Andenhirsche Steckbrief – Aussehen, Geweih, Lebensraum & Lebensweise, Nahrung, Naturschutz

Die Gattung der Andenhirsche umfasst zwei Arten:

  • Nordandenhirsch, peruanischen Andenhirsch, Gabel Hirsch oder Guemal und
  • Südandenhirsch, chilenischer Gabel Hirsch oder Huemul.

Aussehen

In ihrem Erscheinungsbild erinnern die Andenhirsche an einen Steinbock. Sie sind typische Hochgebirgstiere. Ihre Wiederristhöhe beträgt 70-80 cm. Das Fell besteht aus langen, brüchigen Grannen, die der Behaarung ein raues Aussehen verleihen. Die Farbe ist bei den Arten grau braun. Der Nordandenhirsch hat auf dem Nasenrücken einen schwarzen Streifen, der sich zu den Augen hin gabelt. Der kurze Schwanz dieser Art ist weiß. Beim Huemul ist nur die Schwanzunterseite weiß.

Geweih

Das Geweih bildet bei den Andenhirschen eine einfache Gabel, manchmal mit unregelmäßigen Sprossen. Die Gabel des peruanischen Gabelhirsches verzweigt sich unmittelbar über den Rosenstöcken; beim südlichen Andenhirsch sitzt die Vergabelung auf einer kurzen Stange.

Zähne

Die oberen Eckzähne sind bei männlichen und weiblichen Tieren vorhanden.

Geschichte

Molina, der den Huemul zuerst beschrieb, hatte nur ein weibliches Tier gesehen. Er hielt es für eine Art Pferd. In das chilenische Wappen gelangte so neben dem Kontor ein „Pferd“ mit gespaltene Hufen. Später sah man den Südandenhirsch für ein Lama beziehungsweise Kamel an. So erklärt sich der wissenschaftliche Name Hippocamelus = Pferde-Kamel.

Lebensraum

Beide Andenhirsche leben außerhalb der Baumregion. Die nördliche Art hält sich oberhalb der Baumgrenze auf, während die südliche auch in die baumlose, kalte und windpeitschende Pampa des äußersten Süden vordringt. Der Nordandenhirsch lebt in über 3000 m Höhe und steigt nach oben hin bis auf die Schneefelder. Im Winter weichen die Andenhirsche mit der sich nach unten verlagern dann Schneegrenze in die Täler aus. Hier kommen sie dann auch in die oberen Waldregionen. Der Huemul sucht seinen Einstand gern in der Knieholzregion gewisser Südbuchen-Arten.

Lebensweise

Die Andenhirsche bilden ein Rudel aus einem erwachsenen Hirsch, mehreren Weibchen und einigen Jungtieren. Sie bewegen sich mit großer Sicherheit im steilen Gelände. Der peruanische Nordandenhirsch versucht auf der Flucht immer, Berg an zu gelangen. Vom Huelmul wird berichtet, dass er sich vor Verfolgern durch den Sprung in einen See zu retten versucht. Das machten sich die Eingeborenen zu Nutze und erlebten die Hirsche im Wasser.

Von Hunden gestellte Huemuls sollen sich tot stellen. Möglicherweise handelt es sich hier nicht um eine instinktive Reaktion sondern um eine durch panikhervorgerufene Hemmung.

Nahrung

Andenhirsche essen Gräser, Kräuter und Laub aller Art. Unter anderem wird auch gerne die Inkalilie gefressen.

Naturschutz

Beide Arten sind von der Ausrottung bedroht. Der Nordandenhirsch kommt in Peru wahrscheinlich nur noch im Mano-Nationalpark vor, der Süd an den Hirsch ist aus dem Nahuel-Huapi-Nationalpark in Argentinien verschwunden. Er ließ sich bisher nicht wieder dort einbürgern. Wahrscheinlich kommt der Huemul nur noch an einigen Stellen in Süd Argentinien und im südlichen Chile vor. Der Rückgang des Huemuls ist durch die Konkurrenz von für dieses Gebiet fremden Hirscharten verursacht worden. Denn in Argentinien wurden Rot-; Dam-; und Axishirsche ausgesetzt.

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