Rothirsch Steckbrief – Aussehen, Lebensraum, Fortpflanzung

Aussehen

Der Mitteleuropäische Rothirsch erreicht eine Widerristhöhe von 125 cm und ein Gewicht von 250 kg. Andere Unterarten werden beträchtlich größer. Das Sommerfell ist leuchtend rotbraun. Der gelblich-weiße Spiegel wird an der Hinterseite der Schenkel meist von einem schwarzen Rand eingefasst. Im Winterfell erscheint der Edelhirsch graubraun. Die Voraugendrüsen sind gut entwickelt. An den Hinterläufen befindet sich unter einer Haarbürste die Mittelfußdrüse. Beiderseits der Schwanzwurzel gibt es ein weiteres Paar Duftdrüsen. Der kurze Schwanz ist manchmal etwas dunkler gefärbt als der Spiegel.

Lebensraum

Rothirsche bevorzugen Waldlandschaften mit Lichtungen und Wäldern, die an offenes Gelände grenzen. Im Hochgebirge lebt die Art im Sommer oberhalb der Baumgrenze. In Schottland findet sich der Rothirsch in Heide- und Moorlandschaften.

Lebensweise

Edelhirsche bilden Rudel aus Jungtieren und erwachsenen Weibchen, die von einer Hirschkuh, dem Kopftier, angeführt werden. Erwachsene Männchen treten in kleineren Rudeln auf. Kapitale Hirsche leben oft als Einzelgänger. Im Winter können sich die Rudel zu größeren Herden vereinigen. Mit Rücksicht auf ihr empfindliches Bastgeweih können die Männchen zeitweilig nicht in so dichtem Gebüsch verweilen, wie die Weibchen.
Rothirsche sind nachtaktiv, doch zeigen sich dort, wo sie nicht gestört werden, auch bei Tag. In unserer Kulturlandschaft ist der Rothirsch ein scheues Wild, das nur wenige Menshcen in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen. Nachts wandern die Tiere in ihrem Revier weit umher.

Fortpflanzung

Die Brunft des Rotwilds dauert von September bis Anfang Oktober. Ein starker Hirsch sammelt 6 bis 12 Weibchen um sich. Er vertreibt aus seinem Revier alle anderen Männchen. Dabei kommt es zu heftigen Brunftkämpfen, die gelegentlich zu starken Verletzungen führen. Während der Brunft röhren die Männchen. Dabei stoßen sie einen weithin schallenden Ruf aus, der wie ein gedehntes „oah“ klingt. Durch sein Röhren gibt ein Hirsch kund, dass er ein Brutrevier besetzt hält. Ein Platzhirsch duldet nicht, dass eine Hirschkuh seines Brunftrudels entweicht.
Die Tragzeit dauert ca. 237 Tage. Die Hirschkuh setzt im Mai oder Juni ein Kalb. Zwillinge werden selten geboren. Die Hirschkälber sind zwar schon nach wenigen Stunden in der Lage, der Mutter zu folgen, doch werden sie in den ersten 2 Lebenswochen noch abgelegt. Die Hirschkuh sucht ihr Kalb zum Säugen auf. Wenn das Kalb Hunger hat, öffnet es als Geruchsignal seine Voraugendrüsen. In dem Maße, wie es gesättigt ist, schließen sie die Voraugendrüsen. Das Kalb wird etwa 8 Monate lang gesäugt.

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