Die Residenz im Zentrum Münchens ist das ehemalige Königsschloss der Wittelsbacher Monarchen von Bayern. Die Residenz ist das größte Stadtschloss Deutschlands und kann heute wegen seiner Architektur, Raumdekorationen und Exponaten aus den ehemaligen königlichen Sammlungen besichtigt werden.
Der Gebäudekomplex umfasst zehn Höfe und zeigt 130 Räume. Die drei Hauptteile sind der Königsbau (in der Nähe des Max-Joseph-Platzes), die Alte Residenz (Richtung Residenzstraße) und der Festsaalbau (Richtung Hofgarten).
In einem Flügel des Festsaalbaus befindet sich seit dem Wiederaufbau der Residenz nach dem Zweiten Weltkrieg das Cuvilliés-Theater. Hier befindet sich auch der Herkulessaal, der Hauptspielort des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
An der Ostseite befindet sich die byzantinische Allerheiligen-Hofkirche gegenüber dem Marstall, dem Gebäude der ehemaligen Hofreitschule und der königlichen Stallungen.
Geschichte und Architektur
Die ersten Gebäude an dieser Stelle wurden im Jahr 1385 errichtet und von der Stadt München als Strafe für einen gescheiterten Aufstand gegen Stephan III. (1375-1413) und seine jüngeren Brüder finanziert.
Der Silberturm als stärkste Bastion lag bezeichnenderweise neben den inneren Mauern und schützte die Burg gegen die Stadt. Diese robuste neue Burg (Neuveste), von breiten Gräben umgeben und an der äußersten nordöstlichen Ecke des neuen doppelten Stadtmauerrings gelegen, ersetzte den schwer zu verteidigenden Alten Hof in der Mitte der Stadt als Residenz der Wittelsbacher Herrscher.
Denn die Herzöge des oft geteilten Landes hatten das Bedürfnis verspürt, einerseits etwas Abstand zu den oft aufmüpfigen Stadtbewohnern zu halten und andererseits sich gegen ihre kriegerischen Verwandten zu schützen.
Daher suchten sie sich einen uneinnehmbaren und gleichzeitig leicht zu verlassenden Unterschlupf (direkt zum Glacis hin, ohne die Stadtgassen betreten zu müssen) zu bauen. Um 1470, unter Albert IV. (1465-1508), wurden die Festungsmauern und das Tor im Norden errichtet, gefolgt vom Bau zweier Türme.
Die gotischen Grundmauern und die Kellergewölbe der alten Burg einschließlich der Rundpfeiler des sogenannten Ballsaalkellers sind heute die ältesten erhaltenen Teile des Schlosses.
Die Entwicklung der Residenz vollzog sich im Laufe der Jahrhunderte nicht nur aus ihrem Hauptzentrum, der Neuveste, heraus, sondern wuchs darüber hinaus aus mehreren Einzelteilen und Anbauten, von denen der erste das Antiquarium darstellte.
Schließlich hatte der Riesenpalast nach mehr als vier Jahrhunderten Entwicklung praktisch ein ganzes ehemaliges Stadtviertel mit Kasernen, einem Kloster, Häusern und Gärten ersetzt. Er versammelt die Stile der Spätrenaissance, aber auch des Barock, Rokoko und Neoklassizismus.
Die Alte Residenz
Mit dem Auftrag Wilhelms IV. (1508-1550), die Neuveste um den sogenannten Rundstubenbau zu erweitern und den ersten Hofgarten anzulegen, begann die Geschichte der Münchner Residenz als repräsentatives Schloss. Zum Geschichtszyklus dieses Gartenpavillons gehörte einst auch die Schlacht von Issus von Albrecht Altdorfer.
Unter Albert V. (1550-1579) errichtete Wilhelm Egkl neben einem Festsaal der Neuveste (St. Georgssaal) eine Kunstkammer im Gebäude des ehemaligen herzoglichen Marstalls, aus der viele Sammlungen in München stammen.
Da der Platz für die umfangreiche Skulpturensammlung nicht ausreichte, wurde 1568-1571 das Gebäude für das Antiquarium geschaffen. Es musste außerhalb des Schlosses errichtet werden, da es in der Neuveste keinen Platz gab.
Wilhelm V. (1579-1597) ließ für die Herzoginwitwe Anna den Witwenstock und 1581-1586 die vier Flügel des Grottenhofs errichten. Friedrich Sustris war der Architekt. Um 1590 wurde südöstlich am Antiquarium mit dem Bau des Schwarzen Saals begonnen. Unter der Leitung von Sustris wurde der Erbprinzentrakt, nördlich des Witwenstocks, angefügt.
Maximilian I. (1597-1651) ließ den heutigen Westflügel des Schlosses, die sogenannte Maximilianische Residenz, errichten. Sie war bis ins 19. Jahrhundert die einzige öffentlich sichtbare Fassade und ist bis heute erhalten geblieben.
Die Portale werden von zwei Löwen und einer Marienstatue als Schutzpatronin Bayerns in einer Mauernische zwischen den Portalen an der Westseite der Residenzanlage bewacht.
Maximilian ließ die bestehenden Gebäude umbauen und miteinander verbinden. Außerdem ließ Maximilian I. ab 1612 große Teile des Süd- und Westflügels der Neuveste mit dem Silberturm abreißen. Zwischen 1611 und 1619 entstand der Flügel am großen Kaiserhof im Norden der Anlage. Er dokumentiert die hohen politischen Ansprüche Maximilians.
Seine großen Dimensionen befriedigten Maximilians Nachfolger bis ins 18. Jahrhundert, die sich mit Innenausbauten und kleineren Erweiterungen wie dem Flügel für die Grüne Galerie (1730) und das Residenztheater (1751) begnügten.
Quelle: Wiki