bis zu 20 Stunden am Tag mit der Aufbereitung und dem Verzehr der Nahrung beschäftigt sind, müssen sie zwangsweise auch manchmal nachts aktiv sein. Sie bewohnen die unterschiedlichsten Lebensräume, wie Urwälder und Bergwälder in einer Höhe bis 3000 m, im Himalaya stoßen sie bis zur Schneegrenze vor.
Genauso zu Hause sind sie im Gras- und Bambusdschungel oder im Buschdickicht, während der Regenzeit in Trockenwäldern und während der Trockenzeit in Sumpfwäldern. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Lebensgemeinschaft der Regenwälder. Da den riesigen Tieren wegen ihrer Größe und Kraft, aber auch dank ihrer universal verwendbaren Rüssel alle Pflanzen der Kraut- und niederen Baumschicht zur Verfügung stehen, schaffen sie ein natürliches Gleichgewicht zwischen dem alten Baumbestand und frischen Unterwuchs.

Territorialverhalten

Die meist sehr ortstreuen Tiere leben in großen Territorie, die sie, wenn überhaupt, nur während der Tockenzeit verlassen. Die Herden wandern dann in sogenannte Trockenreviere. Diese Wanderungen sowie die Wechsel innerhalb der Gruppenterritorien folgen generationslang denselben breitgetretenden Pfaden, den soganannten Elefantenstraßen, die sich auch andere Tiere im dichten Regenwalddschungel zunutze machen. Nashörner, Tiger, Hirsche und Büffel sind hier regelmäßg anzutreffen. Aber auch der Mensch benutzt diese im Tierreich einmalige „Spurtreue“ der Elefanten indem er die Elefantenstraßen direkt benutzt oder sie als Grundlage für seine eigenen Straßenbauten heranzieht.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzungsrate ist gering. In einer durchschnittlich stabilen Population beträgt die Pause zwischen den einzelnen Geburten bei einer Kuh etwa 4 Jahre. Die Tragzeit beträgt 20-22 Monate. Während ihres Lebens bringt eine Juh etwa 7 Kälber zur Welt. Während einer Geburt bilden die übrigen Gruppenmitglieder einen Ring um die werfende Kuh, und zwei erwachsene Weibchen helfen bei der Niederkunft. Sie helfen dem Neugeborenen auf die Beine und lösen es aus den Embryonalhüllen.

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