Bastei Steckbrief – Basteibrücke, Geschichte, Künstler

Die Bastei ist eine 194 Meter über der Elbe aufragende Felsformation im Elbsandsteingebirge in Deutschland. Die zerklüfteten Felsen der Bastei, die eine Höhe von 305 Metern über dem Meeresspiegel erreichen, wurden vor über einer Million Jahren durch Wassererosion gebildet. Sie befinden sich bei Rathen, unweit von Pirna südöstlich der Stadt Dresden, und sind das Wahrzeichen des Nationalparks Sächsische Schweiz. Sie sind auch Teil eines Kletter- und Wandergebietes, das sich über die Grenzen in die Böhmische Schweiz (Tschechien) erstreckt.

Die Bastei ist seit über 200 Jahren eine Touristenattraktion. Im Jahr 1824 wurde eine Holzbrücke errichtet, die mehrere Felsen für die Besucher miteinander verband. Diese Brücke wurde 1851 durch die heutige Basteibrücke aus Sandstein ersetzt. Die Felsformationen und Ausblicke haben zahlreiche Künstler inspiriert, unter anderem Caspar David Friedrich („Felsenschlucht“)
Hauptausgangsort für den Besuch der Bastei ist der Kurort Rathen, den man von Dresden aus mit einem Raddampfer auf der Elbe erreichen kann.

Geschichte

Der Name Bastei weist auf die Einbeziehung des steil aufragenden Felsens in den alten Verteidigungsring um die Burg Neurathen hin. 1592 wird der Felsen erstmals von Matthias Oeder im Zuge der ersten kurfürstlich-sächsischen Landesaufnahme als Pastey erwähnt. Mit der Erkundung und touristischen Erschließung der Region Sächsische Schweiz wurde der Basteifelsen zu einer der ersten touristischen Attraktionen. In der Reiseliteratur wurde der Aussichtspunkt erstmals 1798 in einer Publikation von Christian August Gottlob Eberhard erwähnt. Einer der ersten Wanderführer, der Besucher zur Bastei führte, war Carl Heinrich Nicolai, der 1801 schrieb: „Welche Tiefe des Gefühls ergießt sich hier in die Seele! Man kann hier lange stehen, ohne damit fertig zu werden (…) es ist so schwer, sich von diesem Fleckchen wegzureißen.“

Die Bastei war anfangs nur von Wehlen und Lohmen aus vergleichsweise leicht zu erreichen. Zahlreiche Künstler erreichten die Bastei über den sogenannten Malerweg. Caspar David Friedrich malte von der Bastei aus sein berühmtes Bild „Felsenpartie im Elbsandsteingebirge“. Auch Ludwig Richter hat die Bastei skizziert. Von Rathen aus war der Zugang früher schwieriger, aber 1814 wurde eine Treppe mit 487 Stufen angelegt, die aus dem Wehlgrund an der Vogeltelle vorbei zu den Felsen hinaufführte.
Zu Pfingsten 1812 begann der Lohmener Metzger Pietzsch mit der ersten Bewirtung der Besucher der Bastei. Von zwei einfachen Hütten aus verkaufte er Brot, Butter, Bier, Branntwein, Kaffee und Milch. Zwei Jahre später wurden unter einem der Felsüberhänge eine Küche und ein Keller gebaut und der Aussichtspunkt mit einem Geländer versehen.

Im Februar 1816 erhielt Pietzsch die Konzession zum Branntweinverkauf; leider wurden die von ihm errichteten bescheidenen Hütten im September desselben Jahres durch einen Brand zerstört. Im Juni 1819 berichtete August von Goethe: „Freundliche Hütten und gute Bedienung mit Kaffee, doppeltem Bier, Branntwein und frischem Brot und Butter belebten den müden Wanderer wirklich …“. 1820 ging die Spirituosenlizenz an den Rathener Erblehnrichter Schedlich.
Die Entwicklung der Bastei erhielt 1826 einen entscheidenden Impuls. In diesem Jahr wurde nach Plänen von Gottlob Friedrich Thormeyer das erste feste Gasthausgebäude mit Übernachtungsmöglichkeit errichtet. Fortan dienten die alten Hütten als Nachtquartier für die Wanderführer. Die erste Brücke, Basteibrücke genannt, wurde aus Holz über die tiefen Klüfte der Mardertelle gebaut und verband das äußere Felsregal der Bastei mit den Felsen der Steinschleuder und des Neurathener Felsentors. Im Jahre 1851 wurde die Holzbrücke aufgrund des stetig steigenden Besucheraufkommens durch eine Sandsteinbrücke ersetzt, die noch heute steht. Sie ist 76,5 m lang und überspannt mit ihren sieben Bögen eine 40 m tiefe Schlucht.

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Bastei schließlich zur Hauptattraktion der Sächsischen Schweiz. Der bestehende Gasthof wurde 1893/94 komplett umgebaut und erweitert. 1895 wurde eine Wasserhochdruckleitung und 1897 eine Telefonleitung verlegt. Um 1900 gab es Pläne für den Bau einer Gebirgsbahn vom Elbtal zur Bastei, die aber nicht verwirklicht wurden. Noch heute ist eine Schlucht südwestlich der Bastei als „Eisenbahngründel“ bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Basteistraße verbreitert, um der zunehmenden Motorisierung gerecht zu werden.
Nach 1945 stiegen die Besucherzahlen vor allem an Wochenenden und Feiertagen wieder stark an, da die Bastei zu einem Ort des Massentourismus wurde. Zwischen 1975 und 1979 wurde das ehemalige Gasthaus durch einen großen Neubau, später ein Hotel, ersetzt.

Quelle: Wiki

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