Hirscheber Steckbrief – Aussehen, Lebensraum, Lebensweise

Unter den heutigen Schweinen der Alten Welt nimmt der Hirscheber eine recht isolierte Stellung ein. Die Art konnte sich nur auf Celebes und einigen benachbarten Inseln behaupten. Als nächste Verwandte werden die Vertreter der Gattung Merycopotamus angesehen, die man fossil in den Siwalik-Schichten Vorderindiens fand.

Aussehen

Der Hirscheber hat eine Kopf-Rumpf-Länge bis 110 cm, eine Schwanzlänge bis 30 cm, eine Widerristhöhe von 80 cm und ein Gewicht von 100 kg. Er bestitzt einen im Querschnitt rundlichen Rumpf, der auf schlanken, hohen Beinen ruht. Der Rücken ist hochgewölbt, das Tier erscheint hinten überbaut. Der Kopf hat eine spitze Keilform mit einer kleinen Rüsselscheibe. Der spärlich behaarte Schwanz besitzt keine Endquaste. Die Rasse von Celebes hat eine runzelige Haut, die durch eine geringe Behaarung nackt wirkt. Die Färbung ist ein stumpfes Grau. Die Ohren sind klein und spitz.

Lebensraum & Nahrung

Der Hirscheber bevorzugt Sumpfwälder, Gewässerränder mit dichter Vegetation aus Röhricht, Mangrove und feuchte Wälder der unteren Berghänge.
Hirscheber brechen nicht in der Art ihrer Verwandten den Boden durch Nahrung um. Sie halten sich an Früchte, Nüsse, das Mark der Sagopalmen und an Insektenlarven, die sie in modernem Holz finden.

Lebensweise

Hirscheber sind nachtaktiv. Einzeln oder in kleinen Rotten gehen sie auf Nahrungssuche. Hirscheber können geschickt durch dichten Pflanzenwuchs schlüpfen und recht schnell laufen. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer, die auch ins Meer gehen und bis zu benachbarten Inseln schwimmen. Die Abwesenheit von größeren Raubtieren kommt dem Überleben dieser Art zugute.

Die Stimme der Hirscheber ist ein gedehntes Grunzen. Außerdem können sie auch quieken und mit den Zähnen klappern.

Fortpflanzung

Nach Beobachtungen im Berliner Zoo wirft die Bache nach einer Tragzeit von gut 5 Monaten ein oder zwei Junge. Die Frischlinge sind nicht gestreift. Bei Zwillingsgeburten im Zoo hatten beide Geschwister immer das gleiche Geschlecht. Die Bache hat nur ein Paar Zitzen in der Weichengegend. Sie verteidigt ihre, bei der Geburt 15 bis 20 cm langen, Jungen sehr energisch. Die Geburt findet im Februar statt.

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