Königssee Steckbrief – Beschreibung

Der Königssee ist ein natürlicher See im äußersten Südosten des Landkreises Berchtesgadener Land im deutschen Bundesland Bayern, nahe der österreichischen Grenze. Der größte Teil des Sees liegt innerhalb des Nationalparks Berchtesgaden.

Beschreibung

In den Berchtesgadener Alpen in der Gemeinde Schönau am Königsee, südlich von Berchtesgaden und der österreichischen Stadt Salzburg gelegen, ist der Königssee der dritttiefste See Deutschlands. Er liegt an einer Juraspalte und wurde während der letzten Eiszeit von Gletschern geformt. Er erstreckt sich über eine Länge von etwa 7,7 km in Nord-Süd-Richtung und ist an seiner breitesten Stelle etwa 1,7 km breit. Mit Ausnahme seiner Mündung, der Königsseer Ache bei der Ortschaft Königssee, ist der See fjordähnlich, da er von den steil ansteigenden Flanken der bis zu 2.700 m hohen Berge, darunter dem Watzmann-Massiv im Westen, umgeben ist.
Die wörtliche Übersetzung des Namens Königssee scheint „Königssee“ zu sein; allerdings bedeutet König zwar „König“, aber seit Ludwig dem Deutschen gab es keine bayerischen Könige mehr, bis Kurfürst Maximilian I. Joseph 1806 die Königswürde übernahm.

Wahrscheinlicher ist, dass der Name auf den Vornamen Kuno von lokalen Adligen zurückgeht, der in mehreren historischen Quellen über die Schenkung der Propstei Berchtesgaden im zwölften Jahrhundert auftaucht; der See hieß früher Kunigsee.1909 bis 1965 verkehrte die Königsseebahn am See. Ihre letzten Gleise wurden 1971 abgebaut, der ehemalige Bahnhof der Königsseebahn in Berchtesgaden (Königsseer Bahnhof) wurde 2012 abgerissen. Das einzige verbliebene Element der Bahn ist der Bahnhof Königsee, der heute ein Restaurant ist. Die Gleisstrecke wird überwiegend als Wanderweg genutzt.
In der Nähe befand sich 1944 ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, wo Heinrich Himmler für seine Geliebte Hedwig Potthast eine Residenz in Schönau errichten ließ.
Der See ist bekannt für sein klares Wasser und wird als sauberster See Deutschlands beworben. Aus diesem Grund sind seit 1909 nur noch elektrisch betriebene Fahrgastschiffe, Ruder- und Tretboote auf dem See erlaubt. Die Fahrgastschifffahrt entlang des Sees wird von der Bayerischen Seenschifffahrt betrieben und legt in Seelände (Schönau), St. Bartholomä, Salet (Mitte April bis Mitte Oktober) und Kessel (auf Anfrage) an. Bei idealen Bedingungen dauert die längste Tour von Seelände nach Salet zwei Stunden. Das Baden ist außer im Schleusenbereich an der Seelände erlaubt.
Aufgrund seiner malerischen Lage sind der See und die umliegende Parklandschaft bei Touristen und Wanderern sehr beliebt. Die umliegenden steilen Felswände schaffen zudem ein für seine Klarheit bekanntes Echo.

Auf Bootstouren ist es zur Tradition geworden, anzuhalten und ein Flügelhorn oder eine Trompete zu spielen, um das Echo zu demonstrieren. Früher wurde das Echo durch das Abschießen einer Kanone demonstriert, und man kann hören, dass es bis zu sieben Mal nachhallt. Der Trompeter spielt das Echo mit, so dass es den Anschein haben kann, dass es bis zu sieben Spieler gibt.
St. Bartholomä, eine berühmte Wallfahrtskirche mit einem Gasthaus in der Nähe, liegt auf einer Halbinsel etwa auf halber Höhe des westlichen Seeufers. An ihrem nördlichen Ende befindet sich die kleine Christliegerinsel. Südlich des Königssees, getrennt durch die Salet-Moräne, liegt der kleinere Obersee mit dem 470 m hohen Röthbach-Wasserfall. Da es am Steilufer des Königssees keinen Uferweg gibt, sind St. Bartholomä und der Südrand nur mit dem Boot oder über Wanderwege auf die umliegenden Berge zu erreichen, außer in strengen Wintern, wenn der See zufriert. Das Betreten des Eises kann jedoch tödlich sein, wie bei einem Autofahrer, der im Januar 1964 auf der Rückfahrt von St. Bartholomä in seinem VW-Käfer ertrank. Das Auto wurde erst 1997 in einer Tiefe von etwa 100 m gefunden.

Quelle: Wiki

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