Sattelrobbe Steckbrief – Verbreitung, Aussehen, Schutz

Diejenige Hundsrobbe, die am meisten unter der teilweise barbarischen Robbenschlägerei zu leiden hat, ist die Sattelrobbe des Nordpazifik. Wegen des begehrten weißen, weichen Säuglingsfelles werden jährlich 70 % der Jungtiere auf grausame Weise mit Knüppeln erschlagen und teilweise bei noch lebendigem Leib abgehäutet. Und das Ganze im Akkord von kurzzeitig angeworbenen, unerfahrenen Arbeitslosen. Erst in letzter Zeit scheinen etwas schärfere Bestimmungen aufgrund eines weltweiten Protests durchgesetzt zu werden.

Verbreitung

Sattelrobben leben drei streng voneinander getrennt lebende Populationen:
1. Die Westpopulation mit der „Golfherde“ im St.-Lorenz-Strom und der „Frontherde“ um Neufundland und Labrador.
2. Die Zentralpopulation mit der „Grönlandherde“ aus den Eisfeldern nördlich der Insel Jan Mayen.
3. Die Ostpopulation mit der „Ostherde“ von den Eisfeldern des Weißen Meeres.
In Körperbau und Färbung unterscheiden sich die drei Gruppen nicht, jedoch wurde bewiesen, dass sie sich weder im offenen Meer, noch auf den Wurfplätzen begegnen oder gar vermischen.

Aussehen

Sattelrobben besitzen ein graues bis gelbliches Fell mit silbergrauer Unterseite und sattelförmiger, dunkler Zeichnung auf Rücken und Flanke. Die Bullen erreichen eine Länge von 2,20 m und ein Gewicht von 180 kg. Als ausgezeichnete Schwimmer verfügen sie über eine außerordentlich schlanke Gestalt. Sattelrobben leben in kleinen Herden von bis zu 10 Tieren. Zwischen den einzelnen Mitgliedern eines Trupps herrscht bei allen Bewegungen im Wasser eine erstaunliche Gleichförmigkeit. Während ihrer langen Wanderungen halten sie sich meist in der Nähe eines Treibeises auf.

Fortpflanzung

Im Februar besiedeln die Weibchen die Wurf- und Paarungsplätze in Begleitung der noch nicht fortpflanzungsfähigen Jungen. Schließlich erscheinen auch die alten Männchen. Im Februar/März kommen die Jungen zur Welt, die 12 bis 14 Tage mit der sehr fettreichen Milche gesäugt werden. Während der Zeit der Jungenaufzucht paaren sich die adulten Tiere und Anfang Mai verläßt das ganze Trupp der Sattelrobben die Wurfgebiete wieder, um auf weiten Wanderungen ihre Beute, Dorsche, Heringe und Lodden, zu folgen.

Schutz

Die Bestände der Sattelrobben gehen ständig zurück und lediglich die Ostpopulation kann dank scharfer Schutzmaßnahmen als gesichert angesehen werden. Da sich die einzelnen Populationen aber, wie oben erwähnt, nicht mischen und auffüllen, dürfen die Ausrottung einer Population mit dem Verschwinden der Sattelrobben aus diesem Gebiet gleichzusetzen sein.

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