Leipzig Panometer – Steckbrief & Bilder

Das Leipziger Panometer ist eine Attraktion in Leipzig, Deutschland.

Es handelt sich um ein visuelles Panorama in einem ehemaligen Gasometer, das von einer thematischen Ausstellung begleitet wird. Das aktuelle Thema ist „Carolas Garten“.

Das Panometer wurde 2003 von dem in Österreich geborenen Künstler Yadegar Asisi geschaffen, der den Namen als eine Wortschöpfung aus „Panorama“ und „Gasometer“ prägte. Im Jahr 2006 eröffnete er ein weiteres Panometer in Dresden.

Seine Panoramen sind auch in Berlin, Pforzheim, Wittenberg, Hannover und Rouen zu sehen.

Gebäude

Das Leipziger Panometer befindet sich in einem stillgelegten Fernrohrgasbehälter in Connewitz.

Der Gasometer wurde 1909 unter Hugo Licht gebaut und war bis 1977 in Betrieb. Er hat einen Durchmesser von 57 Metern und eine Gesamthöhe von 49 Metern, einschließlich der Kuppel mit Laterne. Von 2002 bis 2005 wurde er renoviert, um die Umwandlung in das Asisi-Panorama-Display zu ermöglichen.

Der letzte Schritt war der Anbau eines gläsernen Foyers, das ihn mit einem angrenzenden Gasometer verbindet und in dem sich auch das Restaurant befindet.

Panorama und Ausstellung

Die bisherigen Panoramabilder haben einen Umfang von 105 Metern und eine Höhe von rund 30 Metern und sind damit die derzeit größten Bilder der Welt.

Mit Hilfe digitaler Technik werden Fotos, Zeichnungen und Gemälde zu einer einzigen großen Bilddatei kombiniert, die dann auf einzelne Textilstreifen gedruckt wird. Die Streifen werden zu einem kreisförmigen Bild zusammengefügt, das dann als ein einziges Stück aufgehängt wird. Das Panorama wird von einer erhöhten Plattform in der Mitte aus betrachtet. Durch perspektivische Verzerrung wird ein räumlicher Eindruck erzeugt.

Hinzu kommen Licht- und Klangeffekte, darunter ein simulierter Tag-Nacht-Zyklus, Naturgeräusche und eigens komponierte Musik des belgischen Komponisten Eric Babak. Im Bereich zwischen dem Panorama und der Außenwand befindet sich eine Ausstellung zu einem Thema, das mit dem Bild in Verbindung steht (derzeit die Titanic), sowie ein Filmvorführraum.

Themen

  • 2003-05: Mount Everest. Der Blickwinkel des Betrachters war das Tal des Schweigens. Die begleitende Ausstellung zeigte auf der einen Seite des Gebäudes die Geschichte der westlichen Reisen zum Everest, auf der anderen Seite die Sichtweise der einheimischen buddhistischen Bevölkerung. Dazu gehörten ein Mandala aus gefärbtem Sand und eine in Nepal errichtete Stupa (beides heilige Kunstwerke).
  • 2005-09: Das alte Rom. Eine Nachbildung eines Rom-Panoramas von Alexander von Wagner aus dem Jahr 1889, das den Einzug Konstantins des Großen in die Stadt nach seinem Erfolg in der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 zeigt. Die Ausstellung befasste sich mit dem Alltagsleben und der Architektur des antiken Roms und zeigte Gipsabgüsse aus der Antiquitätensammlung der Universität Leipzig sowie Gemälde, Architekturzeichnungen und Modelle berühmter römischer Gebäude. Dazu gehörte auch eine Rekonstruktion des teilweise zerstörten, 12 Meter hohen Konstantin-Kolosses, der als Anamorphose (eine Art optische Täuschung) wieder aufgebaut wurde. Seit Dezember 2014 sind dieses Panorama und der Koloss im Gasometer Pforzheim zu sehen.
  • 2009-13: Amazonien. Es wurde zu Ehren des 150. Todestages von Alexander von Humboldt, dem deutschen Naturforscher, der Südamerika erkundete, angefertigt. Das Panorama zeigt ein vielfältiges und detailliertes Bild der Flora und Fauna des Regenwaldes, in dem einige kleinere Tiere nur mit einem Teleskop sichtbar sind. Zu den Ton- und Lichteffekten gehören Tierrufe und ein simulierter tropischer Regensturm. Humboldt hatte den Wunsch nach einem Panorama geäußert, das „die Natur in ihrer wilden Üppigkeit und der Fülle des Lebens“ zeigen sollte. Zur Ausstellung gehört ein großes Modell (60:1) eines Moskitos.
  • 2013-2015: Leipzig 1813.
    Anlässlich des 200. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig wurde am 3. August 2013 eine neue Ausstellung eröffnet, die nicht die Schlacht selbst, sondern Leipzig zur damaligen Zeit zeigt.
  • 2015-2017: Das Great Barrier Reef, das das Riff vor Australiens Küste aus der Unterwasserperspektive zeigt.
  • 2017-2019: Die Titanic, die das gesunkene Wrack als von Menschenhand geschaffenes Symbol für das Übertreffen der Natur und das Scheitern darstellt.
  • 2019-jetzt: Carolas Garten, ein Panorama von Yadegar Asisi, das den Garten eines ehemaligen Mitarbeiters des Panometers detailliert abbildet. Man ist so groß wie eine Ameise und blickt auf all die Dinge im Garten. Eine Biene ist so nah abgebildet, dass man den Pollen sieht, der an den Haaren ihrer Beine klebt.

Quelle: Wiki

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